Der Geiseltalsee bietet heute wunderschöne Naturerlebnisse und Raum für Wassersport, Wandertouren, Skate-, Rad- und Badeausflüge. Dabei fuhr der letzte Kohlenzug erst 1993 aus dem Geiseltal – einem der bedeutendsten Bergbaugebiete Deutschlands. Hier wurden in 300 Jahren 1,4 Mrd. Tonnen Braunkohle abgebaut,16 Ortschaften überbaggert und die Kohle zu Briketts gepresst. Der Geiseltalsee war ursprünglich ein knapp 80 Meter tiefes Tagebauloch. Bis 2011 wurde es acht Jahre lang mit Saale- und Geiselwasser geflutet. Entstanden ist ein einzigartiger, in Teilen geschützter Naturraum mit einer beeindruckenden Insekten-, Amphibien-, Fisch- und Vogelwelt. Als Rast- und Überwinterungsgebiet für Zugvögel ist der See auch international bedeutend. Der farbenfrohste Vogel im Geiseltal ist der seltene Bienenfresser. Für ihn sind die Steilwände der ehemaligen Gruben eine hervorragende Brutstätte. Auch Rotmilan, Wachtel und Wendehals brüten am See. Seltenheitswert für Deutschland haben die Bestände verschiedener Armleuchteralgen, die dank des klaren Wassers bis in große Tiefen reichen. Als einer der wertvollsten Gewässer Deutschlands erhielt der Geiseltalsee 2023 die Auszeichnung „Lebendiger See“. Um das junge Ökosystem lebendig zu erhalten, werden verschiedene Artenschutzmaßnahmen umgesetzt: Die Landschaftspflege übernehmen Schafe und Ziegen. Bestimmte Uferbereiche sind für Gäste gesperrt und die Wasserpflanzen werden durch die örtliche Tauchstation erfasst.