Mit seiner malerischen Lage am Steilufer des Schweriner Außensees ist Schloss Wiligrad wie geschaffen, um dem Alltag für eine Weile zu entfliehen. Die relativ junge Perle der mecklenburgischen Schlösserlandschaft liegt mit der kleinen, dazugehörigen Idealsiedlung mitten im Wald. Umgeben wird das Schloss von einem zauberhaften Park aus Buchen, Rhododendren und Baumexoten, der vor wenigen Jahren nach Originalplänen wiederhergestellt wurde und seitdem wieder zu wildromantischen Spaziergängen bis hinab zum See einlädt. Dabei gibt es umgestürzte Bäume und efeuberankte Baumstümpfe zu entdecken, die ebenfalls zur Parkinszenierung gehören.
Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg war es, der für sich und seine Gemahlin Elisabeth dieses faszinierende Gebäude nach eigenen Vorstellungen am Ende des 19. Jahrhunderts errichten ließ. Er und sein Architekt verfolgten dabei das Ziel, erstmals mit einem historisch „richtigen“ Empfinden die Architektur der mecklenburgischen Renaissanceschlösser zu rezipieren. Entstanden ist eine Zweiflügelanlage im Stil der Neorenaissance mit einer prägnanten Farbgebung aus weißen Putzflächen, rotem Backstein und schwarzem Dach – den Farben des 1871 gegründeten Deutschen Kaiserreichs.
Die Fassade des Herrschaftsflügels zieren zahl- und variantenreiche Terrakottaelemente, die immer wieder neue Details entdecken lassen, wie zum Beispiel viele Tondi mit Profilköpfen an den Giebeln. Historische Bezüge stellte der Herzog auch mit dem Namen seines Schlosses her. Indem er es auf den Namen Wiligrad taufte, was der slawische Begriff für „große Burg“ ist, verwies er auf die alte Burg Mecklenburg und machte somit seine bedeutsame Abstammung vom Geschlecht der Obotriten deutlich.
Nach 1945 erlebte das Schloss eine wechselvolle Geschichte, die sowohl Umbauten im Inneren als auch gravierende Eingriffe in der Parkanlage mit sich brachte. Die Wende bedeutete schließlich auch für Wiligrad einen Neuanfang: Das Gebäude wurde grundlegend instand gesetzt und beherbergt seitdem den Kunstverein Wiligrad, der regelmäßig Aus stellungen mit zeitgenössischer Kunst veranstaltet.
Abgerundet wird der Besuch schließlich im Café in der ehemaligen Schlossgärtnerei. Dort werden selbstgebackene Kuchen, feine Kaffeespezialitäten und Tee aus frisch gepflückten Gartenkräutern serviert.Die KunstausstellungDer Kunstverein Wiligrad zeigt im Rahmen wechselnder Ausstellungen Werke von namhaften modernen Künstlern aller Kunstsparten. In den Räumen des Museum befindet sich der Salon, dessen Panoramafenster einen spektakulären Ausblick auf den Schweriner See ermöglicht. Es gibt einen Ausstellungsshop.Eintritt 5,00 € / 3,50 € (ermäßigt)Der Park/ ParkführungenDer Verein der Freunde des Wiligrader Schlosses e.V. führt Besucher auf Wunsch durch Park und Schlossensemble mit Marstall und Wirtschaftsgebäuden. Weitere InformationenDer Wiligrader Schlosspark war zu seiner Entstehungszeit berühmt für seine imposanten Blickachsen, den alten Baumbestand und prächtige Rhododendren. Im Park verteilt befinden sich historische Gartenelemente, wie Bachläufe, eine Quelle, eine slawische Tauffünte, sowie weitere Gedenksteine und Kunstwerke. 2014 wurde der 210 ha große Park wiederhergestellt. Ergänzt wird der Park durch moderne Skulpturen namhafter Künstler. Besonders reizvoll ist der Park durch seinen fließenden Übergang in die Waldlandschaft der Umgebung und direkt am Seeufer des Schweriner Sees entlang verlaufende Spazierwege.Das CaféWenige hundert Meter vom Schlossgebäude entfernt befindet sich ein Café in den Gebäuden der alten Hofgärtnerei. Bei guten Wetter können Gäste draußen (wenn es kühler ist auch mit Decken) oder in den Gewächshäusern Kaffee und Kuchen genießen. Das Café mit dem reichen Angebot an selbstgebackenem Kuchen ist bei Einheimischen sehr beliebt.Öffnungszeiten Café HofgärtnereiMärz - Okt 10 - 18 Uhr
Nov - Feb Mi-So 10-18 UhrAnfahrt/ Parken/ BesucherinformationenVom Hauptbahnhof Schwerin verkehrt ein Linienbus. Auch eine Anfahrt per Bahn nach Lübstorf ist möglich. Von dort aus sind es etwa 2,7 km nach Lübstorf, die per Rad oder auch zu Fuß bei einer Wanderung am Schweriner See zurückgelegt werden können. Das Schloss Wiligrad liegt am Westufer des Schweriner Sees und ist Teil der Gemeinde Lübstorf. Lübstorf ist erreichbar über die B106. Die Anfahrt ist von Lübstorf an direkt ausgeschildert.Ein PKW Parkplatz ist am Ortseingang von Wiligrad vorhanden.