Vom Bahnhof aus geht es durch die Bahnhofstraße zum Marktplatz. Hier entfaltet die gut erhaltene Fachwerkarchitektur eine gemütliche Atmosphäre.
Bahnhofstr. 9
56330 Kobern-Gondorf
Wanderung auf den Höhen des Moselbogens
Eine Wandertour für Familien und Naturliebhaber
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Vom Bahnhof aus geht es durch die Bahnhofstraße zum Marktplatz. Hier entfaltet die gut erhaltene Fachwerkarchitektur eine gemütliche Atmosphäre.
Kobern-Gondorf war schon vor 3000 Jahren besiedelt. Darüber geben Reste eines keltischen Ringwalls Aufschluss. Der Markt selbst wurde erst 1809 auf einer Karte eingezeichnet. Es gab ihn bereits früher, nur weniger bebaut und zur Mosel hin offen. Er wurde als Jahrmarkt genutzt, als Veranstaltungsplatz, für die Lubentiuskirmes oder die Fronleichnamsprozession. Um 1900 kam es zu einem Aufschwung im Weinhandel. Die Moselregion wurde als Ausflugsziel entdeckt. Hotels entstanden, auch am Marktplatz in Kobern-Gondorf. 1934 wurde ein Weinbrunnen gebaut. Eine Großkeramik vom Tatzelwurm spendete an Feiertagen über Zapfhähne Wein. Wehrmachtssoldaten zerstörten die Keramikfigur. 1961 gab es eine neue. Damals begannen die Anwohner auch, die Fachwerkfassaden wieder freizulegen. Das erhöhte den historischen Charme des Ortes, der immer beliebter wurde. Die neue Tatzelwurm-Skulptur spendet keinen Moselwein, er speit fröhliche Fontänen „Gänsewein“ genanntes Trinkwasser in ein Brunnenbecken.
Marktplatz 15
56330
Kobern-Gondorf
Die Route führt zunächst eine alte römische Handelsstraße hinauf Richtung Höhenzug und Wald. Auf urigen Waldwegen geht es weiter bis zum Aussichtspunkt Rosenberg.
Der Rosenberg hat eine Höhe von 280 m über NN. Wie man anhand von archäologischen und geologischen Funden erforschen konnte, floß vor 800 000 Jahren unmittelbar hier die Mosel, an deren Ufern der Homo erectus lebte, eine frühe Menschenart, aus der sich später der Neandertaler entwickelte. Sie nutzten bereits Werkzeuge, beispielsweise abgesplitterte, scharfkantige Steine zum Schneiden.
Die Eiszeiten haben einen Höhenzug geschaffen, von dem aus sich ein herrlicher Blick ins Moseltal bietet. Für eine gemütliche Rast steht eine Bank bereit.
Weiter schlängelt sich der Weg durch den Wald und vorüber am Glückskäulchen. Hier darf man sein Glück probieren. Das Käulchen ist eine kleine Kuhle oder Mulde in einer Felswand. Etwa zwei Meter davor gibt es ein Geländer. Wer es schafft, ein Steinchen vom Geländer aus in das Glückskäulchen zu werfen, der kann sich etwas wünschen.
Die Quellen Margaretenbrunnen, Sauerbrunnen und Guidoborn enthalten Mineralwasser mit natürlicher Kohlensäure. Sie sind vulkanischen Ursprungs. Im Jahre 1825 bescheinigte der Winninger Arzt Dr. Arnoldi dem Wasser gesundheitlich wertvolle Eigenschaften.
Und noch 2011 wurden bei Wasseranalysen gute Gehalte von Hydrogencarbonat, Magnesium, Natrium und Calzium gemessen. Stoffe, die der körperlichen Fitness zuträglich sind. Bereits in früheren Zeiten holten sich die ortsansässigen Familien das Wasser in Gefäßen auf zweirädrigen Handkarren ins Haus.
An den drei Brunnen ist ein Rastplatz eingerichtet.
entlang des Hohesteinsbach
56330
Kobern-Gondorf
Unterhalb der Brunnen beginnt der Pirschpfad. Zehn einheimische Tierarten sind hier versteckt. Man muss sie nur aufspüren.
Am Hang zum Moseltal entlang, immer mal mit schönem Ausblick ins Land, führt der Weg hinauf zur Oberburg und Matthiaskapelle.
Auf einem Berggrat ist sie gebaut: die Oberburg in Kobern-Gondorf. Bereits die Kelten hatten hier Befestigungsanlagen errichtet. Auf diese Fundamente wurde im 12. Jahrhundert die Oberburg gesetzt. Die Ritter von Isenburg-Kobern nutzten die Burg bis ins 14. Jahrhundert. Danach verfiel sie. Der Bergfried wurde 1936 mit einem Dach vor dem schlimmsten Verfall bewahrt. Neben dem Bergfried entstand ein Restaurantneubau, dessen Gastronomie derzeit pausiert.
Die Matthiaskapelle wurde im 13. Jahrhundert der Oberburg an die Seite gestellt. Ritter Heinrich von Isenburg-Kobern soll bei einem Kreuzzug das Haupt des Apostels Matthias geraubt und nach Kobern gebracht haben. Für die Reliquie wurde die Kapelle errichtet. Nach verschiedenen Umwegen über andere Kirchen, wird die Reliquie seit 1927 in der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier aufbewahrt.
Der Weg trifft auf ein Gipfelkreuz. Hier steht für die Erholungsbedürftigen eine Relaxliege mit Panoramablick bereit. Nun geht es auf den Rückweg ins Dorf, vorbei an der Alten Mühle und, etwas nach Westen eingerückt, im Mühlental 6, dem Restaurant „Alte Mühle“. Es ist von Montag bis Freitag ab 17 Uhr geöffnet. Ansonsten bittet das „Restaurant am Markt“ außer montags an allen Tagen 11:30 – 21 Uhr zu Tisch.
Start/Ende
Bahnhof Kobern-GondorfBahnhofstr. 9
56330 Kobern-Gondorf