Im Clara-Zetkin-Park Leipzig  pixabay/scholacantorum
Das Alte Rathaus Leipzig  Andreas Schmidt/leipzig.travel
Zum Arabischen Coffe Baum  Andreas Schmidt
Im Clara-Zetkin-Park  Pixabay/Reginas Fotos
Pixabay

Der größte Verführer der Welt

Zu Gast bei den Kaffeesachsen

Start
Leipzig
Dauer
4 h
Länge
8 km
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Eckdaten zur Tour
“Ei, wie schmeckt der Kaffee süße”, heißt es in einer Arie der Kaffeekantate von Johann Sebastian Bach. Uraufgeführt wurde das Werk natürlich in Leipzig, seitdem spielt Kaffee in Leipzig eine besondere Rolle. Im Tross der Messebesucher befanden sich stets auch Kaffeehändler. Als die windschiefen Altstadthäuser vor rund 100 Jahren durch große Messehäuser ersetzt wurden, verwandelten sich die engen Gassen in piekfeine Passagen. Mit feinen Läden und eleganten Kaffeehäusern. Sie gehören mindestens so zu Leipzig wie Auerbachs Keller.

Ein Stadtrundgang durch die Leipziger Innenstadt führt Sie zum ältesten Kaffeehaus Deutschlands, das Coffe Baum, Beleg für 300 Jahre sächsischer Kaffeekulturgeschichte. Das Kaffeehaus wird im Moment saniert und ist daher für Besucher nicht zugänglich. Sie haben aber reichlich Gelegenheit, Ihren Appetit in einem mehrerer Cafés und Röstereien auf dem Weg zu stillen.

Sie müssen die Route nicht zwingend zu Fuß ablaufen, denn Leipzigs Radwege sind recht gut ausgebaut. Sie können sich am Bahnhof bei „Zweirad Eckart“ ein Rad ausleihen. Auch Nextbike bietet über die ganze Stadt verteilt Leihräder an.
Ein Stadtrundgang für Kulturliebhaber

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
Leipzig Hbf
4 Tourstationen
8 km / 4 Stunden
Endbahnhof
Leipzig Hbf

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

Vorschau der App-Darstellung der Tour "SUP-Seeing in Potsdam" | © DB Regio Nordost

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Ablaufplan

Tourstart am Leipzig Hbf

Wegbeschreibung

Gegenüber des Bahnhofs umrunden Sie das Denkmal des Leipziger Bürgermeisters Carl Wilhelm Müller, der sich im 18. Jahrhundert besonders um die Förderung des Schulwesens verdient machte.

Die gegenüberliegende Ritterstraße führt bis zur Nikolaikirche, nach rechts über den Kirchhof und in das kleine Schuhmachergäßchen. Zwei Elefantenköpfe weisen den Weg ins Kaffeehaus Riquet, in dem opulente Haustorten zum Kaffeebesuch verführen. Auch eine Leipziger Spezialität wird hier angeboten, die wir dem Naturschutz zu verdanken haben. Auf Betreiben von Vogelfreunden nämlich hat der Sächsische König schon 1876 die Lerchenjagd verboten. Die Feinschmecker dieser gebackenen Delikatesse wurden daraufhin von schlauen Bäckern mit einer süßen Alternative vertröstet, die noch heute als “Leipziger Lerche” bekannt ist.

Ganz in der Nähe am Markt fällt ein prächtiger Renaissancebau ins Auge, das Alte Rathaus. Es ist von oben bis unters Dach gefüllt mit Leipziger Stadtgeschichte.

Kartenausschnitt Leipzig Hbf

Altes Rathaus – Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

Im Alten Rathaus befinden sich wertvolle Reliquien der Leipziger Musikgeschichte. In der Ratsstube unterschrieb Johann Sebastian Bach im Mai 1723 seinen städtischen Anstellungsvertrag als Thomaskantor und „director musices”.
Der Raum neben der Ratsstube ist Bach gewidmet. Hier sind die weltweit einzigen authentischen Porträts (beide von Elias Gottlob Haussmann, 1746 und 1748) und eine Originalhandschrift des berühmten Musikers ausgestellt.

Der Nebenraum ist der Leipziger Musiktradition gewidmet: der Kirchenmusik vor Bach, der Stadtmusik, besonders von Johann Gottfried Reiche, und der frühen Gewandhausgeschichte.

Zu sehen sind unter anderen Raritäten die „Gründungsurkunde” der Gewandhauskonzerte von 1781, das Modell des ersten Gewandhaussaales im Maßstab 1:25 und das Dirigentenpult aus dem alten Konzertsaal. Hier dirigierten neben den Gewandhauskapellmeistern von Felix Mendelssohn Bartholdy bis Carl Reinecke u. a. Wolfgang Amadeus Mozart (1789), Muzio Clementi (1812), Carl Maria von Weber (1813), Johann Strauß (1834), Robert Schumann (1853), Franz Liszt (1857), Johannes Brahms (1860) und Richard Wagner (1862).

Die Trompete, die der berühmteste Stadtmusiker, Johann Gottfried Reiche, auf dem Porträt (ebenfalls von Elias Gottlob Haussmann, um 1726) in der Hand hält, ist als Nachbau in einer Vitrine neben anderen historischen Blasinstrumenten zu sehen.

Die Musikstadt Leipzig von Mendelssohns Wirken an (1835) bis heute ist ein Teil der Dauerausstellung zur Leipziger Stadtgeschichte „Moderne Zeiten“ im Obergeschoss.

Markt 1
04109
Leipzig

01.01. - 31.12.
Dienstag: 10:00 - 18:00 Uhr
Mittwoch: 10:00 - 18:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 - 18:00 Uhr
Freitag: 10:00 - 18:00 Uhr
Samstag: 10:00 - 18:00 Uhr
Sonntag: 10:00 - 18:00 Uhr

Wegbeschreibung

Gegenüber dem Alten Rathaus auf der anderen Seite des Marktes lockt ein kleines Gässchen zu weiteren Erkundungen. Hier wird die Straße zum Freiluftrestaurant erklärt, zahlreiche Leipziger und Touristen genießen die Atmosphäre bei Pizza und Wein. Die Gasse mündet in einen Platz, an dem vor 300 Jahren im heute ältesten Kaffeehaus Deutschlands zum ersten Mal Kaffee ausgeschenkt wurde.

Kartenausschnitt Altes Rathaus – Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

Museum zum Arabischen Coffe Baum

Ein schnurrbärtiger Turbanträger wacht über dem Eingangsportal zum Coffe Baum neben einer großen Kaffeekanne und überreicht eine Tasse an einen Knaben. Sah der Bildhauer in dem Kind etwa Amor, der die Liebe zum Kaffee in den Okzident tragen sollte? Oder ist die Figur eine unverblümt offene Botschaft von August dem Starken – einer Legende nach der Stifter dieses prächtigen Reliefbildes – an die ihm gefällige Wirtin?

Schon 1694 eröffnete Adam Heinrich Schütze den “Coffe Baum” und schenkte erstmals Kaffee aus, was das barocke Denkmal heute neben dem Pariser “Café Procope” zum ältesten Kaffeehaus Europas macht. In den letzten 300 Jahren gaben sich hier Prominente aus Kunst, Politik und Wissenschaft die Klinke in die Hand. Häufig zu Gast waren zum Beispiel der Maler Max Klinger, der Dichter E. T. A. Hoffmann und der Komponist Richard Wagner. Karl Liebknecht und August Bebel etablierten hier ihr zweites Wohnzimmer, genauso wie Robert Schumann und sein Stammtisch. Helmut Kohl diskutierte 1990 mit Lothar de Maizière die Chancen der deutschen Einheit.

In der dritten Etage befindet sich ein Kaffee-Museum mit über 500 Exponaten aus sächsischer Kaffee- und Kulturgeschichte. Auf einer Zeitreise wird der Kaffee als Kolonialprodukt und Mangelware sowie als globales Handelsgut präsentiert.

Aufgrund von Sanierungsarbeiten sind das Kaffeehaus und das Museum bis auf Weiteres für reguläre Besuche nicht zugänglich. Nur zu besonderen Anlässen und mit angemeldeten Gruppen kann das Haus besichtigt werden.

Kleine Fleischergasse 4
04109
Leipzig

Wegbeschreibung

Bevor es nun aus der dicht bebauten Altstadt in Leipzigs größte Parkanlage geht, haben Sie noch einige Möglichkeiten, ein “Schälchen Heeßen”, wie ihn die Kaffeesachsen lieben, zu genießen. Als Faustregel gilt: “schwarz wie der Teufel, heiß wie die Hölle, rein wie ein Engel, süß wie die Liebe.” Testen können Sie das im Café Kandler ganz in der Nähe der Thomaskirche. Ein paar Ecken weiter werden im GANOS die Bohnen vor Ort geröstet. Hier gibt es sogar den eigens für die Johann-Sebastian-Bach-Stadt kreierten Leipzig-Kaffee cantato® zu kaufen.

Über den Martin-Luther-Ring führt der Rundgang in den Clara-Zetkin-Park.

Kartenausschnitt Museum zum Arabischen Coffe Baum

Clara-Zetkin-Park

Als in den 1950er Jahren mehrere historische Parkanlagen zu einem großen Volkspark vereint wurden, schuf man in Leipzig ein wichtiges, vermutlich erstes Beispiel für die Kulturparkbewegung jener Zeit. Die aus der Sowjetunion stammende Idee sollte der Bevölkerung Raum für Sport, Vergnügen und Kultur geben. Die Leipziger Stadtverordneten beschlossen daher, aus dem 19. Jahrhundert stammende Landschaftsparks, wie den Johannapark, den Palmengarten, den Volkspark Scheibenholz und den Albertpark, zusammenzufassen. Eine Freilichtbühne, ein Café, ein Pavillon am Spielplatz und das Schachzentrum-Gebäude stammen noch aus dieser Zeit.

In den letzten Jahren ist dieses Erbe im Clara-Zetkin-Park wieder aufgenommen worden. Das Café wurde wiedereröffnet und die Freilichtbühne ist ein besonderer Anziehungspunkt bei Konzert- und Kinoaufführungen. Zu einem bevorzugten Treffpunkt der Skater hat sich die neu asphaltierte Anton-Bruckner-Allee entwickelt.

Clara-Zetkin-Park
04107
Leipzig

Wegbeschreibung

Das letzte Kaffeehighlight auf dieser Tour liegt vor Ihnen, das Franz Morish mit hauseigenem Röster. Auf dem Weg dahin kommen Sie durch das sogenannte Musikviertel, ein gründerzeitliches Viertel aus dem 19. Jahrhundert. Wenn Sie den Weg zurück zum Bahnhof abkürzen wollen, können Sie schon am Bayerischen Bahnhof in die S-Bahn einsteigen, um mit ihr zum Hauptbahnhof zu fahren. Brauchen Sie aber noch ein individuelles Mitbringsel, sollten Sie den längeren Rückweg nicht scheuen.

Kartenausschnitt Clara-Zetkin-Park

Rösterei Franz Morish

Getreu dem Motto "Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee" kommen im Franz Morish fertige Kreationen oder ganz individuelle Kaffeevarianten aus dem hauseigenen Röster. Außerdem werden frische Salate, belegte Brote, hippe Superfood-Müslis und leckere Kuchen nach altem Familienrezept im modernen urbanen Ambiente serviert. Das Café lebt den Nachhaltigkeitsgedanken und bezieht seine Produkte weitestgehend direkt aus der Region. Für Veganer ist immer eine Alternative dabei.

Goldschmidtstraße 39
04103
Leipzig

Telefon: 0341-97463892

Tourende am Leipzig Hbf

Wegbeschreibung

Der Rückweg zum Bahnhof führt Sie am Grassimuseum vorbei, dem Museum für Angewandte Kunst. Weiter gerade aus, geht es am Augustusplatz nach rechts am Opernhaus entlang. Jetzt liegt nur noch der Obere Park mit Schwanenteich zwischen Ihnen und dem Bahnhof für die Rückfahrt.

Kartenausschnitt Rösterei Franz Morish

Tourenkarte

Start/Ende

Leipzig Hbf

Willy-Brandt-Platz 5

04109 Leipzig

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