Der Abbau von Braunkohle hat in Mitteldeutschland eine lange Tradition und erreichte in den 1950er Jahren gewaltige Ausmaße. Ergebnis: 20 Tagebaue mit einem jährlichen Auswurf von zuletzt rund 100 Millionen Tonnen Kohle, gefördert von fast 60.000 Bergleuten und verwertet von zahlreichen Kraftwerken, Brikettfabriken und Schwelereien. Tiefe Löcher blieben, wie das in Golpa-Nord. 1992 entsteht für dieses Tagebaurestloch am BAUHAUS Dessau die Idee für „FERROPOLIS, die Stadt aus Eisen“, die seit 2005 Teil der „Europäischen Route des Industriellen Erbes ist.
Heute ist FERROPOLIS Museum, Industriedenkmal, Stahlskulptur, Veranstaltungsareal und Themenpark gleichermaßen. Alles beherrschend: die riesigen Baggermaschinen, die aussehen wie Dinosaurier eines Vergangenen Zeitalters. Stolze Namen tragen sie: Mad Max, Big Wheel oder Mosquito. Mancher mit über 100 Metern Länge, einer hat fast 2.000 Tonnen Gewicht, andere riesige Förderräder oder Fördereimer aus Eisen – allesamt Tagebaugroßgeräte aus den 1950-er bis 1980-er Jahren.
In der ehemaligen 30 kV-Station wurden die 30.000 V Spannung, die vom Kraftwerk Zschornewitz ankamen, zum Betrieb der Großgeräte umgewandelt. Einen Teil der originalen Schaltanlage können Sie in diesem Gebäude besichtigen. Eine Ausstellung informiert über die regionale Bergbaugeschichte. Attraktion ist der Nachbau des Skeletts eines Waldelefanten, der vor 120.000 Jahren in dieser Region lebte und 1987 im Tagebau Gröbern gefunden wurde. Das Original kann im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle besichtigt werden.