Blick von der Juchhöh, Foto: Anne Dziallas, Lizenz: Stadtverwaltung Meißen
Wasserschloss Oberau, Foto: Sylvia Rosenbaum
Boselgarten, Foto: Botanischer Garten der TU Dresden
Boselturm, Foto: Karen Dembowski
Weingut Vincenz Richter, Foto: Weingut Vincenz Richter
Blick von der Juchhöh auf Meißen, Foto: Kenny Scholz Fotografie
Bauernhäus'l, Foto: Handrick

Ein Höhenrücken kann auch entzücken

Wandern durch Sachsens kleinstes „Gebirge“

Start
Niederau
Dauer
7 h
Länge
16 km
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Eckdaten zur Tour
„Juchhöh“ – kein Witz, so heißt der höchste Punkt des „Spaargebirges“ wirklich und die Aussicht wird Ihnen garantiert ein begeistertes „Juchhuh“ entlocken. Denn von hier aus schauen Sie auf das nahe Meißen mit seiner herrlichen Altstadt.

Der Blick in Richtung Dresden ist nicht minder spektakulär. Dafür müssen Sie jedoch zum südlichen Ende des „Gebirges“, zur „Boselspitze“, wandern. Kein Problem! Die Wege sind gut ausgeschildert und die Entfernungen gering. Der Höhenrücken wird als Sachsens kleinstes Gebirge bezeichnet. Er ist rund zwei Kilometer lang, etwa 200 Meter breit und erhebt sich knappe 90 Meter über die Elbe. Hoch genug, um die sächsische Elblandschaft groß rauszubringen.

Doch es warten weitere Sinnesfreuden. An den Hängen des Höhenzugs wird Wein angebaut. Bei den Winzern vor Ort ist ein Besuch gern gesehen, sei es für Wein- oder Saft-Verkostungen, Besichtigungen oder auch zu einem Imbiss.

Die Weingüter haben teils saisonal bedingt nicht an allen Wochentagen geöffnet. Für eine geführte Tour oder Verkostungen reservieren Sie am besten telefonisch.

Denken Sie an Sonnen- oder Regenschutz und nehmen Sie in der Nebensaison zur Sicherheit etwas Proviant mit.
Eine Wandertour für Familien, Naturliebhaber, Kulturliebhaber und Geniesser

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
Bahnhof Niederau
6 Tourstationen
16 km / 7 Stunden
Endbahnhof
Bahnhof Meißen

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

Vorschau der App-Darstellung der Tour "SUP-Seeing in Potsdam" | © DB Regio Nordost

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Ablaufplan

Tourstart am Bahnhof Niederau

Wegbeschreibung

Niederau hat den ältesten noch in Betrieb befindlichen Bahnhof Deutschlands. Das Empfangs-Häuschen wurde 1842 mit dem Bau der ersten sächsischen Fernbahnstrecke zwischen Leipzig und Dresden fertiggestellt. Heute ist es in Privatbesitz und kann leider nur von außen besichtigt werden.

Bevor es ins „Gebirge“ geht, führt Sie der Weg zum Wasserschloss Oberau. Gehen Sie vom Bahnhof Niederau rechts parallel zu den Gleisen bis zur Mönchsallee. Hier biegen Sie links ein, laufen dann rechts in die Oberauer Straße/Ecke Am Mühlhübel und erreichen über den Thomas-Müntzer-Ring das Schloss.

Kartenausschnitt Bahnhof Niederau

Wasserschloss Oberau

Das Wasserschloss Oberau ist eins der letzten noch erhaltenen Wasserschlösser. Es zeigt sich im Stil der Renaissance und steht unter Denkmalschutz. Im Jahr 1276 wurde es als wehrhafter Herrensitz erstmals urkundlich erwähnt.

Nach 1550 erwarb die sächsischen Adelsfamilie von Miltitz das Gut. Berühmter Gast war 1706 der Schwedenkönig Karl XII. Er machte während des Großen Nordischen Krieges (1700 bis 1721), an dem auch Sachsen beteiligt war, hier Station. Im Lauf der Jahrhunderte wechselte das Rittergut einige Male den Besitzer. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen Umsiedler ein.

Heute werden Teile des Herrenhauses als Gruppenherberge genutzt. Der „Förderverein Wasserschloss Oberau e.V.“ bietet auf Anfrage Führungen an. Die Einnahmen fließen in den Erhalt des Geländes, das noch erheblichen Sanierungsbedarf aufweist.

Thomas-Müntzer-Ring 6
01689
Oberau

Ansprechpartner: Gemeinde Niederau
E-Mail Adresse: steffen.sang@gemeinde-niederau.de
Wasserschloss Oberau Seitenansicht mit Schnee, Foto: Sylvia Rosenbaum
Wasserschloss Oberau im Schnee, Foto: Sylvia Rosenbaum

Wegbeschreibung

Zum „Spaargebirge“ sind es noch sechs Kilometer. Auf dem Weg dorthin tauchen Sie ein in die Weiten der Nassau. Die „nasse Aue“ mit ihren flachen Feldern, Gräben und Wiesen wurde früher von der Elbe durchflossen. Heute ist die Nassau ein Landschaftsschutzgebiet mit Ackerflächen.

Beim Gang durch die Aue passieren Sie zunächst den Rundturm einer alten Windmühle. Hinter der Bahnlinie Dresden - Meißen ragt das „Spaargebirge“ immer höher vor Ihnen auf.

Unsere Tour führt zunächst entlang dem „Gebirgs“-Teil „Römische Bosel“. Hier treffen Sie auf einige Gaststätten, Weinschänken und die Bäckerei Kralacek (Boselweg 1, 01640 Coswig, Tel. 03523 63841).

In den „Bergen“ finden Sie weitere Einkehrmöglichkeiten. Kurz vor der Besenwirtschaft „Zum Winzerschoppen“ (Boselweg 9, 01640 Sörnewitz, 03521-73 17 91) weist rechts ein Schild hinauf in den Wald zum Botanischen Garten und zur Boselspitze.

Die Boselspitze ist der teils felsige, südliche Teil des „Spaargebirges“. Dort liegt Ihnen das Elbtal von Coswig zu Füßen. Der Aussichtspunkt befindet sich rund 80 Meter über der Elbe. In unmittelbarer Nähe gibt es noch eine weitere Besonderheit, den Boselgarten.

Kartenausschnitt Wasserschloss Oberau

Boselgarten Coswig

In dem milden Hangklima gedeihen auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern rund 850 Pflanzenarten, von denen 200 als gefährdet eingestuft wurden, darunter der Blutrote Storchschnabel oder die Wiesen-Kuhschelle. Schwerpunkt des Boselgartens sind die wärmeliebenden Pflanzen des Elbhügellandes. Einige der selten gewordenen Gewächse werden hier in größerer Zahl angebaut und kultiviert.

Das Areal wird vom Team des Botanischen Gartens der Technischen Universität Dresden betreut.

Führungen sind nach Absprache möglich. (E-Mail oder Telefon)

Dresdner Str. 324
01640
Coswig

01.04. - 03.10.
Mittwoch: 10:00 - 17:00 Uhr
Samstag: 10:00 - 17:00 Uhr
Sonntag: 10:00 - 17:00 Uhr

Wegbeschreibung

Nur etwa 200 Meter weiter in Richtung Meißen wandern Sie nun mitten durch die Reste einer bronzezeitlichen Siedlung. Jedoch wird es Ihnen kaum auffallen. Lediglich die Wallanlagen zeugen noch davon.

Unübersehbar ist jedoch, dass an den Hängen des „Spaargebirges“ Wein angebaut wird. Die Weinterrassen finden sich, neben Gärten, Wiesen und Waldstücken, über den gesamten Höhenrücken verteilt.

Mit etwas Glück können Sie einen Blick auf das romantische Winzerhäuschen „Schwalbennest“ erhaschen, welches sich hinter einem meist verschlossenen Tor verbirgt. Es gehört heute zum Weinberg der jeweils amtierenden Sächsischen Weinkönigin.

An der Boselspitze befindet sich auch der Boselturm.

Kartenausschnitt Boselgarten Coswig

Boselturm mit Gästehaus „Boselspitze“ Meißen

Der Boselturm wurde 1898 erbaut und der höchstgelegene Aussichtspunkt im Meißner Land. Von oben kann man bei klarem Wetter sogar über Dresden hinweg in die Sächsische Schweiz schauen. Der angedeutete Zinnenkranz an der Turm-Plattform deutet von Ferne zunächst auf ein Schloss hin. Doch es handelt sich um einen Aussichtsturm, der sich 17 Meter über das Gebirge erhebt.

Unmittelbar neben dem Aussichtsturm sorgt das Gästehaus „Boselspitze“ an Wochenenden für die Verpflegung hungriger Gäste, zudem können Räumlichkeiten für Veranstaltungen gebucht werden.

Das Haus verfügt über einen Gewölbekeller, in dem historische Weinbaugeräte ausgestellt sind.

Boselweg 101-102
01662 
Meißen

Telefon: 03521-402757
E-Mail Adresse: boselspitze@t-online.de
Aussicht von der Boselspitze, Foto: Antje Pohl, Lizenz: Elbland Dresden
Aussicht von der Boselspitze, Foto: Antje Pohl, Lizenz: Elbland Dresden
Boselturm, Foto: Karen Dembowski

Wegbeschreibung

Es ist belegt, dass im „Spaargebirge“ schon seit dem 14. Jahrhundert Wein angebaut wird. Allerdings vernichtete die Reblaus Ende des 19. Jahrhunderts einen bedeutenden Teil des Bestands. Wenige Jahre später reiften dank moderner Anbaumethoden wieder neue Früchte.

Heute haben sich hier zahlreiche junge Winzer angesiedelt. Es gibt aber auch noch alteingesessene Unternehmen wie das Weingut „Vincenz Richter“ von 1873, welches alte Traditionen mit modernen Anbaumethoden verbindet.

Kartenausschnitt Boselturm mit Gästehaus „Boselspitze“ Meißen

Weingut „Vincenz Richter“ Meißen

Das 1873 gegründete Weingut befindet sich bereits seit vier Generationen in Familienbesitz. Auf über acht Hektar Fläche werden überwiegend Müller-Thurgau, Riesling und Weißburgunder angebaut. Das Weingut und die Weine wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. In Meißen führt die Familie zudem das Restaurant „Vincenz Richter“.

Das Grundstück mit dem alten Fachwerkhaus am Kapitelberg ging erst 1999 in den Familienbesitz über. In den folgenden zehn Jahren entstand hier eine moderne Produktionsstätte. Unter dem gläsernen Vorbau verbirgt sich ein komplexes Kellersystem mit Tanks und Holzfässern sowie einer Abfüllanlage. Die Weinkeller können besichtigt werden.

Im Anschluss begleitet eine Gästeführerin im Rahmen einer Weinwanderung durch die Anbauflächen des Gutes bis zur „Boselspitze“. Kostproben sind inbegriffen. (Termine bitte online oder telefonisch erfragen!)

Kapitelholzsteig 1
01662
Meißen

Telefon: 03521-731606
E-Mail Adresse: weingut@vincenz-richter.de

Wegbeschreibung

Steigen Sie nun wieder den Kapitelholzsteig hinauf, um die Wanderung über den Boselweg fortzusetzen. Nach etwa 300 Metern führt linker Hand der Rautenbergweg direkt auf den, im wahren Sinne des Wortes, Höhepunkt des „Spaargebirges“ hin, auf die „Juchhöh“.

Kartenausschnitt Weingut „Vincenz Richter“ Meißen

Aussichtspunkt „Juchhöh“

Mit ihren rund 191 Metern ist die „Juchhöh“ die höchste Stelle des Gebirges „Spaargebirges“, Sachsens kleinstes Gebirge. Möglicherweise erscheint der Hügel jedoch viel kleiner, was daran liegt, dass die Höhen immer ab dem Meeresspiegel gemessen werden. Nimmt man die Elbe als Bezugspunkt, ist die „Juchhöh“ nur noch 90 Meter hoch.

Von hier erstreckt sich eine Aussicht über die Elbe auf das nahe Meißen mit seinem stattlichen Dom und der Albrechtsburg. Es gibt mehrere Sitzgelegenheiten, die zu einer Rast und einem Picknick einladen.

Rautenbergweg 8
01662
Meißen

Wegbeschreibung

Endspurt nach Meißen: Von der „Juchhöh“ aus steigen Sie nun langsam wieder bergab. Es geht vorbei an Wäldchen, Wiesen und Rebstöcken des sogenannten Kapitelbergs, einem nördlichen Abschnitt des „Spaargebirges“.

Dort, wo der Rautenbergweg links in die Lückenhübelstraße übergeht, schmiegt sich rechts am Jagdsteig das Weingut „Ricco Hänsch“ an den Hang. Es ist eines der jungen Weingüter im sächsischen Elbtal. Das Gut gehört zu den Top 10 der Region. Die Lage am Kapitelberg gilt als eine der besten in ganz Sachsen. Auch der Winzerbetrieb „Ricco Hänsch“ (Jagdsteig 24, 01662 Meißen, Tel. 03521-73 17 91) bietet, wie alle anderen Güter hier, Weinwanderungen und Verkostungen an.

Falls Ihnen deftige Küche zum Wein lieber sein sollten, folgen Sie der Lückenhübelstraße und biegen rechts in den Rodelandweg ein. An der Oberspaarer Straße stehen Sie bald vor einem gelb getünchten Restaurant.

Kartenausschnitt Aussichtspunkt „Juchhöh“

Restaurant „Bauernhäus’l“

Das im 17. Jahrhundert erbaute Haus gehörte ursprünglich zu einem Winzergrundstück. Seit 1850 ist hier der Schankbetrieb belegt. Geheizt wird im „Häus‘l“ mit einem Kachelofen, der wie vieles andere in dem Lokal, noch im Originalzustand ist.

Freunde von sättigenden Klassikern wie Spaghetti oder Schnitzel mit Pommes werden auf der Speisekarte ebenso fündig wie Gourmets. Neben Fleischgerichten wie gebratener Ente, Lammkeule mit Senf-Kräuterkruste und Rinder-Bäckchen mit Vanille gibt es auch einige vegetarische Angebote.

Im Gewölbekeller des „Bauernhäus‘l“ finden Weinproben statt. (Bitte vorher anmelden.) Verkostet werden edle Tropfen benachbarter Weingüter.

Oberspaarer Str. 20
01662
Meißen

Telefon: 03521-733317
Freitag: 17:00 - 23:30 Uhr
Samstag: 12:00 - 23:30 Uhr
Sonntag: 11:00 - 20:00 Uhr
Bauernhäus'l, Foto: Handrick

Tourende am Bahnhof Meißen

Wegbeschreibung

Auf dem letzten Abschnitt haben Sie noch einmal Gelegenheit, bei Winzerbetrieben vorbeizuschauen.

Wandern Sie die Alte Spaargasse hinunter Richtung Dresdner Straße. An der Kreuzung Alte Spaargasse/An der Spaargasse liegt das Gut Mariaberg (An der Spaargasse 1, 01662 Meißen, Tel. 0170 4335586) sowie in unmittelbarer Nachbarschaft das Weingut Martin Schwarz (Dresdner Str. 71, 01662 Meißen, Tel. 0163/ 8764131).

Beide Betriebe unterhalten auch Ferienwohnungen. Wenn Sie jetzt erst ein paar Flaschen Wein kaufen, müssen Sie diese Last nur noch rund eineinhalb Kilometer tragen, bis Sie den Bahnhof Meißen erreichen.

Kartenausschnitt Restaurant „Bauernhäus’l“

Tourenkarte

Start

Bahnhof Niederau

Bahnhofsplatz 1

01689 Niederau

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