Selbstportrait Heinrich Zille
Gründelmühle  Puppentheater Funke
Wolfsäule im Friedewald  Wikipedia/Radler59
Heimatmuseum Radeburg  Kroemke

Auf zum Pinselheinrich!

Der Heinrich-Zille-Radweg von Coswig nach Radeburg

Start
Coswig
Dauer
6 h
Länge
55 km
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Eckdaten zur Tour
Wer den Namen Heinrich Zille (1858–1929) hört, denkt sofort an Berlin. Seine Kunst hat die Stadt ein Stück weit geprägt. Denn der Lithograf, Grafiker, Maler und Fotograf zeigte nicht den Glanz der kaiserlichen Metropole, sondern den harten Alltag der einfachen Menschen in ihrem „Milljöh“, den Berliner Hinterhöfen. Damit war er seiner Zeit weit voraus. Die Berliner liebten ihren „Pinselheinrich“, dabei war Zille gar kein waschechter Berliner: Er wurde im sächsischen Radeburg als Sohn eines Uhrmachers und einer Bergmannstochter aus dem Erzgebirge geboren. Auch wenn er hier nur bis zum dritten Lebensjahr lebte – Radeburg behauptet sich stolz als Zille-Stadt und ehrt ihren berühmten Sohn mit Gedenktafel und Zillestein, mit Zille-Straße und Zille-Schule. Ja, selbst radeln kann man zu Zille: Der 54 Kilometer lange Zille-Radweg führt vom Elbtal durch den Friedewald und das Moritzburger Teichgebiet in die Geburtsstadt des Zeichners. Fahren Sie am besten mit dem Zug nach Coswig und starten Sie hier die Rundtour, die mit Zilles Konterfei ausgeschildert ist. Ein Leihrad bekommen Sie auf dem Campingplatz „Am Badesee Coswig-Kötitz“. Vom Bahnhof laufen Sie gute 20 Minuten zum Campingplatz – hier verläuft auch schon der Zille-Radweg, der ein Stück identisch ist mit dem Elberadweg. Möchten Sie mit dem eigenen Rad fahren, beachten Sie bitte, dass die Radmitnahme im Zug nicht immer gewährleistet ist. Für die Tour sollten Sie den kompletten Tag einplanen, denn es gibt einiges zu sehen sowie Einkehrmöglichkeiten zum Stärken. Doch auch ein Picknick in der Stille der Wälder oder an einem der Teiche ist sehr zu empfehlen.
Eine Radtour für Naturliebhaber und Kulturliebhaber

Entspannt anreisen und Leihräder bei den Vermietern vor Ort nutzen. Die Kapazitäten für die Fahrradmitnahme in den Züge sind begrenzt und eine Mitnahme des eigenen Rads kann je nach Auslastung nicht garantiert werden.

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
Coswig
4 Tourstationen
55 km / 6 Stunden
Endbahnhof
Coswig

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

Vorschau der App-Darstellung der Tour "SUP-Seeing in Potsdam" | © DB Regio Nordost

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Ablaufplan

Tourstart am Coswig

Wegbeschreibung

Laufen Sie auf der Kötitzer Straße in Richtung Elbe und biegen Sie dann rechts in die Brockwitzer Straße ein, die Sie direkt zum Campingplatz bringt.

Kartenausschnitt Coswig

Radverleih Campingplatz "Am Badesee Coswig-Kötitz"

Der Campingplatz ist vom 1. April bis 31. Oktober geöffnet und bietet auch einen Radverleih für Tagesgäste an. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Radler rechtzeitig ein passendes Fahrrad buchen.

Brockwitzer Str. 33
01649
Coswig

Telefon: 03523-700220

Wegbeschreibung

Fahren Sie ein Stück auf dem Radweg am Elbufer und biegen Sie dann nach rechts ab auf die Borngasse, die Sie nach Brockwitz bringt. Hier ist die Barockkirche mit ihrem Turm Blickfang. Sie wurde nach einem Brand im Jahre 1737 errichtet. Weiter geht es auf der Auerstraße, vorbei an der Kiesgrube, bis die Namen „Mühlenhügel“ und „Mühlenweg“ stutzig machen. In der Tat, Brockwitz hat zwei Mühlen: Rechter Hand liegt mitten in einem Wohngebiet die Gründelmühle, linker Hand auf einem Feld die Holländermühle.
 

Kartenausschnitt Radverleih Campingplatz "Am Badesee Coswig-Kötitz"

Gründelmühle und Holländermühle Brockwitz

Der Coswiger Ortsteil Brockwitz besitzt zwei Holländermühlen, die man heute noch sehen kann. Die Gründelmühle erhielt ihren Namen von Karl Gottlob Gründel, der sie wiederaufbaute – der Vorgängerbau war bei einem Brand 1869 vernichtet worden. Bis 1926 war die Mühle in Betrieb. Ab 1928 wurde sie zum Wohnhaus umgebaut und dafür Mühlentechnik und Flügel entfernt. Heute lebt hier der Puppenspieler Volkmar Funke mit seiner Familie, der die Mühle 2017 mit privaten Mitteln nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten sanierte. Im Sommer lädt er an einigen Tagen zum Puppenspiel in sein „Mühlentheater Brockwitz“ ein.

Die zweite Holländermühle liegt als Landmarke sehr schön in der Landschaft. 1868 errichtet – aus dieser Zeit stammt die Wetterfahne – , verfügt sie noch über die alte Mühlentechnik. Das Mühlengebäude wurde in den 1990er Jahren erneuert. Die Mühle ist ebenfalls in privatem Besitz.
 

Mühlenhügel 22
01640
Coswig

Telefon: 03523-51635

Wegbeschreibung

Die Radtour bringt Sie in den Norden von Coswig. Es geht bergan dem 205 Meter hoch gelegenen Spitzberg zu – zur Spitzgrundstraße. Rechter Hand, ein Stück von der Route entfernt, liegt die historische Spitzgrundmühle von 1531. Seit 1820 hatte die Mühle auch einen Schankraum – heute beherbergt sie ein Hotel und Restaurant mit tschechischer Küche. Nun führt der Weg durch den Wald. Machen Sie noch einen kleinen Abstecher zum Aussichtspunkt mit Schutzhütte auf dem Fuchsberg. Dann passieren Sie die Moritzburger Straße, die Weinböhla mit dem kleinen Ort Auer verbindet. Nahe am Parkplatz führt ein Waldweg zum Wolfsdenkmal.
 

Kartenausschnitt Gründelmühle und Holländermühle Brockwitz

Wolfsdenkmal im Friedewald bei Auer

Das rund 5 Meter hohe Jagddenkmal aus Sandstein ließ Johann Georg I., Kurfürst von Sachsen, zur Erinnerung an einen besonderen Wolf errichten. Das sehr starke Tier wurde hier 1618 bei einer Treibjagd erlegt. Die sitzende Wolfsfigur soll in seiner tatsächlicher Größe abgebildet worden sein. Im Steinsockel wurden die Namen aller 36 an der Jagd Beteiligten eingemeißelt. Das Denkmal wurde mehrfach renoviert, 1672 kam eine weitere Inschrift über die Jagd nach einem kapitalen Hirsch hinzu.

Auerweg 23
01640
Coswig

Wegbeschreibung

Radeln Sie der Ausschilderung folgend durch den Wald ins Gebiet der Moritzburger Teiche. Nach der Siedlung Neuer Anbau mit Querung der Hauptstraße gelangen Sie über den Sternweg zwischen Oberen und Unteren Altenteich und fahren nach Bärwalde mit der Dorfkirche von 1866. Von hier ist es nicht mehr weit nach Radeburg – vorbei geht es an einem traditionellen Ziegeleistandort hinein in die Stadt. Die Straße Siedlung bringt Sie zum Heinrich-Zille-Hain mit dem Gedenkstein des berühmten Malers. Wenige Meter sind es zum Marktplatz. Im Haus Nummer 11 am Markt wurde Zille geboren, eine Tafel erinnert daran. Hier beginnt auch die Heinrich-Zille-Straße. In der Nummer 9 hat das Heimatmuseum mit dem Zille-Kabinett sein Domizil.
 

Kartenausschnitt Wolfsdenkmal im Friedewald bei Auer

Heimatmuseum Radeburg

„Kenn´se Radeburg? … Da bin ick jeboren.“ Mit diesen Worten des berühmtesten Sohnes der Stadt Radeburg, dem Maler und Grafiker Heinrich Zille (1858-1929), werden Besucher im Heimatmuseum Radeburg begrüßt. Die Radeburger sind ihrem „Pinselheinrich“ bis heute liebevoll verbunden. Im Zille-Kabinett finden Interessierte viel Wissenswertes über den Künstler und originale Werke. Im Andenken an Zilles Zeichenkunst werden in regelmäßigen Sonderausstellungen Karikaturen gezeigt und der „Heinrich-Zille-Karikaturenpreis“ ausgelobt. Zur Sammlung des Museums gehören auch Möbel des 19. Jahrhunderts, historische Waffen, Haushalts- und Handwerksgegenstände und archäologische Exponate. Sein Domizil fand das Heimatmuseum im 1813 errichteten Stadthaus, das von 1894 bis 1952 als Amtsgericht diente.

Heinrich-Zille-Str. 9
01471
Radeburg

Telefon: 035208-4341

Tourende am Coswig

Wegbeschreibung

Vorbei an der Heinrich-Zille-Oberschule, dem Bahnhof der Lößnitzgrundbahn mit Kulturbahnhof führt Ihr Weg nun aus dem Zentrum heraus in den Ortsteil Berbisdorf. Die Straße Am Schloßpark verrät es schon: Mitten im Ort erhebt sich stolz ein Wasserschloss. Der dicke Turm – dem Schloss Moritzburg nachempfunden –, wurde später angebaut. Das Schloss ist in privatem Besitz und wird nach und nach restauriert. Der schmucke Ort am Flüsschen Promnitz bietet auch mehrere Einkehrmöglichkeiten wie den Landgasthof und eine Bäckerei.
Von Berbisdorf führt die Route durch Feld und Flur nach Bärnsdorf. Sie passieren weitere Anlagen der Teichwirtschaft Moritzburg. Wenn Sie mögen, machen Sie im Ort einen kleinen Abstecher zum Großteich, der seinem Namen alle Ehre macht. Gegenüber liegen der knapp 22 Meter hohe Leuchtturm und das Fasanenschlösschen. Sie zeugen von der Zeit, als die sächsischen Kurfürsten den Landstrich für die Jagd und anderen Zeitvertreib nutzten. Es geht durch Cunnertswalde und ein Waldgebiet zum Oberen und Niederen Waldteich mit Campingplatz und Froschcafé. Entlang von Feldern erreichen Sie Reichenberg und wenig später sind Sie schon im Lößnitztal mit seinem malerischen Bach. Hier radeln Sie parallel zu den Gleisen der Lößnitzgrundbahn nach Radebeul. Quer durch die Stadt führt der Heinrich-Zille-Weg hinunter an die Elbe. Sie fahren rechter Hand auf dem schönen Elberadweg entlang, vorbei an Kötzschenbroda, zum Ausgangspunkt zurück. Noch einmal tief durchatmen, die Kräfte für den Fußweg zum Coswiger Bahnhof mobilisieren, und mit den Zeichnungen und Bildern von Heinrich Zille im Kopf geht es mit dem Zug zurück nach Hause.
 

Kartenausschnitt Heimatmuseum Radeburg

Tourenkarte

Start/Ende

Coswig

Bahnhofstr. 2

01649 Coswig

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