Kaum ein Altstadt-Flaneur kommt um einen Besuch der Bronzefigur herum, die der Bildhauer Karl-Heinz Goedtke aus Mölln 1967 schuf. Mit dem „Uhlenköper“ ehrt die Stadt Uelzen ihren berühmtesten Schelm, Peter Wulf, der Mitte des 19. Jahrhunderts dem Kaufmann Böning mit schlauer List einen Sack voller Eulen statt Hähne unterjubelte. So verstand der Kaufmann "Barkhahns" – Birkhähne – statt "Barftgahns", zu hochdeutsch Barfußgänger, als ihm die zappelnde Ware ungesehen angeboten wurde. Erbost über den Schwindel zeigte der Kaufmann den Bauern an, dieser erklärte aber in der Verhandlung, er habe keine "Barkhahns" sondern "Barftgaans" verkauft. Niemand könne bestreiten, dass Eulen barfuß gingen. Da lachte der Richter und gab dem Bauern Recht. Von den Uelzenern erntete der Kaufmann Böning reichlich Spott. Und weil die Geschichte auch über Uelzens Grenzen hinaus bekannt wurde, haben sich die Einwohner den Spitznamen „Uhlenköper“ – Eulenkäufer, eingehandelt. Dass Uelzener wie Touristen die Skulptur bis heute mit einem Aberglauben verbinden, sieht man am mittlerweile blank geriebenen Taler in Böhings Hand. Es heißt, wer den Taler berührt und dabei seine Münzen in der Tasche schüttelt, erleidet niemals finanzielle Not.