Das Schlossensemble ist das erste Ziel der Stadterkundung. Vom Bahnhofsvorplatz aus führt der rund ein Kilometer lange Weg durch die Kastanien- und die Friedrichstraße zum Schlossplatz, nördlich der Altstadt gelegen.
Bahnhofsplatz 8
06366 Köthen
Ein Rundgang durch die ehemalige Residenzstadt Köthen
Ein Stadtrundgang für Familien und Kulturliebhaber
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Das Schlossensemble ist das erste Ziel der Stadterkundung. Vom Bahnhofsvorplatz aus führt der rund ein Kilometer lange Weg durch die Kastanien- und die Friedrichstraße zum Schlossplatz, nördlich der Altstadt gelegen.
Das Schloss, einst Sitz der Fürsten und Herzöge, wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und umgebaut. Hier befinden sich die Tourist-Information, die Museen der Stadt, das Stadtarchiv, die Musikschule „Johann Sebastian Bach“ und ein modernes Veranstaltungszentrum in einer ehemaligen Reithalle. Auf dem Areal findet sich auch das Naumann-Museum. Es ist das einzige ornithologiegeschichtliche Museum der Welt. Gezeigt wird die Geschichte der Präparation, der Vogelberingung und des Vogelschutzes weltweit. Auch eine Ausstellung zur Homöopathie und eine prähistorische Sammlung ziehen Interessenten an.
Im zentralen Ludwigsbau zwischen zwei markanten Treppentürmen aus der Renaissance-Zeit befindet sich der Thronsaal des Schlosses, Spiegelsaal genannt. In diesem Gebäude haben das Historische Museum für Mittelanhalt und die Bachgedenkstätte ihr Domizil gefunden. Es werden Ausstellungen zur wechselvollen Geschichte der Stadt Köthen und der dort gepflegten höfischen Kultur gezeigt. In der Bach-Gedenkstätte begeben sich die Besucher auf eine Zeitreise in das Leben im Schloss zu Zeiten Johann Sebastian Bachs. Fünf Jahre währte sein Aufenthalt in der kleinen Residenzstadt. Hier entstanden unter anderem die berühmten „Brandenburgischen Konzerte“ und die Sammlung „Das wohltemperierte Klavier“. In Köthen heiratete der Komponist seine zweite Ehefrau, die ihm 13 Kinder gebar.
Schlossplatz 5
06366
Köthen (Anhalt)
Entlang der Stiftstraße führt ein kurzer Weg zur Agnus-Kirche.
Sie wurde für die Anhänger des Lutherischen Glaubens im ansonsten calvinistischen Köthen gebaut. Johann Sebastian Bach gehörte dieser Gemeinde an, zumal nur hier Musik während der Gottesdienste erklang. Sehenswert ist in der Kirche ein Abendmahlbild von Lucas Cranach d. J. Die Kirche ist von Pfingsten bis zum Erntedankfest dienstags bis freitags von 14 bis 16 Uhr und sonnabends von 10 bis 12 Uhr sowie nach Vereinbarung zur Besichtigung geöffnet.
Stiftstraße 11
06366
Köthen (Anhalt)
Weiter geht es durch die Wallstraße zum Bachplatz. Hier, im damals neu errichteten barocken Viertel, lebte Bach in seinen drei letzten Köthener Jahren. Es wird angenommen, dass neben seiner Familie auch Mitglieder der Hofkapelle hier wohnten. Das mutmaßliche Wohnhaus Bachs ist heute Pflegeheim und daher nicht zu besichtigen. Gegenüber dem Haus steht eine Porträtbüste, die Johann Sebastian Bach als barocken fürstlichen Kapellmeister zeigt. Geschaffen wurde sie von Heinrich Pöhlmann (1839-1917), einem in der Kaiserzeit vielbeschäftigten Bildhauer.
Vom Bachplatz sind es nur ein paar Schritte durch die Schulstraße zum Marktplatz. Hier herrscht tatsächlich an jedem Wochentag reges Markttreiben. Dominiert wird der Platz durch die Doppeltürme der Kirche St. Jakob und dem Rathausgebäude. Zunächst statten wir der Kirche St. Jakob einen Besuch ab.
Der Namenspatron der Kirche St. Jakob begrüßt Sie gleich am Eingang in Form einer Sandstein-Statue aus dem 12 Jahrhundert. Sie ist älter als das Gotteshaus, dessen Bau erst um 1400 begonnen wurde. Das Fürstentum Anhalt-Köthen gehörte zu den ersten Ländern der Welt, in denen die Reformation eingeführt wurde. Allerdings traten die Fürsten nur 80 Jahre später zum Calvinismus über. In der Folge wurde fast jeder Schmuck aus der Kirche entfernt. Die 75 Meter hohen Doppeltürme mit der Verbindungsbrücke wurden erst 1897 vollendet. Sie bilden heute das Wahrzeichen Köthens. In der Kirche St. Jakob kann man viele Mitglieder des Fürstenhaus Anhalt-Köthen antreffen. Sie haben dort ihre letzte Ruhe gefunden. Diese Fürstengruft ist für Besucher geöffnet.
Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober täglich 10-16 Uhr
Dienstag 11:30-12 Uhr Orgelmusik
jeden 1. Samstag im Monat 15 Uhr Öffnung der Gruft
Hallesche Str. 15A
06366
Köthen
Letzte Station ist das über 100 Jahre alte Rathaus.
Es ist das vierte Rathaus, das urkundlich erwähnt wurde. In der Mode der Zeit wurde es im Stil der Neorenaissance errichtet und mit Jugendstil-Elementen geschmückt. Sehenswert ist vor allem der historische Ratssaal mit seinen ornamentverglasten Fenstern, handgeschmiedeten Kronleuchtern und reich dekorierter Holzvertäfelung. Der Turm bietet aus 40 Metern Höhe einen wundervollen Blick über Köthen.
Informationen zu den aktuellen Öffnungszeiten auf der Webseite: www.koethen-anhalt.de
Marktstraße 1-3
06366
Köthen (Anhalt)
Zurück zum Bahnhof laufen Sie ein Stück über die Marktstraße und biegen rechts in den Holzmarkt ein. Dann links in die Schalaunische Straße, der Sie bis zur Weintraubenstraße folgen. Über die Friedrich-Ebert-Straße gelangen Sie zurück zum Bahnhofsplatz.
Start/Ende
Bahnhofsplatz 8
06366 Köthen