Bahnhofstraße 30
97440 Eßleben
Radtour durch das Land der Bildstöcke
Eine Radtour für Naturliebhaber, Kulturliebhaber und Entdecker
Entspannt anreisen und Leihräder bei den Vermietern vor Ort nutzen. Die Kapazitäten für die Fahrradmitnahme in den Züge sind begrenzt und eine Mitnahme des eigenen Rads kann je nach Auslastung nicht garantiert werden.
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Es befinden sich 24 Fahrradstellplätze in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes.
Bahnhofstraße 30
97440
Werneck
Vom Bahnhof Eßleben folgen Sie der Bahnhofstraße, biegen an der Hauptstraße nach rechts und folgen der wieder links in die Kirchstraße.
Hier im Zentrum von Eßleben werden Sie bereits den ersten vier Bildstöcken ihrer Tour begegnen. Den Anfang macht die Herrenmarter.
Die Herrenmarter ist mit ihrer Höhe von fast fünf Metern nicht zu übersehen. Sie besteht aus einem Wegkreuz aus Muschelkalk mit einem Sockel aus Sandstein. Die Statue am Fuß des Kreuzes ist aus Buntsandstein gefertigt und stellt eine sitzende Maria dar. Anlass für die Errichtung des Herrenmarter war laut der ursprünglichen Inschrift am Sockel die „Dankbarkeit wegen Bewahrung der Gemeinde Eßleben aus großer Kriegsnoth“.
Kirchstraße
97440
Werneck
Ein kleiner Tipp, bevor Sie losfahren: Halten Sie unterwegs Ausschau nach einem Prozessionsaltar mit reicher barocker Formsprache.
Am Ende der Kirchstraße biegen Sie am Friedhof rechts ab und gleich wieder links in den Mühlweg. Ein wunderschöner Radweg führt Sie am Brummbach entlang nach Mühlhausen.
Dort folgen Sie der Grundmühlstraße bis zur St.-Martin-Straße, in die Sie nach rechts einbiegen. Weiter geht es am Sportplatz vorbei aus dem Ort hinaus. Hier schlängelt sich der Radweg nun entlang des Flüsschens Wern nach Zeuzleben.
Vorbei am Denkmal des Nepomuk, ein freifigürlicher Bildstock von 1733, fahren Sie hinein ins Örtchen. Wie viele Bildstöcke haben Sie auf dieser ersten Etappe schon erspäht?
In Zeuzleben tummeln sich auf kurzer Strecke mehr als ein halbes Dutzend Bildstöcke. Die zwei ältesten Bildstöcke der gesamten Region stehen hier nah beieinander. Sie sind am Giebelaufsatz zu erkennen und werden auf die Jahre 1489 und 1536 datiert. Beide wurden 1963 stark überarbeitet bzw. durch eine Replik ersetzt.
Halten Sie immer die Augen offen. Sie werden auch weiterhin nicht nur an Wegkreuzen, Bildstöcken und Prozessionsaltären vorbeikommen. Auf dieser Strecke sind zahlreiche Häuser im typisch fränkischen Stil zu sehen, Fachwerkhäuser und alte Hoftore aus regionalem Sandstein. Die Kirchen in Zeuzleben und Schraudenbach etwa sind nach Plänen von Balthasar Neumann gebaut, dem Vollender des Barock.
Vom Marktplatz biegen Sie links ab auf die Straße Oberes Tor und dann die zweite wieder rechts. Gemütlich geht es parallel zum Stängersgraben nach Schraudenbach. Etwa 200 m hinter der Kirche St. Jakobus in der Gambachstraße biegen Sie rechts in die Stettbacher Straße und in Stettbach links ins Kirschental. Jetzt folgen Sie dem Lachgraben bis Vasbühl, von wo es nach Osten weitergeht bis Egenhausen zum Fränkischen Bildstockzentrum in der St.-Johannes Straße.
Das Fränkische Bildstockzentrum widmet sich der Vielfalt der Erscheinungsformen und der abwechslungsreichen Geschichten rund um die etwa 600 Bildstöcke der Region. Die meisten dieser religiösen Kleindenkmale entstanden während des Barocks. Die Aufklärung unterbrach diese Tradition im katholisch geprägten Franken nur vorübergehend. Heute gelten Bildstöcke als Wahrzeichen der fränkischen Landschaft.
Um ihre Bildstöcke zu schützen und zu erhalten, schlossen sich vor einigen Jahren zehn Gemeinden mit 45 Ortschaften zusammen und gründeten das Fränkische Bildstockzentrum in der Alten Schule in Egenhausen. In seinem Informationszentrum ist eine Präsenzbibliothek eingerichtet. Es gibt eine Daueraustellung zum Thema „Glaube-Kunst-Kultur“ und eine Freiluftinszenierung zur „Technik des Bildstocks“ im Außenbereich. Grundlage für die Aufarbeitung, Erforschung und Dokumentation der bestehenden Bildstöcke ist die Bildstock-Datenbank mit Hunderten von Bildern und Beschreibungen und einer Sortierung nach Orten, Themen und nach dem Zeitraum der Entstehung vom 15. bis ins heutige 21. Jahrhundert.
Das Fränkische Bildstockzentrum hat außerdem drei Rundradwege entworfen, die Interessierten den Bildstockreichtum des Oberen Werntals in seinen Dörfern und Fluren erschließen.
St. Johannes-Straße 73
97440
Werneck/Egenhausen
Sie fahren weiter auf der Sankt-Johannes-Straße durch Egenhausen, Sie fahren an der Straße "Am alten Brunnen" vorbei, 180 m später biegen Si erechts in die Brunnenstraße und radeln Richtung Schleerieth. Nach einem guten halben Kilometer zweigt im spitzen Winkel ein Weg von der Straße ab. Hier steht rechts ein Bildstock, den anzuschauen sich lohnt.
An der Weggabelung zwischen Egenhausen und Schleerieth erinnert ein eher seltener vierseitiger Bildstock aus dem Jahr 1571 an seinen Stifter Anton Geib. Der Vierkantpfeiler trägt das Wappen des Fürstbischofs Friedrich von Wirsberg. Der Aufsatz zeigt Reliefs in flachen Nischen mit der Kreuzigung auf der Schauseite und einem Vesperbild auf der Rückseite. Den Keilbogenabschluss zieren auf der Schauseite eine Steinkreuzbekrönung, auf der Rückseite Voluten.
Sie folgen der Brunnenstraße weiter nach Schleerieth. In der Ortsmitte lohnt sich ein Stopp bei der Kirchgadenanlage, die in frühen Jahren Zufluchtstätte war bei Angriffen und sichere Lagerstätte für Vorräte. Nicht zuletzt die liebevoll restaurierten Gaden trugen dazu bei, dass Schleerieth in den 1990er Jahren zum schönsten Dorf im Landkreis gewählt wurde.
Am Ende der Schlehenstraße biegen Sie rechts ab und an der Wallfahrtskirche in Eckartshausen scharf links auf die Talstraße. Die führt Sie nach Rundelshausen und weiter am Eschenbach entlang nach Ettleben. Hier allein sind es 10 kleine Denkmale, von denen das jüngste aus dem Jahr 1996 in der Ettlebener Straße den auferstandenen Christus zeigt.
Von Ettleben geht es ein kurzes Stück an der Wern entlang nach Werneck. Lassen Sie es sich nicht nehmen und werfen Sie einen Blick auf das beeindruckende Schloss Werneck mit seiner Kapelle und dem Park im Stil eines Englischen Gartens. Biegen Sie dafür auf die Balthasar Neumann Straße nach links ab. Die barocke Sommerresidenz wird auch „kleine Schwester der Würzburger Residenz“ genannt und wurde wie diese vom Architekten und Stadtbaumeister Balthasar Neumann entworfen und gebaut.
Wenn Ihre Beine müde sind, können Sie von hier aus der Würzburger Straße zurück nach Eßleben folgen. Oder Sie machen einen kleinen Schlenker und fahren über die Straße Am Schlosspark nach Waigolshausen, um sich dort noch einmal nach einem knappen Dutzend Bildstöcken umzuschauen. Die Tour endet dann für Sie am Bahnhof Waigolshausen, wenn Sie nicht am Gassigbach und der B19 entlang zu Ihrem Ausgangspunkt in Eßleben fahren und den Rundkurs vollenden wollen.
Start/Ende
Bahnhof EßlebenBahnhofstraße 30
97440 Eßleben