Der Malerwinkel: Die Rückseiten malerischer Fachwerkhäuser gruppieren sich vor dem Turm der St. Jacobikirche. Foto: terra press Berlin
Stadt- und Regionalmuseum Perleberg, Foto: Torsten Foelsch, Lizenz: Tourismusverband Prignitz e.V.
St. Jacobikirche, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann
Das Rathaus Perleberg, Foto: terra press Berlin
Judenhof, Foto: TMB-Fotoarchiv/ScottyScout
Das Wallgebäude, fälschlich auch "Gänseburg" genannt, Foto: terra press Berlin

Im Schutze Rolands: mittelalterliches Perleberg

Start
Perleberg
Dauer
3 h
Länge
3 km
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Eckdaten zur Tour
Eine Rolandfigur mit Blick auf den Marktplatz mit pittoresken Häusern, einem historischen Rathaus und die über allem thronende St. Jakobskirche - so zeigt sich Perleberg von seiner besten Seite. Seit 2016 ziert sich die Hauptstadt der Prignitz mit dem Namenszusatz "Rolandstadt". Dieser Name hat zwar keinen amtlichen Charakter, aber er charakterisiert die Stadt auf treffende Weise: Wo ein so stattlicher Roland steht, gibt es auch eine historische Innenstadt, die es zu beschützen gilt. Die wollen wir uns auf dieser Tour ansehen.

Für die drei Kilometer lange Stadtwanderung sollten ca. drei Stunden veranschlagt werden, mit dem Besuch des sehenswerten Prignitz-Museums wären noch einmal zwei Stunden hinzuzurechnen. Bei unserem Stadtrundgang konzentrieren wir uns auf die von zwei Armen der Stepenitz umflossene birnenförmige Insel mit dem historischen Stadtkern. Genießen Sie es, dass der allergrößte Teil der Altstadt eine verkehrsberuhigte Zone ist.

Wenn Sie mit Kindern unterwegs sind, können Sie die Tour auch etwas aktiver gestalten und legen eine Kahnfahrt auf der Stepenitz ein. An jedem Sonntag um 14 Uhr geht’s von der Pferdeschwemme zur Neuen Mühle und zurück. (Bitte unter 03876 301010 rechtzeitig reservieren.) Die Pferdeschwemme, wo die zwei- bis dreistündigen Touren starten, liegt zwischen den Tourenpunkten Judenhof und Hagen. Im nahegelegenen Stadtpark Hagen befindet sich ein Kinderspielplatz, der altstadtmüde Kids zu einer Tour-Pause einlädt. Weitere Infos unter www.caravanhafen.de.
Ein Stadtrundgang für Kurztrip, Familien, Naturliebhaber und Kulturliebhaber

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
Perleberg
5 Tourstationen
3 km / 3 Stunden
Endbahnhof
Perleberg

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

Vorschau der App-Darstellung der Tour "SUP-Seeing in Potsdam" | © DB Regio Nordost

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Ablaufplan

Tourstart am Perleberg

Wegbeschreibung

Der Bahnhof von Perleberg befindet sich ca. einen Kilometer außerhalb des Stadtkerns. Vom Bahnhofsvorplatz führt die Wittenberger Straße geradewegs ins Zentrum.

Der erste Eindruck von Perleberg ist der einer Ackerbürgerstadt. Wohnhäuser mit großen Toreinfahrten zeigen an, dass hier, vor den Toren der Stadt, Bürger in starkem Maße von der Landschaft lebten.

In der historischen Altstadt angekommen, befinden Sie sich nun im „Malerwinkel“. Die Rückseiten malerischer Fachwerkhäuser gruppieren sich vor dem Turm der St. Jacobikirche. Biegen Sie in die Schulgasse ein und gehen an einem Stück der mittelalterlichen Stadtmauer entlang.

Sie wurde im 14. Jahrhundert errichtet, als Raubritter die Prignitz unsicher machten. Sechs Meter reichte sie in die Höhe, 32 Wachtürme sorgten für ihren Schutz.

Hinter dem Schuhmarkt, dort wo die Schulgasse und die Straße namens Mönchort zusammentreffen, befindet sich das Stadt- und Regionalmuseum von Perleberg.

Kartenausschnitt Perleberg

Stadt- und Regionalmuseum Perleberg

Das 1905 gegründete Stadt- und Regionalmuseum Perleberg ist eines der sammlungsreichsten Museen in Brandenburg. Es präsentiert die Kulturgeschichte der westlichen Prignitz und der Stadt Perleberg von der Steinzeit an in allen wesentlichen Bereichen.
Schwerpunkt ist die Vorgeschichte der Prignitz, die von der Steinzeit über die Bronzezeit und Eisenzeit bis hin zu den Slawen reicht. Weiterhin die Stadtgeschichte Perlebergs wobei ein besonderer Fokus auf das Mittelalter gelegt wird. Außerdem die mittelalterliche Kunst der Prignitz sowie das ländliche Leben in der Prignitz. Der Schwerpunkt beim ländlichen Leben liegt vorrangig bei den Themen Handwerk, Besiedlung der Prignitz und Dorfstrukturen. Einige der Ausstellungsbereiche sind anschaulich in der Art von Period-Rooms eingerichtet, etwa in einen vollständig erhaltenen Perleberger Kaufmannsladen, ein Biedermeierzimmer und eine Bauernküche und -stube.
Eine neue Dauerausstellung zur Landwirtschaftsgeschichte gewährt Einblicke in Alltag und Arbeit in der Westprignitz zwischen 1800 und 1960.
Das Museum verfügt über eine umfangreiche Fotosammlung zur Perleberger Geschichte sowie über eine reichhaltige Bibliothek zur Regionalgeschichte.
Seien Sie jetzt schon Gast bei uns! Wir nehmen Sie gerne mit auf einen kleinen Rundgang durch unser Haus: https://my.matterport.com/show/?m=1nzn7HQQ18o
 

Mönchort 7-11
19348
Perleberg

Telefon: 03876-781422
E-Mail Adresse: museum@stadt-perleberg.de


Preisliste
Erwachsene: 3,50 €
tour.contact.prices.category.children: 1,50 €
Stadt- und Regionalmuseum Perleberg - Ausstellung "VorZeiten - 12000 Jahre Leben in der Prignitz", Foto: M. Knüvener, Lizenz: Tourismusverband Prignitz e.V.
Stadt- und Regionalmuseum Perleberg - Ausstellung "VorZeiten - 12000 Jahre Leben in der Prignitz", Foto: M. Knüvener, Lizenz: Tourismusverband Prignitz e.V.
Stadt- und Regionalmuseum Perleberg - Biedermeierzimmer, Foto: M. Knüvener, Lizenz: Tourismusverband Prignitz e.V.
Stadt- und Regionalmuseum Perleberg, Foto: M. Knüvener, Lizenz: Tourismusverband Prignitz e.V.

Wegbeschreibung

Zurück auf der Schulgasse geht es weiter an der Stadtmauer entlang "bergauf". Mittelalterliche Häuser drücken sich förmlich an die Wand. Dieser Weg ist ein beliebtes Fotomotiv.

Die Gasse führt direkt auf den Kirchplatz. Er überrascht mit einer malerischen Häuserzeile. Hier schmiegen sich die hohen Giebel historischer Wohnhäuser aneinander. Sie alle sind denkmalgeschützt und bilden ein Ensemble, das eine Vorstellung vom mittelalterlichen Perleberg vermittelt.

Ein besonderer Blickfang ist das Haus Nr. 11 mit spätgotischer Giebelverzierung. Es stammt vermutlich aus dem Jahr 1584. Daneben das Haus Nr. 9, ein besonders schönes Beispiel des für die Prignitz typischen Ziegelfachwerks.

Kartenausschnitt Stadt- und Regionalmuseum Perleberg

St. Jacobikirche

Die St. Jacobikirche beeindruckt zunächst durch ihre Wucht. Als dreischiffige Hallenkirche wurde sie ab Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet und zeigt die Formensprache der Gotik: die hoch aufragenden Fenster, die schlanken Säulen, das kunstvolle Südostportal. Der Turm ist 49 Meter hoch.

Dabei ist nur der Rest eines fast doppelt so hohen Bauwerkes, das jedoch 1916 ausbrannte und mit einem einfachen, heute noch vorhandene Satteldach abgedeckt wurde. Mit 182 Stufen sind die Turmfenster zu erreichen, von denen man bei guter Sicht bis zum Havelberger Dom in 27 Kilometer Entfernung sehen kann (Aufstieg im Rahmen einer Führung möglich).

Im Inneren zeigt die Kirche nur im Chorraum die für die Gotik so typische Leichtigkeit. In der Halle tragen kräftige Rundpfeiler ein hoch aufragendes Kreuzrippen-Gewölbe. St. Jakobi wurde 1851 bis 1854 von Friedrich August Stüler restauriert und in der Farbgestaltung dem damaligen Geschmack angepasst.

Kirchplatz
19348
Perleberg

Montag: 08:00 - 18:00 Uhr
Dienstag: 08:00 - 18:00 Uhr
Mittwoch: 08:00 - 18:00 Uhr
Donnerstag: 08:00 - 18:00 Uhr
Freitag: 08:00 - 18:00 Uhr
Samstag: 12:00 - 17:00 Uhr
Sonntag: 12:00 - 17:00 Uhr
St. Jacobikirche, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann
St. Jacobikirche, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann
St. Jacobikirche, Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Wegbeschreibung

Nach der Besichtigung der Kirche führt der Weg auf die Rückseite des Perleberger Rathauses zu. Der zum Kirchplatz ausgerichtete Gebäudeteil war ursprünglich eine offene Gerichtslaube. Unter dem Kreuzrippengewölbe des längst geschlossenen Gerichtsraumes geben sich heute Paare das Jawort.

Das Rathaus trennt den Kirchplatz vom Großen Markt. Der Weg dorthin führt an einem der schönsten alten Gebäude vorbei, die Perleberg zu bieten hat, Haus Nr. 4. Es wurde um 1525 für einen Kaufmann errichtet und ist eines der ältesten erhaltenen Häuser der Stadt. Der hohe Giebel, in dessen rautenförmiges Fachwerk damals noch wertvolle Ziegelsteine eingelassen sind, spricht vom Wohlstand des Besitzers, ebenso die 13 „Knagge“-Figuren. Wenden Sie sich um, Sie stehen vor dem Rathaus Perleberg.

Kartenausschnitt St. Jacobikirche

Rathaus Perleberg

Der dem Markt zugewandte Gebäudeteil des Perleberger Rathauses war ein mittelalterliches Warenhaus, in dem die reisenden Händler ihre Waren anpriesen. Sein heutiges Aussehen erhielt das Rathaus erst 1839/40 nach Plänen von Friedrich August Stüler. Seine Idee war es, das Rathaus im neogotischen Stil neu zu errichten und mit einem schlanken Rathausturm zu schmücken. Gegenüber schweift der wachsame Blick des Perleberger Rolands über den Platz. Der Recke aus Sandstein steht seit 1546 an dieser Stelle. Er war aber mit Sicherheit nicht der erste Roland, der den Bürgerstolz Perlebergs zum Ausdruck brachte und vom Status Perlebergs als Hauptstadt der Prignitz kündete.

Großer Markt 12, nur ein paar Schritte vom Roland entfernt, ist die Adresse der Perleberger Stadtinformation. Dort gibt es vertiefende Literatur über die Stadt und die Prignitz, Veranstaltungshinweise, Hilfe bei der Suche nach einer Unterkunft und jede Menge Tipps für den Aufenthalt in Perleberg.

Großer Markt
19348
Perleberg

Die Gerichtslaube auf der Rückseite des Rathauses, Foto: terra press Berlin

Wegbeschreibung

Weiter geht es durch die Marktgasse in die Parchimer Straße. Zwischen den Häusern 6 und 7 markieren zwei Pfosten eine an sich unscheinbare Toreinfahrt.
 

Kartenausschnitt Rathaus Perleberg

Judenhof Perleberg

Durch die zwei Pfosten an der Toreinfahrt wird der mittelalterliche Judenhof wieder sichtbar, der in seiner historischen Bedeutung nur Archäologen erkennbar ist. Er gilt als einziger in den Gebäudestrukturen noch vorhandener Judenhof in Deutschland. In dem zur Stepenitz hin trapezförmig zulaufenden Areal befand sich in der Zeit zwischen der Stadtgründung und 1510 (Vertreibung der Juden aus Brandenburg) Wohnungen, eine Synagoge und eine Mikwe, das jüdische Ritualbad. Der Hof erzählt von einer Zeit, als jüdisches Leben ganz selbstverständlich zum städtischen Alltag dazugehörte.

Parchimer Straße 6a
19348
Perleberg

Der Eingangsbereich zum Judenhof, Foto: TMB-Fotoarchiv/ScottyScout
Informationstafel zum Judenhof, Foto: TMB-Fotoarchiv/ScottyScout
Ausstellung auf dem Judenhof, Foto: TMB-Fotoarchiv/ScottyScout
Stelen auf dem Judenhof, Foto: TMB-Fotoarchiv/ScottyScout

Wegbeschreibung

Die Parchimer Straße geht über in die Straße „Am Hohen Ende“. Die erste Straße geht es rechts hinein und dirket zur Stepenitz hin. An jedem Sonntag um 14 Uhr starten hier die Kahnfahrten in Richtung Neue Mühle und zurück.

Weiter auf der Tour verlassen Sie über eine Fußgängerbrücke für ein kurzes Stück die Altstadt und folgen der Lotte-Lehmann-Promenade entlang der Stepenitz.

Sie befinden sich jetzt am Rand des „Hagens“, der die Funktion eines Stadtparks erfüllt – mit Spielplatz für die Kleinsten sowie Bänken und Wiesen für alle.

Dort, wo ein viereckiger Turm wacht, führt erneut eine Brücke über die Stepenitz zurück in die Innenstadt. Es ist der einzige erhaltene Turm der einstigen Stadtbefestigung, von der hier ebenfalls einige Reste stehengeblieben sind.

Kartenausschnitt Judenhof Perleberg

Wallgebäude Perleberg

In seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1386 wird es als „dat slot to perleberghe“ tituliert. Den brandenburgischen Kurfürsten stand es als repräsentatives Quartier zur Verfügung, wenn sie die Prignitz besuchten. Im Lauf seiner Geschichte war das Fachwerkhaus aber auch Gefängnis, Waffenkammer, Kaserne. Im 18. Jahrhundert kam das Wallgebäude in die Hände der Stadt und nahm die Gestalt an, die wir heute noch sehen: der zweigeschossige Fachwerkbau mit den großen Toreinfahrten.

Tierisches Treiben spielt sich auf dem Platz vor dem Wallgebäude ab: Eine Gans nähert sich zwei Ferkeln, die es sich an einer Tränke wohl sein lassen. Ein Spatz schaut zu und eine Katze umschleicht die Szene. Das Ganze ist ein Werk des Künstlers Bernd Streiter.

Puschkinstraße 14
19348
Perleberg

Detail des Gänsebrunnens von Bernd Streiter vor dem Wallgebäude, Foto: terra press Berlin

Tourende am Perleberg

Wegbeschreibung

Folgen Sie weiter der Puschkinstraße und stehen nach wenigen Metern vor einem Schulgebäude, das in seinen neogotischen Formen seine Funktion als Tempel des Wissens dokumentiert. Das frühere Realgymnasium wurde als drittes Prignitzer Bauwerk nach Kirchensanierung und Rathausbau von Friedrich August Stüler errichtet und dient noch heute als Gymnasium.

Die Puschkinstraße geht über in die Mühlenstraße, und durch sie gelangen Sie zum Hotel „Deutscher Kaiser“, so etwas wie das "erste Haus am Platze". Am Hotel kreuzen sich Mühlenstraße und Bäckerstraße.

Der Schuhmarkt ist der Abschluss dieses Rundgangs. Die Bauten stammen aus unterschiedlichen Epochen. Da wäre das stattliche dreigeschossige Geschäftshaus am Ende der Bäckerstraße, dann bescheidene Bürgerhäuser aus dem 19. Jahrhundert und das ins Auge springende Fachwerkhaus am Schuhmarkt Nr. 1. Es wurde im 16. Jahrhundert errichtet und diente einem Kaufmann gleichermaßen als Wohnung in den Erdgeschossräumen und als Speicher in den Geschossen darüber.

Von hier aus geht es auf die Wittenberger Straße und - wie auf dem Hinweg - zurück zum Bahnhof.

Kartenausschnitt Wallgebäude Perleberg

Tourenkarte

Start/Ende

Perleberg

Bahnhofsplatz

19348 Perleberg

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