Rabe Merseburg, Foto: Jana Kotte
Merseburger Dom  Vereinigte Domstifter/Falko Matte
Schloss Merseburg, Foto: Wolfgang Kubak
Schlossgarten Merseburg, Foto: Wolfgang Kubak
Entenplan, Foto: Wolfgang Kubak

Die Raben von Merseburg

Spaziergang durch eine tausendjährige Stadt

Start
Merseburg
Dauer
5 h
Länge
2 km
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Eckdaten zur Tour
Wer ist schon der althochdeutschen Sprache mächtig, um die weltberühmten zwei „Merseburger Zaubersprüche“ lesen zu können? Dabei wäre das durchaus nützlich, denn der eine hilft, sich von Fesseln zu befreien, und der andere ist ein Mittel gegen verrenkte Füße bei Pferden. Beide sind über tausend Jahre alt, gelten als die älteste deutschen Handschrift nichtkirchlichen Inhalts. Generationen von Germanisten sind damit beschäftigt, eine klangvolle Übersetzung zu finden. Sie aber sind eingeladen, gemeinsam mit uns den heutigen Zauber von Merseburg zu erkunden.

Das mehr als tausendjährige Merseburg gilt als Mutter der mitteldeutschen Städte. Sie war Bischofssitz und Königspfalz, sie ist mit Namen wie Otto I., Heinrich II. und Kaiser Barbarossa verbunden. Diese Geschichte gilt es auf Schritt und Tritt zu entdecken. Begleitet werden Sie dabei von Rabenvögeln, die zu Merseburg eine ganz besondere Beziehung haben.
Ein Stadtrundgang für Familien und Kulturliebhaber

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
Merseburg Hbf
4 Tourstationen
2 km / 5 Stunden
Endbahnhof
Merseburg Hbf

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

Vorschau der App-Darstellung der Tour "SUP-Seeing in Potsdam" | © DB Regio Nordost

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Ablaufplan

Tourstart am Merseburg Hbf

Wegbeschreibung

Der Weg ist ganz einfach: Vom Bahnhof durch die Bahnhofstraße immer geradeaus führt er direkt auf den Dombezirk zu, der unübersehbar auf einer Anhöhe thront. Als erstes machen Sie hier die Bekanntschaft mit dem Franzosenbrunnen. Der mittelalterliche Brunnen erhielt diesen Namen, nachdem in ihm 1757 ein ertrunkener französischer Offizier gefunden wurde. Neben dem Brunnen führt eine steile Treppe hinauf zur Domburg. Wer es gemütlicher angehen will, nimmt den Weg am Krummen Tor vorbei. Die Domstraße endet am Domportal.

Kartenausschnitt Merseburg Hbf

Merseburger Dom

Der Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius gilt als Juwel der „Straße der Romanik“. Vor 1000 Jahren legten Heinrich II. und seine Frau Kunigunde den Grundstein für den traumhaft an der Saale gelegenen Dom. Bis heute lassen einzigartige Kunstwerken und magische Exponaten Geschichte und Legenden lebendig werden. Ein weltweit unvergleichlicher Schatz findet sich in den „Merseburger Zaubersprüchen“ aus dem 10. Jahrhundert. Die magischen Beschwörungsformeln aus vorchristlicher Zeit sind in seltener Ursprünglichkeit erhalten. Weitere Kostbarkeiten lassen sich im Domschatz bestaunen wie der Heinrichsaltar Cranachs oder die rätselhafte mumifizierte Hand Rudolfs von Schwaben. Zahlreiche Persönlichkeiten wie Bischof Thietmar oder Bischof Thilo von Trotha hinterließen im Dom ihre Spuren. Thilos Rabenwappen, auf das sich die Merseburger Rabensage bezieht, findet sich in ganz Merseburg wieder. Für einen Ausflug in die Zeit des Barocks lohnt sich ein Abstieg in die Fürstengruft. 37 prunkvoll verzierte Särge der Herzogsfamilie Sachsen-Merseburg erinnern daran, dass der Dom auch als barocke Hofkirche genutzt wurde. Als Zeugnis musikalischer Kraft gilt die romantische Ladegastorgel, die in zahlreichen Konzerten erklingt. Zum Verweilen lädt der barocke Kapitelhausgarten mit duftenden Rosen und Obstbäumen ein. Kinder sollten im KinderDomusMerseburch vorbeischauen: Spannende Ferienaktionen und museumspädagogische Projekte entführen dort regelmäßig in die Welt des Mittelalters.

Der Merseburger Dom hat täglich geöffnet (genauere Öffnungszeiten auf der Webseite).

Domplatz 7
06217
Merseburg

Telefon: 03461-210045
E-Mail Adresse: fuehrung@merseburger-dom.de
Ladegastorgel im Merseburger Dom   Vereinigte Domstifter/Falko Matte
Ladegast-Orgel im im Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius, Foto: Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH
Detail im Merseburger Dom, Foto: Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH

Wegbeschreibung

Vom Dom sind es nur ein paar Schritte zur nächsten bedeutenden Sehenswürdigkeit Merseburgs, dem Schloss. Durch das Löwentor betreten Sie das riesige Schlossareal. Dort begrüßen Sie Raben am anderen Ende. Sie sehen den historischen Rabenkäfig und die heutige Rabenvoliere. Die Merseburger Raben gehen zurück auf eine Sage aus dem 15. Jahrhundert. Der damals in Merseburg regierende Bischof, der seinen treuen Diener hinrichten ließ, weil er in den Verdacht geraten war, ihm einen wertvollen Ring gestohlen zu haben. Nach einiger Zeit wurde der Ring in einem Rabennest entdeckt. Zur Mahnung, niemals im Jähzorn zu richten, ließ der Bischof einen Raben in Gefangenschaft nehmen und fügte seinem Familienwappen einen Raben mit einem goldenen Ring im Schnabel hinzu. Noch heute lebt ein Rabenpärchen in der Voliere.

Kartenausschnitt Merseburger Dom

Schloss Merseburg

Das turm- und giebelreiche Merseburger Schloss oberhalb der Saale ist ein beeindruckendes Zeugnis deutscher Spätrenaissance. Es wurde unter Bischof Thilo von Trotha 1470 bis 1500 als Dreiflügelanlage errichtet, wobei der Dom den vierten Flügel bildet. Um das Jahr 1600 erhielt es sein Aussehen im Stil der Renaissance. Seine besten Jahre hatte von 1656 bis 1738, als Merseburg Residenzstadt der Herzöge von Sachsen-Merseburg war, einer Nebenlinie der in Dresden herrschenden Wettiner. Das Schloss diente ab 1815 als Sitz der preußischen Bezirksregierung. Gegenwärtig ist es Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Saalekreis. Es beherbergt außerdem das Kulturhistorische Museum, das auf drei Etagen die Geschichte Merseburgs von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart darstellt. Schwerpunkt ist die Zeit der barocken Residenz der Herzöge Sachsen-Magdeburg. Zu den Dauerausstellungen des Museums gehören „Glasperlarbeiten des 19. und 20. Jahrhunderts“ und „Historische Zündgeräte und Feuerzeuge“. Bei Kindern sehr beliebt ist „Scriptorium merseburgense“, die historische Schreibwerkstatt. Hier können sie mit Feder und Tinte die karolingische Minuskelschrift, einer Vorgängerin der heutigen Schrift, schreiben üben.

Domplatz 9
06217
Merseburg

Telefon: 03461-401318
01.01. - 31.12.
Montag: 11:00 - 16:00 Uhr
Dienstag: 11:00 - 16:00 Uhr
Mittwoch: 11:00 - 16:00 Uhr
Donnerstag: 11:00 - 16:00 Uhr
Freitag: 11:00 - 16:00 Uhr
Samstag: 11:00 - 16:00 Uhr
Sonntag: 11:00 - 16:00 Uhr
Merseburger Schlossfest, Foto: Wolfgang Kubak
Schlossinnenhof in Merseburg, Foto: Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH

Wegbeschreibung

Gleich neben dem Schloss steht das „Ständehaus“. Es entstand etwa zur gleichen Zeit wie das Berliner Reichstagsgebäude. In dem Merseburger Repräsentantionsbau mit drei großen Verhandlungssälen und 192 Zimmern tagte von 1895 bis 1933 der Landtag der preußischen Provinz Sachsen, aus der später das Land Sachsen-Anhalt hervorging. Heute befindet sich hier ein Kongress- und Kulturzentrum, sowie das Standesamt von Merseburg. Nur von der früheren Wehrmauer getrennt, schließt an das Merseburger Schloss der große Schlossgarten an. Er gehört zum Projekt „Gartenträume Sachsen-Anhalt“.

Kartenausschnitt Schloss Merseburg

Schlossgarten Merseburg

Angelegt wurde der Schlossgarten im 17. Jahrhundert als barocker Lustgarten. Damals wurde auch das Obeliskenpaar aufgestellt und ein Fontänenbrunnen errichtet. Der Potsdamer Gartenkünstler Peter Joseph Lenné war es, der ihn in den 1820er Jahren in einen Landschaftspark umgestaltete. Eine weitere Neugestaltung im Jahr 1968 brachte wieder eine regelmäßige Wegeführung in die Anlage. Den nördlichen Abschluss des Parks bildet ein Pavillon aus den 1720er Jahren. Er diente den Merseburger Herzögen als Sommerspielstätte. Sogar die legendäre Neuberin soll hier aufgetreten sein. Bis zur Errichtung des Ständehauses Merseburg 1895 blieb der Schlossgartensalon Parlamentssitz. Heute ist er Konzerthaus und Theater. Der Schlossgarten bietet sehenswerte Ausblicke auf den Dom, das Schloss und die Saale und bietet Momente der Ruhe während der Stadterkundung.

​Der Schlossgarten ist ganzjährig frei zugänglich.

Domplatz 9
06217
Merseburg

Wegbeschreibung

Vom Schlossgartenpavillon geht es nun hinunter, der Saale entgegen. Im Unteren Schlossgarten folgen sie vom beeindruckenden Saalewehr aus nun dem Verlauf des Flusses. Nach dem Passieren der Neumarktbrücke (von der Brückenmitte aus bietet sich noch einmal ein phantastischer Blick auf Dom und Schloss) biegen Sie in die Obere Burgstraße ein. Ihr folgen Sie bis zur nächsten Sehenswürdigkeit – der historischen Domapotheke zum Rautenkranz. Bis 1514 stand an dieser Stelle eine Synagoge, seit 1542 besteht für das Haus ein Apothekenprivileg. Neben dem historischen Gebäude sprudelt der Jahreszeitenbrunnen aus dem Jahr 1981. Seine vier Reliefs stellen die Jahreszeiten dar und zugleich die vier Altersstufen eines Menschenlebens. Im Nu sind Sie am Entenplan angekommen.

Kartenausschnitt Schlossgarten Merseburg

Entenplan in Merseburg

Als erstes begegnet Ihnen hier die Tourist-Information der Stadt. Gleich nebenan steht das Alte Rathaus der Stadt. Erneut begegnen Sie hier dem Renaissance-Stil. Historisch wertvoll sind vor allem die beiden Portale und der Erker am Obergeschoss. An der Fassade wurden zahlreiche Tafeln mit den Wappen von Merseburger Bischöfen angebracht. Auf dem Entenplan wurden früher tatsächlich Enten verkauft. Heute kann man hier dem Wasserspiel des aus zwei Röhren bestehenden Zwei-Welten-Brunnen zuschauen. Seit 2004 steht er auf dem Entenplan und bietet schöne Details mit Bezug auf die Merseburger Geschichte. Auch ein Rabe ist hier zu finden. Am Platz steht die Stadtkirche St. Maximi. Ein Vorgängerbau wurde 1247 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, die gotische Hallenkirche wurde allerdings erst nach fast 80-jähriger Bauzeit 1514 geweiht. Ihre Innenausstattung ist schlicht. Ihr Schmuck ist ein spätgotischer Flügelaltar. Das Kruzifix und eine Altargruppe an der Westwand der Stadtkirche stammen aus der Neumarktkirche. 1867 musste der baufällige Westturm abgerissen werden. Er wurde durch einen neugotischen Turm ersetzt, dessen Entwurf von Friedrich August Stüler stammte. Er prägt heute das Bild der Stadt.

Entenplan
06217
Merseburg

Tourist-Information Merseburg, Foto: Stadt Merseburg

Tourende am Merseburg Hbf

Wegbeschreibung

Durch die Kleine Ritterstraße gelangen Sie zurück zu Bahnhofstraße. Unterwegs werden Sie erleben, dass noch nicht alle Lücke, die die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg gerissen haben, wieder geschlossen sind. Die Nähe zu den Großbetrieben Leuna und Buna, die immer wieder Angriffsziele der Alliierten waren, wurde der Stadt zum Verhängnis.

Kartenausschnitt Entenplan in Merseburg

Tourenkarte

Start/Ende

Merseburg Hbf

Bahnhofspl. 1

06217 Merseburg

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