Mit dem Rad nach Pillnitz und zu einem Schatz

Auf der St. Petersburger Straße radeln Sie Richtung Norden zur Elbe. Fahren Sie über die Carolabrücke zum Elberadweg auf dem linken Elbufer. Die Strecke bietet schöne Sichten auf die Elbe, ist größtenteils flach und in einer knappen Stunde gut zu schaffen. Sie passieren Schloss Albrechtsberg, Hotel Schloss Eckberg und das Blaue Wunder, die berühmte Dresdner Brücke. Während Sie entspannt mit dem Rad auf dem Elberadweg nach Pillnitz radeln, stellen Sie sich einfach vor, wie das so war zu Zeiten August des Starken. Da ging es um Macht, Musen und Mätressen. So schenkte der Kurfürst das herrliche Anwesen am Elbufer seiner Geliebten, der Gräfin Cosel. Stellen Sie die Räder vor dem Pillnitzer Park ab, berappen Sie in der Saison von Ende März bis Anfang November den moderaten Parkeintritt und spazieren Sie durch die herrliche Anlage.

Anno 1706 erwarb Sachsens legendärer Kurfüst August der Starke (1670–1733) das Schloss Pillnitz und schenkte es seiner Mätresse Gräfin von Cosel. Als die schöne und kluge Gräfin 1713 am Dresdner Hof in Ungnade fiel, musste sie nach Pillnitz ziehen. Hier wohnte sie bis 1715, gestaltete den Park und ließ zum Beispiel Heckengärten pflanzen. Später verbannte August der Starke seine einstige Geliebte auf Burg Stolpen und übernahm das Anwesen selbst. Die höfische Gesellschaft liebte es, mit Gondeln von der Residenzstadt Dresden nach Pillnitz zu gleiten, rauschende Feste zu feiern und im Park zu lustwandeln. Davon zeugen heute noch die weit geschwungene Freitreppe mit den beiden wachenden Sphingen und die rote Prunkgondel. Schloss Pillnitz besteht eigentlich aus drei Schlössern, die den barocken Lustgarten mit Springbrunnen umrahmen: das Wasserpalais an der Elbe, das Bergpalais gegenüber und das verbindende Neue Palais. Heute präsentieren sie kunsthandwerkliche Sammlungen und Ausstellungen zur Geschichte der Anlage, etwa über die im 18. Jahrhundert populäre Chinamode, die auch August dem Starken gefiel.