Auf dem Radfernweg von Hanau nach Schlüchtern

Der Schlossgarten am Congress Park ist eine innerstädtische grüne Oase. Er wurde 1766 als einer der ersten englischen Landschaftsgärten in Europa angelegt und ist ein beliebter Anziehungspunkt für Anwohner und Gäste. Geschwungene Wege, die von hohen, alten Bäumen gesäumt werden, ziehen sich durch die idyllische Parkanlage. An dem großen Teich, befindet sich eine weitere der elf Skulpturen des Hanauer Märchenpfades. Die Figur stellt das Märchen "die Sechs Schwäne und ihre Schwester" dar. Eine kleine Stärkung oder ein kühles Getränk gibt es im gemütlichen Biergarten am Rand der Parkanlage. Im südlichen Teil des heutigen Schlossgartens stand bis zum Abriss im Jahr 1829 das Hanauer Stadtschloss, das Graf Philipp Reinhard von Hanau-Lichtenberg 1685 aus einer Wasserburg errichten ließ. Der dazugehörige Marstall wurde 1928 zur Stadthalle umgebaut und 2003 in das moderne Kongresszentrum integriert, das heute für Veranstaltungen genutzt wird.

Aus der Hanauer Altstadt heraus geht es über die Kinzig und rein ins Grüne.

Nachdem Sie die Fußgängerbrücke überquert haben, halten Sie sich rechts und folgen der Straße "Am Kinzigdamm".

Zu Ihrer Linken kommen Sie am Umweltzentrum Hanau vorbei. Das Umweltzentrum unterstützt und berät Partner auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Zudem bietet es ein vielfältiges Kursangebot für Schulklassen und Veranstaltungen für die ganze Familie.

Weiter geht es in Richtung Erlensee, wo Sie mit etwas Glück die Wasserbüffel auf den Weidewiesen erblicken können, und anschließend vorbei am Kinzigsee bei Langenselbold.

Im Sommer kann im Strandbad eine erfrischende Badepause eingelegt werden. Weiter auf dem R3 der Kinzig folgend, kommen Sie nach etwa 30 Kilometern in Gelnhausen an.

Die Kaiserpfalz Gelnhausen erzählt die Geschichte kaiserlicher Herrschaft des Mittelalters. Kaiser Friedrich I. Barbarossa (um 1122-1190), gründete sie um 1170 als Wasserburg auf einer kleinen Insel im Fluss Kinzig. Gelnhausen ist der besterhaltene temporäre Regierungssitz der Staufer, jener Familie, die im 12. und 13. Jahrhundert die deutschen Könige und Kaiser stellte. Der Bau vermittelt einen wehrhaften Eindruck und fasziniert gleichzeitig durch die feine Ornamentik an Fassaden und Säulen. In den Ruinen lässt sich erahnen, welch imposanten Eindruck das Bauwerk auf die Zeitgenossen gemacht haben muss. Im benachbarten Burgmuseum können kostbare Relikte aus der Pfalz besichtigt werden. Mit dem Ende der Stauferherrschaft verlor die Anlage ihre Bedeutung. Ein langer Schwund setzte ein, beschleunigt durch die Nutzung als Steinbruch. Erst zur Mitte des 19. Jahrhunderts sicherte man die Burg gegen weiteren Verfall. Heute gehört sie dem Land Hessen und wird baulich und denkmalpflegerisch durch die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen betreut.

Eingerahmt von sattem Grün ist das Wächtersbacher Schloss aus der Stauferzeit mit seinen Ecktürmen ein echter Hingucker. Gegen Mitte des 12. Jahrhunderts wurde es von Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa, ursprünglich als Jagd- und Sicherungsburg erbaut. Eine Erweiterung des historischen Gebäudes erfolgte insbesondere aber durch die Fürstenfamilie zu Ysenburg/Büdingen. Nach der Fürstenfamilie beherbergte das Schloss verschiedene Einrichtungen, bevor es seit 1978 leer stand und zu verfallen drohte. Nachdem die Stadt Wächtersbach das Anwesen im Jahr 2016 erworben hatte, wurde das Schloss Sanierungsarbeiten unterzogen, sodass es seit März 2020 in neuem Glanz erstrahlt. Es dient heute als Sitz der Stadtverwaltung und beherbergt zudem eine Dauerausstellung zur Wächtersbacher Keramik und der Fürstenfamilie. Bei einer Führung können die historische Eichentreppe betreten, der Schlossturm-Blick auf die Altstadt genossen und das Trauzimmer in der ehemaligen Schloss-Kapelle besichtigt werden.

Auf dem 277 Meter hohen Stolzenberg thront über dem Kurort Bad Soden-Salmünster die Burgruine „Stolzenberg“. Die denkmalgeschützte Ruine ist frei zugänglich und besitzt eine Aussichtsplattform. Auf dem rund 20 Meter hohen Bergfried eröffnen sich wunderbare Fernblicke in den Spessart sowie das Kinzigtal. Besucher können ihren Blick über die Altstädte von Bad Soden und Salmünster schweifen lassen. Die Burgruine Stolzenberg ist außerdem Ausgangspunkt für den Premiumwanderweg „Stolzenberger Ritterblick“. Dabei können sich große und kleine Entdecker zum Ritter ausbilden lassen und werden am Fuß der Burg zum Ritter geschlagen. Aus schriftlichen Überlieferungen geht hervor, dass die erste Befestigung aus dem 11./12. Jahrhundert stammt. Von der damaligen Burganlage sind heute nur noch Überreste zu sehen. Die umliegenden Freiflächen lassen das ungefähre Ausmaß der einstigen Anlage erahnen.

Die Kinzigtalsperre zwischen Bad Soden-Salmünster und Steinau an der Straße ist neben der Stromerzeugung und dem Hochwasserschutz ein idyllisches Erholungsgebiet für die ganze Familie. Die gut ausgebauten Wege laden rund um den Stausee zum Spazierengehen, Laufen, Inline-Skaten und Radfahren ein. Besonders der neu ausgebaute südöstliche Uferweg bietet eine gute barrierefreie Nutzung an – auch mit einem Rollstuhl.

Im Sommer 2021 entstand mit Ardeas Seenwelt eine Lern- und Erlebniswelt entlang des 6,7 km langen Rundwegs um den Stausee. Dabei stehen an den 16 Stationen die Geheimnisse der Tier- und Pflanzenwelt am Stausee im Mittelpunkt. Ein Höhepunkt der Erlebnislandschaft ist der große Wasserspielplatz mit Kugelbahnturm für die kleinen Gäste. Das Bootshaus, die Gastronomie mit Aussichtsplattform und Biergarten, versorgt die Gäste des Stausees mit regionalen Köstlichkeiten. Auf dem See werden Stand-up-Paddling Kurse von einer professionellen Schule und Tret- und Ruderboote zur Vermietung angeboten. Das Schwimmen und Baden ist aufgrund eines zu hohen Schwebstoffanteils derzeit nicht gestattet.

Eingebettet in die malerische Altstadt von Steinau an der Straße, liegt die größte und am besten erhaltene Schlossanlage der Frührenaissance in Hessen. Erhaben thront das Schloss Steinau über dem Kinzigtal. Im 12. Jahrhundert wurde es als Burg gegründet und anschließend stetig erweitert. Prägend für das heutige Erscheinungsbild der Anlage ist der Umbau zur Renaissancefestung im frühen 16. Jahrhundert. Um das Schloss verläuft ein 4 bis 5 Meter tiefer und 18 bis 25 Meter breiter Graben, der sogenannte "Hirschgraben". Heute befindet sich hier ein Kinderspielplatz. Das Schloss steht für Besucher offen. Neben baugeschichtlichen Exponaten beherbergt das Schloss eine Grimm-Ausstellung mit Originalstücken aus dem Familienbesitz der Familie Grimm. Die berühmten Brüder verbrachten einen großen Teil ihrer Kindheit und Jugend in Steinau. Bei einer Führung durch die Ausstellung erhalten Besucher spannende Einblicke in das Leben und das Werk der Brüder Grimm.