Schöne Dörfer-Tour von Wolfenbüttel

Vom Bahnhof ist der Radverleih über die Bahnhofstraße nach wenigen Gehminuten erreichbar. 

Mybikes verkauft und verleiht E-Bikes und Fahrräder. Zudem können die Räder auf der Teststrecke ausprobiert werden. Der Store verfügt auch über ein großes Sortiment an Ersatzteilen sowie eine Fachwerkstatt, die Reparaturen ausführt. 
Ausleihe und Rückgabe sind nur während der Öffnungszeiten möglich. 

Über den Stadtteil Kurzes Holz geht es aus Wolfenbüttel heraus. Kurz hinter Apelnstedt beginnt die Route 1 der Schöne-Dörfer-Tour. Nördlich des Ortes befindet sich zudem das historische Gebäude der alten Apelnstedter Wassermühle – heute ein Wohnhaus. Es ist umgeben von weiten Kornfeldern. Das nächste Dorf Volzum wird nördlich durchquert. Einen Stopp wert ist der Nachbarort Lucklum.

Die Strecke führt weiter durch die Feldmark über Veltheim und Hemkenrode nach Destedt. Rechter Hand erhebt sich der waldreiche Höhenzug Elm. Wer mag, kann in Veltheim von außen einen Blick auf die mittelalterliche Wasserburg der Familie Veltheim werfen. Ein Sprung ins kühle Nass ist zur Sommerzeit im Nachbarort Hemkenrode möglich. Das Dorf verfügt über ein Freibad mit Kiosk. Nur einen Katzensprung entfernt liegt Destedt.

Nach weiteren knapp zwei Kilometern ist Abbenrode erreicht. Aus dem Feldermeer ragt das Dorf wie eine kleine Insel heraus. Es grüßen die Flügel der alten Bockwindmühle.

Die Bockwindmühle aus dem Jahre 1880 ist als einzige und letzte im Umkreis von Braunschweig noch voll funktionstüchtig. Sie ist heute ein Museum, in dem die damalige Technik und Geschichte des Mühlenhandwerks erlebbar werden. Da die Nachfrage den traditionellen Betrieb bald überforderte, wurde 1907 in einer benachbarten Scheune eine Motormühle installiert. 
Das alte Wohnhaus des Müllers beherbergt ein Café (Mrz.–Okt. Do– So 9:30–18 Uhr) und eine Heimatstube mit Exponaten aus dem dörflichen Alltagsleben vergangener Zeit. Führungen durch die Mühle sind nach Absprache möglich.

Nach frischer Stärkung mit Kaffee und Kuchen im Mühlencafé wird zunächst das urige Abbenrode passiert, um über Gardessen nach Schandelah zu kommen. Nordöstlich des Orts liegt der Geopunkt Jurameer, Ausgrabungsstätte eines Fischsaurierskeletts.

An der Grabungsstelle im Schandelaher Jura entdeckte ein Forscherteam 2015 in wenigen Metern Tiefe das besonders gut erhaltene Exemplar eines Fischsauriers. Das versteinerte Skelett des Ichthyosaurus befand sich zwischen Schieferplatten. Vor 180 Millionen Jahren bedeckte ein Meer das Land, durch das die bis zu drei Meter langen Riesen kreuzten. Die Region ist bereits für mehrere Saurierfunde bekannt. Ein Rundweg führt um die Fundstelle herum. Schautafeln geben Auskunft über die spektakuläre Entdeckung und weitere erdgeschichtliche Themen. An einem Sammelplatz können Interessierte selbst Fossilien suchen. Der Geopunkt ist Teil des Nationalen GeoParks Harz-Braunschweiger Land-Ostfalen.

Zum Endspurt heißt es noch mal ordentlich in die Pedale treten. Es geht vorbei am Weddeler Teich, wo zahlreiche Vögel leben. Im Westen von Klein Schöppenstedt säumt der Buchhorst, ein idyllischer Wald, den Weg. Ungewöhnlicher Blickfang hinter der großen Kreuzung: ein verlassenes Gasthaus. Es war Nebengebäude des Schöppenstedter Turms, der von 1390 bis 1802 zur Landwehr Braunschweigs diente. Ab hier wird südwärts geradelt, nach Apelnstedt, dem Startpunkt der Dörfer-Runde. Bald gerät der Turm des Kirchleins in Sicht. Jetzt sind es noch rund neun Kilometer bis zum Radverleih in Wolfenbüttel.