Schloss und Landschaftspark Großkühnau sind die jüngste Anlage und westlicher Abschluss des nach englischem Vorbild gestalteten Gartenreiches Dessau-Wörlitz. Das Ensemble begeistert mit seiner malerischen Lage am Südufer des Kühnauer Sees. Im Spätbarockstil für Prinz Albert von Anhalt-Dessau im Jahr 1754 erbaut, wurde das Schloss später teilweise klassizistisch verändert. Der Dessauer Prinz soll von schwieriger Natur gewesen sein – ein Grund dafür, dass er sein Schloss am äußersten Rand der Stadt errichten musste. Bis auf den Festsaal waren alle Räume solide und bescheiden eingerichtet.
Heute hat die Verwaltung der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz dort ihren Sitz, eine öffentliche Besichtigung ist nicht möglich.
Der Schlosspark ist ein klassischer Landschaftspark des frühen 19. Jahrhunderts, in dem sich naturnahe Bereiche, künstlich angelegte Inseln, Ausblicke und Kleinarchitekturen abwechseln. Das romantische Weinberg-Schlösschen auf dem Terrassenweinberg bildet den Mittelpunkt der Anlage mit Ausblick auf den See. Der Park ist ganzjährig kostenfrei zugänglich und bietet eine idyllische Umgebung zum Entdecken und Entspannen.
300 Meter nordöstlich sind Reste der slawischen Wallburg Kühnau auf einer kleinen Insel in den sogenannten Burgwallwiesen zu erkennen. Dort, wo sich heute der See befindet, floss zur Errichtungszeit der Burg die Elbe entlang. Nach Überschwemmungen und der Verlagerung des Flusses wurde die Burg in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts aufgegeben.