Marktplatz, Ostseite mit Ratskeller und Rathaus Pulsnitz, Foto: Michael Eckardt
Markt und Rathaus, Pulsnitz, Foto: Anaximander, Wikimedia Commons, CC BY-SA
Töpferei Jürgel, Foto: SeptemberWoman, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Stadt- und Pfefferkuchenmuseum Pulsnitz, Foto: Lupus in Saxonia, Wikimedia Commons, CC BY-SA
Foto: Jörg Blobelt, Wikimedia Commons, CC BY-SA
Blaudruckwerkstatt Pulsnitz, Foto: SeptemberWoman, Wikimedia Commons, CC BY
Töpferei Jürgel, Pulsnitz, Foto: Michael Eckardt
Pfefferkuchenmuseum, Pulsnitz, Foto: Michael Eckardt
Schlosspark Pulsnitz, Foto: Michael Eckardt
Blaudruckwerkstatt Pulsnitz, Foto: Michael Eckardt

Pulsnitz – wo es nach Pfefferkuchen duftet

Auf den Spuren alter Handwerkskunst

Start
Pulsnitz
Dauer
4 h
Länge
3 km
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Eckdaten zur Tour
Wem fällt beim Städtenamen Pulsnitz nicht der Lebkuchen ein? Die sächsische Kleinstadt auf halbem Weg zwischen Dresden und Bautzen nennt sich schlicht „Pfefferkuchenstadt“.  Aus dem Jahr 1558 stammt der erste Nachweis für das Traditionsgebäck. Acht Pfefferküchlereien und eine Lebkuchenfabrik pflegen noch heute die alte Handwerkskunst. Der Stadtrundgang wird zeigen, dass es dort noch mehr zu entdecken gibt, und das hat vor allem mit altem Handwerk zu tun. Hier treffen sich langjährige Traditionen mit moderner Geschäftigkeit. Pulsnitz lädt auch zum Shoppen ein.
Ein Stadtrundgang für Geniesser und Kulturliebhaber

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
Bahnhof Pulsnitz
4 Tourstationen
3 km / 4 Stunden
Endbahnhof
Bahnhof Pulsnitz

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

Vorschau der App-Darstellung der Tour "SUP-Seeing in Potsdam" | © DB Regio Nordost

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Ablaufplan

Tourstart am Bahnhof Pulsnitz

Wegbeschreibung

Für Ankommende mit Kindern führt der erste Weg direkt durch den Stadtpark zum Pfefferkuchen-Spielplatz. Hier gibt es ein großes Pfefferkuchenhaus, einen Balancierparcours, eine Pfefferkuchenwippe und Schaukeln.

Wer ohne Kinder kommt, biegt von der Fabrikstraße in die Ziegenbalkstraße ein und gelangt zum Julius-Kühn-Platz. In dem Haus befand sich ab 1743 die Pfefferküchlerei von Gottfried Tobias Thomas, die erste ihrer Art in Pulsnitz. Sie war das Vorbild für all die weiteren in der Stadt. An der Fassade erinnert eine Gedenktafel an die historische alte Pfefferküchlerei Thomas. Heute bewirten das Café und Biergarten „Harlekin“ hier ihre Gäste.

Ein paar Schritte weiter geht in einem kleinen, dunkelroten Haus ein Töpfer seinem Handwerk nach.

Kartenausschnitt Bahnhof Pulsnitz

Töpferei Jürgel

Die Töpferei Jürgel ist eine der ältesten noch produzierenden Töpfereien in Deutschland. Hier entsteht Keramik in Handarbeit, vieles davon auf einer ca. 150 Jahren alten, fußgetriebenen Töpferscheibe. Die gesamte Töpferei steht heute unter Denkmalschutz und wird von Michael Jürgel in der sechsten Generation geführt. Sie kann in kleineren und größeren Gruppen besichtigt werden. Im dazugehörigen Keramik-Shop kann man neben Gebrauchsgeschirr wie Teller, Tassen, Krüge, Kannen, Schalen oder Flaschen auch Ziergeschirr und Wandteller kaufen. 

Julius-Kühn-Platz 4
01896
Pulsnitz

Telefon: 035955 72469
Dienstag: 08:00 - 17:00 Uhr
Donnerstag: 08:00 - 17:00 Uhr
Töpferei Jürgel, Foto: SeptemberWoman, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Wegbeschreibung

Vom Julius-Kühn-Platz sind es nur noch ein paar Schritte zum Marktplatz. Mit seinem achteckigen Marktbrunnen und den denkmalgeschützten Gebäuden bildet er das Zentrum von Pulsnitz. Das Markanteste ist das Alte Rathaus mit dem Renaissancegiebel von 1555 und dem historischen „Ratskeller“. Vor dem Rathaus steht ein Denkmal für den Bildhauer Ernst Rietschel, an dessen Geburtshaus die Tour später entlangführt. Jährlich am ersten Wochenende im November strömen Tausende zum Pfefferkuchenmarkt herbei. Seit 2003 hat sich dieser Spezialitätenmarkt zu einer in Deutschland einmaligen Tradition entwickelt. 

Vom Markt aus geht der Blick hinauf zur spitzen Haube der Stadtkirche St. Nicolai. Ihre barocke Innengestaltung stammt aus dem Jahr 1745. Die Pulsnitzer Töpferinnung stiftete den Altar und gestaltete den Taufstein. Dem Missionar Bartholomäus Ziegenbalg und dem Bildhauer Ernst Rietschel sind Gedenkkapellen gewidmet.

Am Markt befindet sich das Pfefferkuchenmuseum. 

Kartenausschnitt Töpferei Jürgel

Stadt- und Pfefferkuchenmuseum Pulsnitz

Das Stadtmuseum Pulsnitz befindet sich in einem ehemaligen Fabrikgebäude der Bandindustrie. In der Dauerausstellung werden die Stadtgeschichte von Pulsnitz sowie die traditionellen Handwerke Pfefferküchlerei, Töpferei, Blaudruck und Weberei ausführlich dargestellt. Besonderer Anziehungspunkt ist eine Pfefferküchlerei aus der Zeit um 1900. Man kann erfahren, dass Pfefferkuchen eine Mischung aus acht verschiedenen Gewürzen enthalten, aber entgegen aller Erwartung ist Pfeffer nicht dabei. Die geheimen Rezepte für die Pfefferkuchen werden über Generationen weitergegeben. Im Museum besteht die Möglichkeit, Pfefferkuchen selbst zu backen. Nach Anmeldung sind Führungen und Verkostung von Pfefferkuchen möglich. Zusätzlich zur Dauerausstellung präsentiert das Museum Sonderausstellungen. Im Museum befindet sich auch die Pulsnitz-Information. 

Am Markt 3
01896
Pulsnitz

Telefon: 035955 44246
Dienstag: 10:00 - 16:00 Uhr
Mittwoch: 10:00 - 16:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 - 16:00 Uhr
Freitag: 10:00 - 16:00 Uhr
Samstag: 10:00 - 16:00 Uhr
Sonntag: 10:00 - 16:00 Uhr
Stadt- und Pfefferkuchenmuseum Pulsnitz, Foto: Lupus in Saxonia, Wikimedia Commons, CC BY-SA

Wegbeschreibung

Weiter geht es vom Markt entlang der Großröhrsdorfer Straße zur Pfefferküchlerei Löschner und weiter auf der Waldstraße zur Pfefferküchlerei Schäfer. Nach alter Tradition entsteht dort Pfefferkuchen, indem (vereinfacht dargestellt) Zuckersirup, Honig, Weizen- und Roggenmehl verrührt werden. Eine Maschine knetet dann so lange, bis der Teig zähflüssig wird. Der kommt dann in Holzfässer, in denen er zwischen drei Wochen und sechs Monaten lagert. Anschließend wird er in Stücke geschnitten. In Pulsnitz gibt es acht dieser Pfefferküchlereien, die zugleich als Caféhäuser und Ladengeschäfte fungieren. 

Nun führt der Weg zurück zur Wittgensteiner Straße, zu einem Gebäudekomplex, das Schloss genannt wird und eine Reha-Klinik beherbergt. 

Kartenausschnitt Stadt- und Pfefferkuchenmuseum Pulsnitz

Schloss und Schlosspark Pulsnitz

Das um 1600 als Wasserburg errichtete Alte Schloss wurde mehrmals erweitert und umgebaut. Viele Jahrhunderte waren hier Pulsnitzer Adelsfamilien zu Hause. 1718 kam das größere Neue Schloss im Stil des Barocks hinzu. Hier hatten während des Siebenjährigen Krieges gelegentlich Preußenkönig Friedrich II. und während des Befreiungskrieges 1813 Zar Alexander I. und Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. ihr Quartier. Nach 1945 dienten die Gebäude als Lazarett, später als Lungenheilstätte. Nochmals erweitert und modernisiert, enthalten sie heute eine Reha-Klinik. Sie ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Der Schlosspark mit seinem uralten Baumbestand lädt jedermann zu Spaziergängen ein. Die ältesten Eichen stammen aus dem 16. Jahrhundert. Um 1830 entstanden die noch teilweise vorhandenen sehenswerten Laubengänge aus Hainbuchen. Im 19. Jahrhundert kamen mit der englischen Gartenarchitektur der Schlossteich und dessen grüner Uferbereich hinzu. Auf dem Schlossteich bieten sich in der warmen Jahreszeit Möglichkeiten zum Gondeln. Belebt wird der Park durch Plastiken von Bildhauern, die das Studium der Bildhauerei und teilweise auch die spätere Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden eint.

Wegbeschreibung

Am nördlichen Ende des Schlossteichs wird der Park verlassen. Der Weg führt über die Robert-Koch-Straße hinweg in die Rietschelstraße. Im Haus mit der Nummer 16 wurde am 15. Dezember 1804 Ernst Rietschel geboren. Er war einer der bedeutendsten Bildhauer des 19. Jahrhunderts und Begründer der Dresdner Bildhauerschule. Sein weltweit bekanntestes Werk ist die Doppelstatue von Goethe und Schiller vor dem Weimarer Nationaltheater. In dem Haus würdigt eine Dauerausstellung den 1861 gestorbenen Künstler (Do, Fr + So jeweils 14–17 Uhr, Tel. 035955 70924).

Direkt gegenüber dem Geburtshaus befindet sich die Pfefferküchlerei E.C.Groschky. Sie besteht seit 1825 und bietet in ihrem Ladengeschäft das ganze Jahr über die begehrten Leckereien an.  
Durch das Meißner Gässchen führt die Tour in die Bachstraße. Im Haus Nr. 7 arbeitet eine Blaudruckwerkstatt.

Kartenausschnitt Schloss und Schlosspark Pulsnitz

Blaudruckwerkstatt Pulsnitz

Die Pulsnitzer Blaudruckwerkstatt ist eine von nur noch neun ihrer Art in Deutschland. Seit 2016 gehört der Blaudruck daher zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands. Die Werkstatt bewahrt die Tradition eines Handwerks, das Ende des 17. Jahrhunderts nach Pulsnitz gelangte. Damit gilt sie als die vermutlich älteste Blaudruckerei in Deutschland. Ihr Schatz sind die rund 1.000 historischen Druckstöcke, auch Model genannt. Die meisten von ihnen stammen von einem Pulsnitzer Formstecher. Sie bewahren die traditionellen Muster auf den mit Indigo-Farbe bedruckten Stoffen, die alle aus Naturfasern bestehen. 

Diese Stoffe werden sowohl als Meterware für Folklorebekleidung als auch konfektioniert in Form von Schürzen, Gardinen, Vorhängen, Kissenbezügen, Tischdecken und Läufern angeboten. Zu Ostern und Weihnachten gibt es ein spezielles Sortiment. Designer haben inzwischen den Blaudruck für sich entdeckt und kreieren daraus moderne Garderobe. 

Die Werkstatt kann nach Vereinbarung besichtigt werden. 

Bachstraße 7
01896
Pulsnitz

Telefon: 035955 73837
Dienstag: 09:00 - 13:00 und 14:00 - 17:00 Uhr
Mittwoch: 09:00 - 13:00 und 14:00 - 17:00 Uhr
Donnerstag: 09:00 - 13:00 und 14:00 - 17:00 Uhr
Freitag: 09:00 - 13:00 und 14:00 - 17:00 Uhr

Tourende am Bahnhof Pulsnitz

Wegbeschreibung

Der Weg zum Bahnhof führt durch die Bachstraße und die Feldstraße. Feldstraße 15 ist die Adresse der Pulsnitzer Lebkuchenfabrik GmbH, des größten Herstellers von Pfefferkuchen in der Stadt. Hier befindet sich auch ein großer Lebkuchenladen (Mo–Fr 8–16 Uhr), in dem man sich noch einmal vor der Heimfahrt mit Leckereien aller Art eindecken kann. Weiter geht es durch die Bahnhofstraße zum Bahnhofsvorplatz. Hier besteht in der Pfefferküchlerei Nitzsche die letzte Möglichkeit, den Duft der Pfefferkuchen zu genießen. Der liegt noch während der Heimfahrt lange in der Luft.

Kartenausschnitt Blaudruckwerkstatt Pulsnitz

Tourenkarte

Start/Ende

Bahnhof Pulsnitz

Am Bahnhof 2

01896 Pulsnitz

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