Der Markt von Bergen auf Rügen, Foto: TZR/Christian Thiele
Der Markt von Bergen auf Rügen  TZR/Christian Thiele
Findling am Markt Bergen, Foto: Archäo Tour Rügen
klosterhof-bergen_1, Foto: TMV/Gohlke
hv Bergen Marienkirche Tourismuszentrale Rügen
klosterhof-bergen_5_1, Foto: TMV/Gohlke

In Bergen auf Rügen gehen die Uhren anders!

Klosterhof und Marienkirche mit interessanten Geschichten

Start
Bergen auf Rügen
Dauer
4 h
Länge
3 km
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Eckdaten zur Tour
Und das wortwörtlich – schauen Sie sich unbedingt die Turmuhr an der Nordseite der St. Marienkirche genauer an: Das Ziffernblatt zählt 61 Minuten! Und das kam so: Bei einem Sturm 1983 wurde das Ziffernblatt so schwer beschädigt, dass ein neues her musste. Den Handwerkern aber passierte ein Missgeschick – statt der 60 Minutenpunkte bohrten sie 61 Löcher. Lange hüteten sie das Geheimnis, denn von unten waren die Minuten nur schwer auszumachen. Mittlerweile wird die Geschichte gern erzählt, denn wem schlägt die Stunde schon mit 61 Minuten! Versuchen Sie doch einmal, nachzuzählen. Bei Ihrem Rundgang durch die über 400 Jahre alte Stadt entdecken Sie noch so manch spannende Historie und nettes Histörchen. Und dabei merken Sie auch gleich, dass der Name der Stadt Programm ist: Bergen liegt auf einer Anhöhe, ins Zentrum geht es also immer stramm bergauf. Das allerdings schreckte die Ausflüglern nicht ab, die Ende des 19. Jahrhunderts den Ort für sich entdeckten. Der Fremdenverkehr blühte auf, Hotels und Gasthäuser entstanden, eine Bahnverbindung wurde geschaffen. So kommen Sie heute mit dem Regionalexpress ganz bequem vom Festland nach Bergen, dem Verkehrs- und Einkaufszentrum der Insel Rügen.
 
Ein Stadtrundgang für Kulturliebhaber und Geniesser

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
Bergen auf Rügen
8 Tourstationen
3 km / 4 Stunden
Endbahnhof
Bergen auf Rügen

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

Vorschau der App-Darstellung der Tour "SUP-Seeing in Potsdam" | © DB Regio Nordost

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Ablaufplan

Tourstart am Bergen auf Rügen

Wegbeschreibung

Das Bahnhofsgebäude ist heute in privater Hand und entwickelt sich zum Kulturbahnhof – mit Café, Regionalladen und Werkstätten für Künstler und Kreative wie der Keramikwerkstatt in der Wartehalle und mit Events. Schauen Sie einfach mal hinein – so wird das Ankommen schon zum kleinen Erlebnis.
 

Kartenausschnitt Bergen auf Rügen

Bahnhof Bergen auf Rügen

Die frühere Gingster Straße wurde nach dem Bau des Bergener Bahnhofs in „Bahnhofstraße“ umbenannt. Sie ist die zentrale Achse zwischen Innenstadt und Bahnhof sowie dem dahinter liegenden Industriegebiet an der Gingster Chaussee. Prägend sind die zurückgesetzten, villenartigen Gebäude aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts und die im unteren Bereich der Straße befindlichen kleineren Gewerbebetriebe und Handelseinrichtungen. Überliefert wurde, dass am 1. Juli 1883 um 14:40 Uhr der erste Zug in den Bahnhof Bergen auf Rügen einfuhr. Die Strecke Stralsund - Bergen war somit eröffnet. Auf einer Postkarte vor 1900 ist das Bahnhofsgebäude abgebildet. Es steht unter Denkmalschutz und wurde 2004 für rund 9 Millionen Euro vollständig saniert.

Bahhofstr. 34
18528
Bergen auf Rügen

Wegbeschreibung

Nach der Stippvisite im Kulturbahnhof bringt Sie die Bahnhofstraße direkt ins Zentrum der Stadt. Zuvor passieren Sie an der Ecke Calandstraße noch einen mächtigen Baum, die Bismarck-Eiche, zu der es eine kleine Geschichte gibt.
 

Kartenausschnitt Bahnhof Bergen auf Rügen

Bismarck-Eiche in Bergen auf Rügen

Die mächtige "Bismarck Eiche" steht im im Herzen von Bergen. In der mittleren Bahnhofstraße befindet sich ein kleiner Platz, der die Calandstraße aufnimmt. Alte Fotos belegen, dass an dieser Stelle ein Gedenkstein zu Ehren des Reichskanzlers Otto von Bismarck, umgeben von einem geschmiedeten Zierzaun, mit Symbolen wie Eichenlaub und Zierkugeln, gesetzt war. Eine hinter diesem Stein wachsende junge Eiche ist heute die mächtige „Bismarck-Eiche“, die diesen Platz prägt.

Calandstr.
18528
Bergen auf Rügen

Wegbeschreibung

In der Calandstraße befindet sich übrigens das einzige Krankenhaus der Insel, ein Gebäudekomplex mit moderner Architektur. Zum Ensemble gehört auch die „Alte Chirurgie“ – mit dem Bau wurde 1680 begonnen –, die heute als Ärztehaus genutzt wird. In der Bahnhofsstraße kommen Sie an vielen Geschäften, Cafés und Restaurants vorbei. Ein guter Tipp ist „Meyer's Kaffeehaus und Tüffelhus“ Ecke Dammstraße. Es ist die älteste Konditorei auf der Insel Rügen mit traditioneller Kaffeehausatmosphäre. Ausgeruht und frisch gestärkt? Dann laufen Sie jetzt ein paar Meter die Marktstraße hoch zum imposanten Marktplatz.
 

Kartenausschnitt Bismarck-Eiche in Bergen auf Rügen

Markt Bergen auf Rügen

Der Markt in Bergen - historisch und heute Platz regen Stadtlebens. Der heutige Marktplatz wurde um 1540 als „Olde Richt-stede“ bezeichnet. Alte Zeichnungen bezeugen, dass auf diesem Platz ein Scharren stand. Dieses Gebäude, in dem unter anderem Feuerspritzen untergebracht waren, diente zeitweilig den Bäckern, Fleischern und Bauern zum Ausstellen ihrer Erzeugnisse an Markttagen. Der Scharren wurde 1850 abgerissen. Neben dem Scharren, an der Stelle, wo heute das Postamt steht, befand sich eine Wasserstelle, der so genannte „Pfuhl“. Er diente als Feuerlöschteich und Pferdetränke und wurde Ende des 19. Jahrhunderts trockengelegt.
Aus allen Himmelsrichtungen kommend, münden die Straßen auf dem heutigen Markt. Die heutige Pflasterung des Marktes nimmt Bezug auf den historischen Handelsweg, der durch die Fischer und Händler aus Zittvitz und Buschvitz, wo sich um 1800 Büdnerstellen und Bootskaten befanden, genutzt wurde. Am Markt befinden sich historisch bedeutsame Bauwerke und Anlagen, wie die Kirche „St. Marien“ mit dem Klosterareal. Auch die anderen Gebäude aus verschiedenen Stilepochen, wurden in den letzten 15 Jahren liebevoll saniert. Der zentrale neue Brunnen erinnert an den ehemaligen Pfuhl und lädt zum Verweilen ein.

Markt
18528
Bergen auf Rügen

Wegbeschreibung

In der Nähe des Postgebäudes „stolpern“ Sie fast über den „Stapelstein“, einem gewaltigen Findling aus Granit.
 

Kartenausschnitt Markt Bergen auf Rügen

Findling von Bergen

Dieser ca. 8 m³ große und ca. 35 t schwere Findling könnte der Gerichtsstein des mittelalterlichen bzw. neuzeitlichen Bergens gewesen sein. Die Lage innerhalb des Stadtbildes lässt diese Hypothese wahrscheinlich werden. Zwischen Markt und Kloster befand sich damals der Gerichtsplatz. Da jedoch 1803 das Landgericht von der Insel auf das Festland verlegt wurde, geriet der Stein in Vergessenheit und wurde überbaut. Bei Bauarbeiten wurde er im Jahr 1996 wiederentdeckt.Autor: Dr. Katrin Staude / Archäo Tour Rügen, archaeo-tour-ruegen.de

Wegbeschreibung

Das größte Gebäude am Markt ist das Rathaus, das unter seinem Dach zwei Gebäude verschiedener Bauepochen vereint. Der ältere Gebäudeteil von 1848 wurde einst als Jungfrauenstift gegründet und diente nach dem Zweiten Weltkrieg als Wohnhaus, Polizeirevier, Bücherei, Bank und Poliklinik, bis es nach der Modernisierung vor rund 20 Jahren Rathaus wurde. Laufen Sie zur Nummer 23, stehen Sie vor dem sogenannten Benedixhaus, einem liebevoll renovierten Fachwerkhaus von ca. 1538. Es ist das älteste erhaltene Wohnhaus der Stadt, das nach den letzten Inhabern benannt wurde, der Bäckerfamilie Benedix. In dem Gebäude hat neben dem Standesamt auch die Stadtinformation ihr Domizil. Vom Markt sind es nur wenige Schritte zum Kirchplatz mit seinen uralten, Schatten spendenden Bäumen. Hier stand einst ein Nonnenkloster. Einige historische Gebäude blieben erhalten und laden ein zum geschichtlichen Exkurs.
 

Kartenausschnitt Findling von Bergen

Klosterhof Bergen

Als Oase im Herzen der Stadt, zentral und doch verborgen, gibt der Klosterhof Einblick in vergangene Zeiten. In einem ehemaligen Klostergebäude befindet sich das kleine Stadtmuseum. Es ist das einzige Museum Rügens, das die historische Entwicklung Rügens von der Frühgeschichte bis zum 19. Jahrhundert beinhaltet. Die Klosteranlage, zu der der Klosterhof zählt, ist 1193 zusammen mit der St. Marienkirche geweiht worden. Nach der Reformationszeit wurde das Kloster aufgelöst und in einen evangelischen Jungfräuleinstift umgewandelt. Nach einem Stadtbrand wurden die zwei heute noch vorhandenen ehemaligen Stiftsgebäude 1732 erbaut. Die Schauwerkstatt neben dem Stadtmuseum bildet ein weiteres wunderschönes Detail im historisch wertvollen Ensemble des Klosterhofes. Hier lassen sich die einheimischen Handwerker gern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Von Mai bis September finden monatlich die beliebten Floh- und Handwerkermärkte im Klosterhof statt. Rügentypische Produkte, wie Keramik, Kerzen, Konfitüren und Liköre sowie Souvenirartikel, können vor Ort erworben werden.

Billrothstraße 20 a
18528
Bergen auf Rügen

Telefon: +49 3838 807780
E-Mail Adresse: info@ruegen.de
klosterhof-bergen_4, Foto: TMV/Gohlke
klosterhof-bergen_3, Foto: TMV/Gohlke
klosterhof-bergen_6, Foto: TMV/Gohlke
klosterhof-bergen_5, Foto: TMV/Gohlke
klosterhof-bergen_2, Foto: TMV/Gohlke

Wegbeschreibung

Die St. Marienkirche ist das imposanteste Bauwerk des Klosterhofes. Hier entdecken Sie auch besagte Turmuhr mit den 61 Minuten.
 

Kartenausschnitt Klosterhof Bergen

St. Marienkirche Bergen

Der Bau der Marienkirche wurde um 1180 unter Jaromar I. als romanische Basilika mit Querschiff begonnen. 1193 als Klosterkirche des Nonnenklosters Bergen geweiht, zählt die Kirche zu einem der frühesten Ziegelgebäude unseres Raumes, darüber hinaus ist es das älteste erhaltene Gebäude Rügens.Der wertvolle Wandmalerei-Zyklus mit biblischen Motiven, im Chor und östlichen Querbau, entstammt der Romanik. In der Zeit von 1896 bis 1903 erfolgte die letzte große Restaurierung der Kirche. Dabei wurden auch die Wandmalereien restauriert und ergänzt, welche nach der Reformation übermalt worden. Einmalig ist das Ziffernblatt der Kirchturmuhr an der Nordseite des Turmes, es hat eine 61-Minuten-Teilung. Im Jahr 2004 wurde die Marienkirche in die "Europäische Route der Backsteingotik" und 2005 in das Denkmalpflegeprogramm "National wertvolle Kulturdenkmäler" aufgenommen.In der Zeit von Juni bis September bietet der "Konzertsommer St. Marien" ein vielfältiges Programm (jeweils mittwochs). Auf dem Klosterhof hinter der Kirche laden die "Schauwerkstatt" und das kleine "Stadtmuseum" mit Einblicken in die Stadt- und Inselgeschichte zu einem Besuch ein!Foto: Dieter Lindemann

Billrothstraße 1
18528
Bergen auf Rügen

Telefon: +49 3838 253524

Wegbeschreibung

Laufen Sie einmal um die Kirche herum und achten Sie auf eine Relief-Figur, die in das Mauerwerk auf der Westseite der Kirche eingefügt wurde – den sogenannten „Mönchstein“.
Der "Mönchstein" ist ein Bildstein, der sich an der Außenwand der Marienkirche in Bergen befindet. Der "Mönchstein", ein wahrscheinlich slawischer Bildstein, ist einer von zwei Steinen dieser Art auf Rügen. Er befindet sich eingemauert an der äußeren Turmwestwand der Klosterkirche von Bergen. Auf der flachen spitz nach oben zulaufenden Platte, die aus Granit besteht und 1,17 x 0,41 m misst, ist eine männliche Gestalt abgebildet. Im Mittelteil ist das Relief stark verwittert. Vermutlich war hier ein Trinkhorn abgebildet, das der Mann in Mantel und Mütze in der Hand hielt. Bis ins 19. Jahrhundert war auf dem sogenannten „Mönchstein“ ein Kreuz in Schulterhöhe des dargestellten Mannes erkennbar.
 

Kartenausschnitt St. Marienkirche Bergen

Stadtmuseum Bergen

In der Ausstellung im Erdgeschoss erhalten die Besucher einen Einblick in die Ur- und Frühgeschichte Rügens. Von der Steinzeit bis zum Ende der Slawenzeit 1168, als das Hauptheiligtum auf Arkona zerstört und die Rugianer christianisiert wurden, reicht das Spektrum dieses Abschnittes.Im Obergeschoss werden von der Gründungszeit des Klosters 1193 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts Beispiele aus der Bergener Stadtgeschichte, besondere Ereignisse der Schwedenzeit und Persönlichkeiten Rügens dargestellt.

Billrothstraße 21
18528
Bergen auf Rügen

Telefon: +49 3838 252226
Fax: +49 3838 252226
E-Mail Adresse: museum@stadt-bergen-auf-ruegen.de
klosterhof-bergen_7_1, Foto: TMV/Gohlke
klosterhof-bergen_2_1, Foto: TMV/Gohlke
klosterhof-bergen_6_1, Foto: TMV/Gohlke
klosterhof-bergen_4_1, Foto: TMV/Gohlke
klosterhof-bergen_1_1, Foto: TMV/Gohlke
klosterhof-bergen_3_1, Foto: TMV/Gohlke

Wegbeschreibung

Bevor es wieder zum Bahnhof geht, machen Sie noch einen kleinen Abstecher in die Billrothstraße. Sie wurde nach dem bedeutenden Chirurgen Theodor Billroth benannt, der 1829 in Bergen das Licht der Welt erblickte. Sein Geburtshaus befindet sich in der Nummer 17.
 

Kartenausschnitt Stadtmuseum Bergen

Billroth-Haus in Bergen auf Rügen

Im Billroth-Haus in Bergen wurde einst der bekannte Chirurg Theodor Billroth geboren. Das Haus wurde 1800 als Bürgerhaus erbaut. 1829 wurde hier Theodor Billroth geboren. Nachdem er die ersten 3 Jahre seiner Kindheit hier verbrachte, lebte er in Greifswald. Nach Stationen wie Göttingen und Berlin erhielt Billroth 1859 eine Berufung als Professor der Chirurgie in Zürich. Billroths Hauptverdienst war das Entwickeln neuer Operationsmethoden für Magenresektionen (erstmalig 1881 an der Universität Wien). Das Anlegen von Krankenblättern“ ist ebenfalls auf ihn zurückzuführen. Er war einer der hervorragendsten Chirurgen seiner Zeit. 1892, noch zu seinen Lebzeiten, wurde er durch die Gedenktafel aus Bronze geehrt. 1998 übernahm die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie das Haus, die damit die Leistungen Theodor Billroths für die Chirurgie würdigten. Billroth starb 1894 und wurde in Wien beigesetzt. Zur Veranstaltung „Hauskonzert bei Billroth“ sind die Räumlichkeiten öffentlich zugänglich.

Billrothstr. 17
18528
Bergen auf Rügen

Tourende am Bergen auf Rügen

Wegbeschreibung

Zurück laufen Sie auf dem gleichen Weg über die Billrothstraße und nach links in die Bahnhofstraße. An der Ecke Breitsprecherstraße fällt Ihnen bestimmt die majestätische Eiche auf – auch sie wurde zu Ehren des berühmten Bergener Arztes gepflanzt. Die Billroth-Eiche misst heute 3,55 Meter Umfang, ist ungefähr 120 Jahre alt und seit 1950 ein Naturdenkmal. Folgen Sie nun der Bahnhofstraße bis zur Ringstraße, in die Sie links einschwenken, und laufen Sie dann auf der Friedensstraße bis zum Bahnhof. Nehmen Sie sich auf dem Rückweg ruhig noch Zeit für eine Stärkung. Sie wissen ja – in Bergen gehen die Uhren anders!
 

Kartenausschnitt Billroth-Haus in Bergen auf Rügen

Tourenkarte

Start/Ende

Bergen auf Rügen

Bahnhofstr. 34

18528 Bergen auf Rügen

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