Vom Bahnhof aus folgen Sie am besten einfach der Müglitz. Der Fluss führt zum Schloss Weesenstein, das hoch über dem kleinen Ort ragt.
Bahnhofstr.
01809 Müglitztal-Weesenstein
Papierne und goldene Kostbarkeiten zweier Schlösser
Eine Wandertour für Naturliebhaber und Kulturliebhaber
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Vom Bahnhof aus folgen Sie am besten einfach der Müglitz. Der Fluss führt zum Schloss Weesenstein, das hoch über dem kleinen Ort ragt.
Auf Schloss Weesenstein scheint alles Kopf zu stehen. Türmen sich Schlossbauten meist auf mittelalterlichen Grundmauern, wuchs die herrschaftliche Anlage in Weesenstein im Laufe der Jahrhunderte nach unten: Festsaalarchitektur auf dem Dachboden, Pferdeställe in der fünften Etage, darunter die Kellergewölbe und noch ein Stockwerk tiefer gelegen die herrschaftlichen Wohnräume. Das Fundament des Schlossturms, der älteste Teil Weesensteins, liegt fünf Etagen über dem Jahrhunderte später gebauten klassizistischen Wintergarten.
Als erste Besitzer der Burg im 12. Jahrhundert galten die Burggrafen zu Dohna. Nach ihrer Vertreibung hielt Familie von Bünau Einzug und blieb lange - von 1406 bis 1772. Wegen des Krieges wechselte das Schloss den Besitzer, oder besser gesagt, die Besitzerin: Johanna Christiana von Uckermann erwarb das Schloss 1772. Königlichen Rang erhielt das Schloss mit König Anton. Später übersetzte sein Neffe König Johann von Sachsen auf Weesenstein die „Göttliche Komödie“ aus dem Italienischen.
Heute können hier opulentes Mobiliar und wertvolle Tapeten bewundert werden. Ein künstlerischer und architektonischer Höhepunkt ist die barocke Schlosskapelle. Die dunklen, von starken Mauern umgebenen, wehrhaften Räume der älteren Burganlage geben Auskunft über die frühe Geschichte des Hauses Weesenstein. Rosen und Blumenrabatten im Schlosspark bilden dazu einen Gegensatz, die durch den Park umgeleitete Müglitz bildet dabei ein natürliches Wasserspiel.
Am Schlossberg 1
01809
Müglitztal
Erst durch einen Wald und weiter auf Feldwegen führt die Tour durch Meusegast, unter der Autobahn A17 und weiter durch den Ort Krebs. Der Wanderweg mit dem gelben Streifen bringt Sie zum nächsten Highlight, dem Barockgarten Großsedlitz.
August Christoph Graf von Wackerbarth – auch bekannt als der „Regisseur des Dresdner Barock“ – legte den Grundstein für einen der heute zehn schönsten Barockgärten Deutschlands, als er auf dem abgebrannten Rittergut in Großsedlitz ab 1719 seinen Alterssitz errichten lassen wollte. Buchstäblich eine ganze Armee von bis zu 1.000 Soldaten wurde dafür abgestellt, die unter Leitung des Baumeisters Johann Christoph Knöffel 1720 das Schloss und 1721 die Obere Orangerie fertigstellten. Dann aber zerschlugen sich die Pläne des Bauministers Wackerbarth. Zwar trat er weiterhin als Bauherr auf, allerdings im Auftrag des neuen Besitzers: August der Starke.
Schon zu Zeiten des berühmten Herrschers wurden mit Vorliebe südländische Gewächse, insbesondere Orangenbäume, gesammelt. Neben Bitterorangen befanden sich auch Myrten, Lorbeer, Granatäpfel und Feigen im Besitz der Fürsten. Bis zu 1.250 Orangenbäumchen überwinterten in den Orangerien. Bis im Winter 1928/29 vermutlich die Heizung ausfiel – der gesamte Bestand an Pflanzen war verloren.
Umfassende Sanierungsarbeiten der beiden Orangerien machten es möglich, 1997 wieder 100 Orangenbäume aus der Toskana zu importieren. Seither schmücken die Pomeranzen im Sommer das Untere Orangerieparterre. In exakten Reihen unterstreichen sie die barocke Architektur des Gartens.
Parkstr. 85
01809
Heidenau
Nur einen Kilometer entfernt liegt der Bahnhof Heidenau-Großsedlitz. Von hier aus fährt die S-Bahn im 15-Minuten-Takt Richtung Dresden.
Start
WeesensteinBahnhofstr.
01809 Müglitztal-Weesenstein