Vom Bahnhof geht es mit der Tram 7 direkt bis zur Haltestelle Moritzburgring. Der Eingang der Moritzburg liegt nur wenige Schritte entfernt.
Hans-Dietrich-Genscher-Platz 1
06112 Halle (Saale)
Eine Wanderung an der Saale
Eine Wandertour für Entdecker
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Vom Bahnhof geht es mit der Tram 7 direkt bis zur Haltestelle Moritzburgring. Der Eingang der Moritzburg liegt nur wenige Schritte entfernt.
Die Moritzburg in Halle (Saale) steht für 500 Jahre Baugeschichte und über 130 Jahre Museumsgeschichte. Sie ist nicht mehr Burg und noch nicht Schloss und beherbergt seit 1904 das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale).
Erst auf den zweiten Blick und dann vor allem in den Ausstellungssälen selbst offenbart sich der spektakuläre Erweiterungsbau (2008 eröffnet) in den einst ruinösen Flügeln im Westen und Norden. Entstanden ist die mehrfach ausgezeichnete Architektur nach Entwürfen des international renommierten Architektenduos Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano. Seitdem verbindet sich hier Baukunst vergangener Epochen mit architektonischen Visionen des 21. Jahrhunderts. Das Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt zeigt Werke der eigenen Sammlungen vornehmlich aus Mittelalter bis Barock, der Klassischen Moderne, die den Schwerpunkt bildet, und der Gegenwart. Zwischen 1929 und 1931 hatte der Bauhausmeister Lyonel Feininger im Torturm der Moritzburg sein Atelier, in dem er den Zyklus seiner Halle-Bilder schuf, von denen heute wieder drei im Haus gezeigt werden.
Friedemann-Bach-Platz 5
06108
Halle (Saale)
Verlassen Sie die Moritzburg durch die Straße Schloßberg, die zur Mühlgasse und weiter zum Dom zu Halle führt.
Der Dom in Halle ist das älteste vorhandene Kirchengebäude in der Altstadt. Die Bezeichnung Dom ist eigentlich nicht richtig, denn Halle war nie Sitz eines Bistums. Da aber die Erzbischöfe von Magdeburg hier als Landesherren der Stadt residierten, entstand dieser Name.
1520 ließ Kardinal Albrecht als mächtigster Kirchenfürst seiner Zeit die Kirche prächtig Um- und Ausbauen und stattete sie u.a. mit dem "Halleschen Heiligtum" aus, der mit 20.000 Stücken umfangreichsten Reliquiensammlung Deutschlands. Als der Kardinal 1541 im Zug der Reformation die Stadt verließ, nahm er die gesamte Innenausstattung mit nach Aschaffenburg, wo sie sich bis heute befindet.
Im 17. Jahrhundert diente der Bau als Hof- und Schlosskirche. Seit 1688 nutzt die evangelisch-reformierte Gemeinde den Dom. 1702/1703 war Georg Friedrich Händel hier als Organist für ein Jahr auf Probe angestellt. Die Orgel, auf der er spielte, wurde 1851 durch eine neue ersetzt. 1996 bis 2005 wurde der Dom von Grund auf saniert.
Domstraße 3
06108
Halle (Saale)
Nun geht es zum Pfälzer Ufer. Hier reiht sich ein Terrassencafé ans andere.
Der Uferweg führt zur Würfelwiese. Weiterhin begleitet der Mühlengraben den Weg. Bei schönem Wetter treffen sich dort viele Menschen, um die Sonne zu genießen oder einfach nur auf die Saale zu schauen.
Der Weg führt direkt an der Schleuse Gimritz vorbei. Die Tour geht weiter durch die Saaleauen zur Ziegelwiese mit dem Fontänenteich. Hier schießt mit über 80 Metern die dritthöchste Fontäne Europas in die Höhe.
Auf der Ziegelwiese und den angrenzenden Saaleufern lockt eines der schönsten Volksfeste Mitteldeutschlands – das Laternenfest – traditionell am letzten Augustwochenende nach Halle.
Die Peißnitzinsel ist ein beliebtes Ausflugsziel, nicht zuletzt auch wegen ihrer vielbesuchten Freilichtbühne. Die Insel zieht sich als Landschaftspark zwischen der schiffbaren Saale und der Wilden Saale über eine Länge von 2,5 km hin.
Die gut 100 Meter lange Brücke zwischen der Ziegelwiese und der Peißnitzinsel wurde 1899 in der damals modernen Stahlfachwerksbauweise (siehe auch „Blaues Wunder“ in Dresden oder die Glienicker Brücke in Potsdam) errichtet. Damit wurde das Areal als Erholungsgebiet für die Bevölkerung der Industriestadt im großen Stil nutzbar gemacht.
Kurz zuvor war das Peißnitzhaus als Ball- und Gesellschaftshaus fertig geworden. Der historische Bau wird derzeit umfassend saniert und soll 2023 wieder Gäste empfangen.
Auf der Insel fährt in der warmen Jahreszeit die Parkeisenbahn, der „Peißnitzexpress“. Dieser hat direkt an der Brücke seine Abfahrtsstation. Die Bahn fährt nach Bedarf und besitzt keinen festen Fahrplan. Die Rundfahrt dauert nur zwölf Minuten.
Parkeisenbahnfreunde Halle/Saale e.V.
Peißnitzinsel 03
06108 Halle/Saale
Tel.: 0175 / 4734859
parkeisenbahn-halle.de
Peißnitzinsel 03
06108
Halle (Saale)
Am Ende der Ziegelwiese führt eine Brücke über den Mühlgraben. Jenseits des Mühlgrabens ist das Riveufer erreicht. An den Bootsstegen legen auch die Schiffe der Halle-Saale-Schifffahrt zu ihren Rundfahrten ab.
Weiter geht es in den Heinrich-Heine-Park. Treppen führen steil nach oben zum Lehmannsfelsen. Von dort bieten sich weite Blicke über Halle (Saale).
Skulpturen, die während des 5. Internationalen Bildhauersymposiums 1996 in Halle geschaffen wurden, fanden hier eine würdige Umgebung. Die Felsen haben sogar einen gut gesicherten, rund um die Uhr geöffneten Klettergarten möglich gemacht. (Ig-klettern-halle.de)
Am Riveufer unterhalb des Parks laden Freiluftgaststätten zum Verschnaufen ein.
Der Weg folgt weiter dem Saaleufer und schlägt einen weiten Bogen nach Osten, um sich wenig später nach Norden zu wenden. Mitten in diesem Bogen überspannt die Giebichensteinbrücke die Saale. Das Riveufer wird hier zur Saalepromenade.
Die Brücke ist 261 Meter lang und verbindet den östlich der Saale gelegenen Stadtteil Giebichenstein mit Kröllwitz am Westufer. Die Brücke besteht aus vier unterschiedlich breiten Segmentbögen, wobei der Hauptbogen das Flussbett allein überspannt.
Rechts und links des Hauptbogens stehen zwei monumentale Tierskulpturen. Auf dem Giebichensteiner Ufer handelt ist es sich um ein Pferd, auf dem Kröllwitzer Ufer um eine Kuh. Sie symbolisieren die Verbindung des ländlichen Kröllwitz mit dem städtischen Giebichenstein.
Pferd und Kuh stammen von Gerhard Marcks (1889 – 1981), der, vom Bauhaus in Weimar kommend, seit 1925 Professor an der nahen Kunsthochschule Burg Giebichenstein war. Für den Straßenverkehr ist die Giebichensteinbrücke von großer Bedeutung, da sie einer von nur zwei leistungsfähigen und durchgängigen Saaleübergängen im Stadtgebiet ist.
Kröllwitzer Straße
06120
Halle (Saale)
Jenseits der Brücke zieht sich der Amtsgarten entlang. Seine Entstehung reicht bis in die Barockzeit zurück.
Besonderheiten des Gartens sind die thematisch unterschiedlich gestalteten Terrassengärten mit Rhododendren, Rosen und verschiedenen Zierblumen. Hier finden sich noch einige wertvolle alte Solitärbäume. Wer den steilen Aufstieg nicht scheut, findet im Amtsgarten einen schattigen Weg.
Die Burg Giebichenstein gehört zu den vielbesungenen „Burgen hell und schön“ an „der Saale hellem Strande“. Ihre Geschichte verliert sich in den Tiefen des Mittelalters. 961 erstmals in einer Urkunde erwähnt, ist sie die älteste Burg an der Saale. Von hier aus wurde der lukrative Salzhandel überwacht. Bekannt ist jedenfalls, dass hier lange Zeit Slawen und Germanen friedlich miteinander gelebt haben. Giebichenstein bestand aus einer Ober- und einer Unterburg. Sie diente den Erzbischöfen von Magdeburg als Residenz, bis sie 1514 auf die Moritzburg umzogen.
Die Oberburg wird seit den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg nicht mehr genutzt. In den 1960er-Jahren legten umfangreiche Grabungsarbeiten die Fundamente der einstigen Bebauung offen. Das Gelände wurde 1966 als Freilichtmuseum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Von hier aus bietet sich ein weiter Blick in die Saalelandschaft.
Die Unterburg befindet sich seit 1921 im Besitz der Stadt Halle (Saale). Sie richtete hier eine Kunsthochschule in Konkurrenz zum Bauhaus in Dessau ein. Aus ihr entwickelte sich zu DDR-Zeiten die „Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle“. Inzwischen firmiert sie als „Kunsthochschule Halle“. In zahlreichen Ausstellungen werden hier Werke der Klassischen Moderne, aber auch aktuelle Studentenarbeiten gezeigt.
Seebener Straße 1
06114
Halle (Saale)
Der Amtsgarten ist groß genug, um für den Rückweg zur Saalepromenade eine Alternative zum Aufstieg zu bieten. Es folgt nun die letzte Etappe. Sie führt am Fuß der Klausberge entlang.
Von der anderen Uferseite der Saale grüßt das Traditionslokal „Krug zum grünen Kranze“ herüber. Hier kehrten zum Beispiel von Eichendorff und die Gebrüder Grimm ein. Und im „Krug“ soll der Dichter Wilhelm Müller (1794 – 1827) das Lied „Das Wandern ist des Müllers Lust“ geschrieben haben.
Es folgt das spektakulärste Stück dieser Wanderung: Eine bis zu 20 Meter hohe Felsengruppe reicht hier bis ans Ufer heran und macht die Saalepromenade zu einer Bergwanderung entlang des Steilufers. Stege und Treppen sorgen dafür, dass sie überhaupt erst begehbar wird.
Für Besucher:innen mit Gehbehinderung ist dieser Abschnitt nicht geeignet. Es wird empfohlen, die Haltestelle Seebener Straße auf der gleichnamigen Straße direkt anzusteuern.
Von einem Steg der Saalepromenade aus führt eine steinerne Treppe hinab zur Jahnhöhle. Friedrich Ludwig Jahn (1778 – 1852), der spätere „Turnvater“ soll sich im „Schneiderloch“ an den Klausbergen während seiner Studiumszeit (1796 – 1800) in Halle mehrfach versteckt haben. Er versteckte sich hier vor anderen Studenten und der Legende nach vor napoleonischen Truppen.
Im Volksmund wurde daher später die Bezeichnung Jahnhöhle abgeleitet und ab 1878 eine Gedenktafel über dem Eingang angebracht.
Oberhalb der Jahnhöhle erreichen die Klausberge ihren höchsten Punkt und bieten eine tolle Aussicht über die Saalelandschaft.
Kurz vor der Forstwerderinsel mit ihrem imponierenden Trothaer Wehr und der geschwungenen Fußgängerbrücke aus dem Jahr 1928 endet die Tour.
Die Saalepromenade geht vor der Insel in die Pfarrstraße über. Ein nur kurzer Weg führt zur Tram-Haltestelle Pfarrstraße. Die Linie 12 führt direkt zum Hauptbahnhof, die Linien 3 und 8 zum Marktplatz.
Start
Hbf Halle (Saale)Hans-Dietrich-Genscher-Platz 1
06112 Halle (Saale)