Vom Bahnhof geht es via Kurgartenstraße in den schön angelegten Kurpark. Der Weg führt hinein in die grüne Oase und entlang der Isenach über mehrere Brücken zum Gradierwerk.
Mannheimer Str. 14
67098 Bad Dürkheim
Stadtspaziergang durch Bad Dürkheim
Ein Stadtrundgang für Kulturliebhaber und Geniesser
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Vom Bahnhof geht es via Kurgartenstraße in den schön angelegten Kurpark. Der Weg führt hinein in die grüne Oase und entlang der Isenach über mehrere Brücken zum Gradierwerk.
Highlight des Bad Dürkheimer Kurparks ist das 333 Meter lange Gradierwerk – auch „Salinen“ genannt. Es wurde zwischen 1847 und 1850 errichtet und diente zunächst der Gewinnung von Kochsalz aus natürlicher Sole, später als Freiluftinhalatorium. Bis heute weht hier eine frische Prise Salzluft. Wer mehr über das weiße Gold erfahren möchte, kann mit einem Audio-Guide durch den Wandelgang flanieren. Die Aussichtsplattform bietet einen wunderbaren Blick über die Stadt, die Weinberge und den Pfälzer Wald. Obendrein laden eine Sonnenterrasse und das Salinen-Café zum Entspannen ein.
Bei schönem Wetter lohnt sich der Aufstieg zur Michaeliskapelle, die mitten in den Weinbergen liegt. Von hier oben schweift der Blick weit über die Stadt bis in die Rheinebene. Unterhalb der Kapelle befindet sich die Mandelterrasse, die während der Mandelblüte im März ein besonderer Blickfang ist. Der nächste Stopp ist das Dürkheimer Riesenfass.
Mit 15 Metern Länge, einem Durchmesser von 13,5 Metern und 1,7 Millionen Liter Fassungsvermögen gilt das Dürkheimer Riesenfass als größtes Weinfass der Welt. Es wurde aus dem Holz von rund 200 Schwarzwälder Tannen gefertigt. Anders als das berühmte große Fass im nahe gelegenen Heidelberger Schloss, war es allerdings nie mit Wein gefüllt, sondern mit Gästen – es beherbergt eine Gaststätte. In der warmen Jahreszeit kann man zudem im Weingarten bei einem Glas Wein traditionelle pfälzische Küche genießen. Das Riesenfass steht am Rande der Brühlwiesen, auf denen im September mit dem Dürkheimer Wurstmarkt das größte Weinfest der Welt stattfindet.
Weiter geht es in Richtung Altstadt. In der Gerberstraße passiert man das 1720 erbaute Gerberhaus und das ehemalige Eichhaus, in dem früher die Holzbehälter der Winzer geeicht wurden. In wenigen Gehminuten ist das Stadtmuseum erreicht.
Das Stadtmuseum ist in einem ehemaligen Weingut untergebracht und in mehrere Ebenen gegliedert. Die archäologische Abteilung widmet sich der regionalen Entwicklung von der Steinzeit bis zu den Franken. Thematische Highlights sind das 1864 entdeckte keltische Fürstinnengrab und die Felszeichnungen im fast 2000 Jahre alten römischen Steinbruch „Kriemhildenstuhl“.
Schwerpunkt der stadtgeschichtlichen Abteilung ist das Kurwesen, das mit der Salzgewinnung im Mittelalter begann und mit den sechs Gradierwerken der Saline Philippshall Ende des 18. Jahrhunderts seinen Höhepunkt erlebte.
Die Ausstellung präsentiert zudem die Geschichte des 1024 von Kaiser Konrad II. gegründeten Klosters Limburg und die der Hardenburg, die zu einer der mächtigsten Burganlagen der Pfalz zählte.
Im Gewölbekeller erfährt man alles rund um den Weinbau und die frühe Sektproduktion, das in den 1930er-Jahren gebaute Riesenfass und den Dürkheimer Wurstmarkt mit seiner über 600 Jahre alten Tradition.
Über den Römerplatz geht es via Schlosskirche zum ehemaligen Residenzschloss der Grafen von Leiningen, in dem heute die Spielbank untergebracht ist. Direkt nebenan befindet sich die St. Ludwig Kirche.
Unterstützt und gefördert vom bayerischen König Ludwig I., wurde die St. Ludwig Kirche 1828/29 im klassizistischen Weinbrenner-Stil errichtet. Das reformierte Bad Dürkheim hatte damit auch eine katholische Kirche. Im 20. Jahrhundert erlangte sie wegen eines besonderen Kunstschatzes Bekanntheit: des monumentalen Altarbildes von Paul Thalheimer, erschaffen in den Jahren 1938/39. Es zeigt die Kreuzigungsszene Jesu; einer der ebenfalls ans Kreuz genagelten Verbrecher trägt die Züge Adolf Hitlers. Thalheimers frühere Bilder waren 1937 auf der von Hitler initiierten infamen Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt worden. Wie das Bild die NS-Zeit überstanden hat, ist ungeklärt.
Nun geht es wieder über die Kurgartenstraße zurück zum Bahnhof Bad Dürkheim. Auf dem Bahnhofsvorplatz steht der Wurstmarktbrunnen, der mit seinen Figuren die Geschichte des Dürkheimer Wurstmarktes erzählt.
Wer noch Zeit und Lust hat, kann vom Bahnhof Bad Dürkheim aus mit dem Bus 485 (Richtung Hardenburg Ruheforst) bis zur Haltestelle Grethen Mitte fahren und von dort etwa 20 Minuten zur Klosterruine Limburg laufen.
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