Vom Bahnhof geht’s auf der Salzstraße immer geradeaus durch den Tharandter Wald bis zur Schutzhütte mit dem Wegweiser zum Aussichtspunkt Lips-Tullian-Felsen.
Bahnhofstr. 12
01774 Klingenberg
Auf den Spuren des Räuberhauptmanns Lips Tullian
Eine Wandertour für Familien und Naturliebhaber
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Vom Bahnhof geht’s auf der Salzstraße immer geradeaus durch den Tharandter Wald bis zur Schutzhütte mit dem Wegweiser zum Aussichtspunkt Lips-Tullian-Felsen.
Der etwa 450 Meter hohe Felsen wurde nach dem berüchtigten Räuberhauptmann Lips Tullian benannt, der ab 1702 mit seiner Bande „Schwarze Garde“ im Tharandter Wald auf Beutezug ging. Lohnende Ziele für die bis zu 60 Mann starke Räuberbande waren die beiden wichtigen Handelswege Salzstraße zwischen Naundorf und Colmnitz und die Silberstraße, die durch den Tharandter Wald führte. Nach Diebeszügen mehrfach verhaftet, gelang dem umtriebigen Verbrecher immer wieder die Flucht. Zeitweise lebte er mit seiner Geliebten Marianne in Dresden sogar ein bürgerliches Leben, kundschaftete jedoch gleichzeitig neue, lohnende Ziele für seine Raubzüge aus. Als August der Starke verstärkt gegen Diebesbanden in Sachsen vorging, geriet auch Lips Tullian 1711 nach einer weiteren Tat ins Visier der Häscher. Er kam in Festungshaft, wurde verurteilt und 1715 in Dresden schließlich mit dem Schwert hingerichtet. Der Name Lips Tullian war ein Pseudonym, der wahre Name des Räubers ist nicht belegt.
Der Lips-Tullian-Felsen bietet einen schönen Blick in den Tännichtgrund im Südwesten des Tharandter Waldes. Bänke laden zum Picknicken ein.
Die Tour führt zurück auf die Salzstraße, vorbei an einer Gedenktafel für einen Waldarbeiter, der einst beim Zapfenpflücken verunglückt war, bis die Straße auf den Weg Gippen trifft. Dieser wird schon bald zur „An der Försterei“ und bringt die Wandernden hinein nach Nauendorf. Doch ein Stück hinter dem Ortseingang wird auf dem Weg Oberer Engen wieder dorfauswärts gewandert. Hier plätschert der Colmnitzbach, der auch das Wasser für das Freibad Naundorf speist, an dem es jetzt vorbeigeht. Bei einer Wanderung im Sommer ist das Naturbad ein willkommener Zwischenstopp.
Errichtet bereits im Jahre 1934 und mehrfach modernisiert, lädt das Freibad im Sommer zum Baden, Schwimmen und Relaxen ein. Das Bad verfügt über ein 50 mal 25 Meter großes Schwimmerbecken mit 2 Metern Tiefe und ein 25 mal 20 Meter großes Nichtschwimmerbecken mit einer Tiefe von 0,30 bis 1,50 Metern. Zum Bad gehört eine Liegewiese, ein Sandkasten für Kids, Beachvolleyballplatz, Tischtennisplatten, Lagerfeuerplatz und ein Imbiss.
Auf dem Gelände befindet sich eine Feierhalle. Rund ums Jahr finden hier Veranstaltungen statt, die Räume können auch für private Feiern gemietet werden.
Nach der kleinen Erfrischung ist es nur noch ein kurzer Weg parallel zum Colmnitzbach bis zum zweiten Wanderhighlight, dem Mittelpunkt Sachsens und der Diebskammer des Räubers Lips Tullian.
Der geografische Mittelpunkt des Freistaates Sachsens liegt im Tännichtgrund im Tharandter Wald. Seit 1994 zum geografischen Landesmittelpunkt erklärt, hat er die Koordinaten 50 Grad, 55 Minuten, 46,1 Sekunden nördlicher Breite und 13 Grad, 27 Minuten, 30 Sekunden östlicher Länge.
Er wird durch eine mannshohe Granitstele vor einem Felsen markiert. Tatsächlich jedoch befindet sich der exakte Mittelpunkt etwa 250 Meter entfernt, allerdings an einem unwegsamen Punkt.
Die Mittelpunkt-Stele steht vor dem sogenannten Diebskammer-Felsen. Wie es der Zufall will, befand sich hier die sagenumwobene Höhle des Räuberhauptmanns Lips Tullian. Im 19. Jahrhundert wurde die Felshöhle, in der die Räuber ihr Diebesgut versteckten, verschüttet.
Und weiter geht’s durch den Tännichtgrund entlang des Colmnitzbaches. Gegenüber grüßt hoch oben der Lips-Tullian-Felsen. Der Tännichtweg bringt die Wandernden schließlich zum Weidegut Colmnitz. Auf dem Naturerlebnishof lässt es sich gut rasten und Kraft tanken für das letzte Stück des Weges bis zum Bahnhof.
Direkt am offiziellen Rad- und Wanderweg zum Mittelpunkt Sachsens öffnet der Naturerlebnishof Weidegut Colmnitz am Tharandter Wald seine Hoftore für Erholung und Erlebnis suchende Gäste. Die Außenanlagen wie Bauern- und Kräutergarten, Spielplatz und das Tiergehege mit Enten, Kaninchen, Schafen, Ziegen und Eseln sowie die Vogelvoliere sind frei zugänglich. Gegen Gebühr kann der Grill- und Rastplatz inklusive Lagerfeuer genutzt werden.
Zum Weidegut, ein Vierseithof am Ortsausgang von Klingenberg, gehören zudem ein Hofladen mit regionalen Erzeugnissen, Räume für kleine und große Gesellschaften von Kaminzimmer bis Gewölbesaal und eine Pension, die im einstigen Wohn-/Stallgebäude sieben moderne Doppelzimmer und eine Ferienwohnung bietet.
Der Tännichtweg führt zu einer Wegkreuzung mit Wanderschildern und alten Bahnschienen. Sie zeugen noch von der Zeit, als hier 1898 bis 1971 die Schmalspurbahn von Klingenberg-Colmnitz durch das Osterzgebirge bis hinauf nach Frauenstein dampfte.
Jetzt ist es nicht mehr weit auf dem Weg Alte Neun zur Salzstraße – ein Stück auf dem bekannten Weg und schon kommt der Bahnhof in Sicht.
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Bahnhof Klingenberg-ColmnitzBahnhofstr. 12
01774 Klingenberg