Bei den heilsamen Riesen des Küstenwaldes

Der Kur- und Heilwald Usedom erstreckt sich zwischen dem Bahnhof Seebad Heringsdorf und der Bahnstrecke bis zum ehemaligen Präsidentenberg. Gut erschließen lässt er sich über den Haupteingang, Gothener Landweg 1. Weitere Startpunkte befinden sich am Bahnhof Seebad Heringsdorf und am Jägerberg. Der Wald ist durchgehend geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Das dichte Wegenetz mit unterschiedlichen Anforderungsgraden ist gut gekennzeichnet. Ein Waldabschnitt ist vollständig barrierefrei. Es gibt drei Heilwaldwege und einen Kurwaldweg. Diese Wege haben Längen zwischen 1,1 km bis 2,7 km. Gut und gern kann der Besucher ein bis zwei Stunden für den Spaziergang einplanen.

Der Motorikpfad bietet verschiedene Stationen zum Ausprobieren, Spielen und Trainieren:

Balancierbalken
Motorisches Sitzen
Balancierbrett auf Federn
Einhundert Fußstapfen
Baumstamm Hüpfstrecke
Sensorikpfad
Findlingsparcours
Kletterparcours
Vierfach Turnreck
Meditative Bewegungstherapie im Licht- und Schattenspiel

Der Poesiepfad regt auf phantasievolle Weise die sinnliche Wahrnehmung an. Anleitungs- und Schautafeln geben Anregungen oder vermitteln Wissenswertes.

Bereits mit der Verleihung des Titels „Seebad“ im Jahre 1879 erhielten Ortschaft und Umgebung ein gut ausgebautes Netz an Wander- und Reitwegen und besondere Denkmale als Ausflugsziele wie den „Steinernen Tisch“, der noch heute für Waldkonzerte genutzt wird. 1906 errichtete man die hiesige Bismarckwarte, einen 43 Meter hohen Aussichtsturm, der 1945 gesprengt wurde.

Der heutige Kur- und Heilwald Usedom wurde im Jahr 2016 gegründet und mit Mitteln der EU, mit Förderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern und in Trägerschaft des Bäderverbandes Mecklenburg-Vorpommern eingerichtet und unterhalten.

Was diesen Wald als Therapeutikum so wertvoll macht hat mit seiner Kommunikation und der Topografie zu tun. Bäume verständigen sich untereinander mittels Terpenoiden. So setzen Nadelbäume Stoffe frei, die medizinisch auf Atemwegserkrankungen wirken. Der Wald besteht aus einer reichhaltigen Mischung verschiedener Nadelgehölze und Laubbäume. Ein Besuch bei den Baumriesen ist nachhaltig stärkend für das Immunsystem. Auf Usedom wird dieser Effekt noch durch die Höhenlage und die salzhaltige Meeresbrise auf einzigartige Weise verstärkt.

Auf der Homepage finden Sie eine App, mit der Sie Ihre individuellen Aktivitäten im Wald vorab planen können sowie Führungen und Veranstaltungen.

Der viereckige und 33 Meter hohe Aussichtsturm ist weithin zu sehen. Dank der topografischen Lage erfreut sich der Besucher der Aussichtsplattform also in einer Gesamthöhe von 75 Metern über dem Meeresspiegel an der Sicht über die Baumkronen, über die drei Kaiserbäder aufs Meer hinaus und über das Achterwasser hin.

In der Mitte der Aussichtsplattform ist für besonders Mutige ein Netz gespannt, auf dem sie über der Tiefe stehen und ahnen können, welche Perspektive sich den Lebewesen der Baumwipfel bietet.

Der Pfad ist mit seiner geringen Steigung von maximal 6 Prozent barrierearm. Über eine Strecke von 1350 Metern hin führt der Pfad bis auf die Höhe der Baumkronen und auf den Aussichtsturm zu. Lernstationen auf 4 Balkonen vermitteln Wissen über den Naturpark Usedom, die Entstehung der Insel und ihre Flora und Fauna. Von den hölzernen Plattformen aus lässt sich das Leben in den Baumwipfeln bestens beobachten. Nistplätze von Vögeln, Wohnstätten von Eichhörnchen, die jahreszeitliche Entwicklung der Blüten oder Fruchtstände der Bäume – alles dies erlebt der Besucher von oben unmittelbar und mühelos. Es braucht nur den sich öffnenden Blick, um das sonst versteckte Leben in den Baumkronen mehr und mehr zu entdecken.

Restaurant und Shop bieten Stärkungen und Souvenirs. Es gibt ein barrierearmes WC.

Bitte erkundigen Sie sich auf der Homepage über die Öffnungszeiten und Eintrittspreise.
www.baumwipfelpfade.de/usedom