Schloss Friedenstein Museum Luftaufnahme, Foto: Marcus Glahn, Lizenz: Stiftung Schloss Friedenstein für die Schatzkammer Thüringen
Deutsches Versicherungsmuseum Ernst Wilhelm Arnoldi, Foto: Förderverein Deutsches Versicherungsmuseum E.W. Arnoldi e.V.
Orangerie Gotha Lorbeerhaus, Foto: GECKO.1, Lizenz: Bundesgartenschau Erfurt 2021 gGmbH
Altes Rathaus in Gotha, Foto: Pixabay
Gotha Schloss Friedenstein Festsaal, Foto: Marcus Glahn, Lizenz: Stiftung Schloss Friedenstein für die Schatzkammer Thüringen
Herzogliches Museum Gotha, Gemäldegalerie, Foto: Lutz Ebhardt, Lizenz: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha

Residenzstadt Gotha

Ein Stadtspaziergang

Start
Gotha
Dauer
3 h
Länge
4 km
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Eckdaten zur Tour
Gotha sticht heraus aus den vielen, nach dem Dreißigjährigen Krieg entstandenen deutschen Kleinstaaten. Es besitzt mit Schloss Friedenstein eine der eindrucksvollsten Residenzen Deutschlands, dessen Bewohner sehr kunstbeflissen waren und wertvolle Sammlungen hinterließen. Der Besuch des Schlossmuseums ist daher ein Muss. Gotha, ein Tor zum Thüringer Wald, erstaunt aber auch durch seine ebenso pittoreske wie lebendige Altstadt. Da die Sehenswürdigkeiten nahe beieinander liegen, bleibt zur ausgiebigen Besichtigung viel Zeit.

Noch eine Anmerkung auf den Weg: Im traditionsreiche Nachschlagewerk „Gotha“, in dem alle Adelsfamilien samt ihrer Stammbäume vermerkt sind, steht, dass bis 1917 der Name des britischen Königshauses nicht „Windsor“, sondern „Sachsen-Coburg und Gotha“ war. Patriotismus veranlasste die herrschende Familie während des Ersten Weltkrieges, ihren angestammten deutschen Namen gegen den eines Schlosses in der englischen Kleinstadt südwestlich von London einzutauschen.

Diese Tour ist in Kooperation mit thueringen-entdecken.de entstanden.
Ein Stadtrundgang für Familien und Kulturliebhaber

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
Gotha, Hauptbahnhof
5 Tourstationen
4 km / 3 Stunden
Endbahnhof
Gotha, Hauptbahnhof

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

Vorschau der App-Darstellung der Tour "SUP-Seeing in Potsdam" | © DB Regio Nordost

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Ablaufplan

Tourstart am Gotha, Hauptbahnhof

Wegbeschreibung

Gotha liegt an einer der ältesten und wichtigsten Eisenbahnstrecken Deutschlands. Der Abschnitt zwischen Erfurt und Eisenach wurde bereits 1847 in Betrieb genommen. Der östliche Flügel des Bahnhofsgebäudes geht auf diese Anfangszeit zurück. Heute halten hier sogar ICE-Züge. Zwischen dem Bahnhof und den Sehenswürdigkeiten Gothas ist es nur ein kurzer Weg. Die Bahnhofstraße führt Sie direkt in die Stadt.

Kartenausschnitt Gotha, Hauptbahnhof

Deutsches Versicherungsmuseum Ernst Wilhelm Arnoldi

Zwischen prächtigen Verwaltungsbauten entlang der Bahnhofstraße sticht das Haus Nr. 3a besonders hervor. Es erinnert daran, dass Gotha eine Wiege des modernen Versicherungswesens war. Hier wurden 1820 eine Feuerversicherungsbank und 1827 eine Lebensversicherungsbank gegründet. Zu verdanken ist das vor allem Ernst Wilhelm Arnoldi (1778–1841). Der Gothaer Kaufmannssohn professionalisierte das Versicherungswesen im 19. Jahrhundert und machte Statistiken, Mathematik und medizinische Untersuchungen zum Standard bei der Lebensversicherung. Das 1894 im pompösen Stil der Kaiserjahre erbaute Gebäude in der Bahnhofstraße war Sitz der Gothaer Lebensversicherungsbank. Aus ihr und der Feuerversicherungsbank ging ein noch heute bestehender Versicherungskonzern hervor. Eine Ausstellung zur Versicherungsgeschichte ist in sehenswerten historischen Sitzungsräumen sowie im Foyer des heutigen Thüringer Finanzgerichts und Sozialgerichts untergebracht.

Bahnhofstraße 3a
99867
Gotha

Telefon: 0171-3522937
E-Mail Adresse: dvm-gotha@web.de
Montag: 10:00 - 16:00 Uhr
Deutsches Versicherungsmuseum Ernst Wilhelm Arnoldi, Foto: Förderverein Deutsches Versicherungsmuseum E.W. Arnoldi e.V.
Deutsches Versicherungsmuseum Ernst Wilhelm Arnoldi, Foto: Förderverein Deutsches Versicherungsmuseum E.W. Arnoldi e.V.

Wegbeschreibung

Weiter geht es entlang der Bahnhofstraße bis zur Kreuzung mit der Parkallee. Sie teilt den südlichen Teil des Schlossparks mit dem Großen Parkteich und den nördlichen mit dem Schlossensemble. Hier fällt ein trutziger Sandsteinbau ins Auge, der ehemalige Marstall. Er wurde 1848 erbaut, diente bis 1997 als Reithalle. Die Bahnhofstraße geht hier in die Friedrichstraße über und führt direkt zur Orangerieanlage, eine der größten ihrer Art in Deutschland.

Auf der rechten Straßenseite steht Schloss Friedrichsthal, das mit den Orangeriegebäuden zu einer geschlossenen Anlage gehört. Das Barockschloss wurde um 1710 als Sommerpalais nach Versailler Vorbild errichtet.

Kartenausschnitt Deutsches Versicherungsmuseum Ernst Wilhelm Arnoldi

Orangerie Gotha

Die Orangerie Gotha gilt als eine der größten und schönsten barocken Orangerieanlagen im deutschsprachigen Raum. Die Ursprünge gehen bis auf das Jahr 1711 zurück. Der Orangeriegarten ist von Frühling bis Herbst durch seine üppige Bepflanzung nach historischen Vorbildern eine Augenweide. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts galt die Gothaer Orangerie dank ihres reichen Pflanzenbestandes und ihrer ursprünglich vier Glasgebäude als unübertroffen. Seit 1995 präsentiert sich die Gartenanlage in dem um 1900 herrschenden Zustand. Sie ist im Jahr 2021 ein Außenstandort der Erfurter BUGA. Nach und nach kommen immer neue subtropische Pflanzen hinzu, die im nördlichen Glashaus überwintern. Die Orangerie ist Teil des weiträumigen Stadtparks, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts schrittweise angelegt wurde. Er besitzt neben dem großen Baumbestand zwei Parkteiche. Ein Kleinod im Park ist das Teeschlösschen auf einer Anhöhe.

Die Gartenanlage ist ganzjährig zugänglich, Führungen auf Anfrage. Das Lorbeerhaus und das Orangenhaus sind ausschließlich zu Veranstaltungen geöffnet. Das Nördliche Treibhaus wird ausschließlich für Sonderführungen, z.B. zur Kamelienblüte, geöffnet.
 

Friedrichstraße 6-8
99867
Gotha

Orangerie mit Teeschlösschen, Foto: Roland Krischke, Lizenz: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha
Gotha Herzogliche Orangerie Luftaufnahme, Foto: Stefan Nink CMR, Lizenz: Thüringer Tourismus GmbH

Wegbeschreibung

Folgen Sie weiter der Friedrichstraße bis zum Arnoldiplatz (siehe POI 1) und biegen Sie dort in die Erfurter Straße ein. Sie befinden sich nun in der östlichen Altstadt. Sie folgt einer wichtigen mittelalterlichen Handelsroute und die heute Gothas Einkaufs- und Bummelmeile ist. Dieser Teil der Altstadt wird von der Margarethenkirche dominiert. Die spätgotische Hallenkirche mit ihrem 60 Meter hohen Turm am Neumarkt wurde um 1500 errichtet. Die evangelische Stadtkirche ist mit einer Schuke-Orgel ausgestattet und wird oft für Konzerte genutzt. Von der belebten Marktstraße zweigt die Straße zum romantischen Buttermarkt ab. Spätestens hier ist Gelegenheit zu einer gemütlichen Pause.

Extra-Tipp: Nur wenige Schritte vom Buttermarkt entfernt befindet sich das Kunstforum Gotha. In wechselnden Ausstellungen wird hier zeitgenössische Kunst, besonders von regionalen Kunstschaffenden, gezeigt.

Kartenausschnitt Orangerie Gotha

Rathaus Gotha

Das bunte Treiben am Hauptmarkt – einem historischen Gebäudeensemble – wird vom alten Rathaus beherrscht. Das Gebäude teilt den oberen vom unteren Hauptmarkt. Der Turm auf der Südseite ist zugänglich und bietet von seiner 23 Meter hohen Plattform einen herrlichen Blick auf Schloss, Wasserkunst und das gesamte Stadtgebiet. Die nördliche Giebelseite des Rathauses zählt zu den schönsten Renaissancefassaden in Mitteldeutschland. Das Rathaus wurde 1567 als Kaufhaus mit einer Ladenseite errichtet. Es diente Ernst dem Frommen in seinen ersten Regierungsjahren als Residenz und wurde nach dem großen Stadtbrand von 1665 zum Rathaus umgebaut. Heute ist es Sitz der Stadtverwaltung Gothas.
 

Hauptmarkt 1
99867
Gotha

Wegbeschreibung

Entlang der Wasserkunst mit ihren Wasserspielen und Blumenrabatten gehen Sie den Schlossberg hinauf. Gespeist wird dieses Wasserwunderwerk durch den 650 Jahre alten Leinakanal. Das nächste Ziel des Rundganges ist das Schloss Friedenstein, das sich zur Stadt hin mit einem gewaltigen Gebäuderiegel sehr „zugeknöpft“ zeigt. Genießen Sie vom Vorplatz aus den grandiosen Ausblick auf Gotha. Unterhalb des Schlosses steht seit 1904 ein Denkmal für dessen Bauherren, Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha. Er war es, der sich auf der Anhöhe vom Magdeburger Festungsbaumeister Andreas Rudolphi abseits des städtischen Gewimmels eine eigene Welt erschaffen ließ.

Kartenausschnitt Rathaus Gotha

Schloss Friedenstein mit Ekhof-Theater

Das trutzige Schloss Friedenstein ist das eindrucksvolle Zeugnis der Kunst des nach dem Dreißigjährigen Krieg neubegründeten Herzogtums Sachsen-Gotha. Gebaut wurde die größte Schlossanlage Thüringens, die sowohl Züge eines Schlosses im Stile des Frühbarock wie auch einer Festung trägt. Herzog Ernst I. zeigte mit der Wahl des Schlossnamens seine tiefe Religiosität, die ihm den Beinamen „der Fromme“ einbrachte. Bedeutende Künstler und berühmte Handwerker hinterließen in Gotha ihre Spuren. Sie sorgten dafür, dass Schloss Friedenstein zu den herausragenden Architekturen des 17. Jahrhunderts zählt.

Die Einrichtungen und Sammlungen auf dem Schloss präsentieren sich gemeinsam als „Barockes Universum Gotha“. Sie werden Besuchern in drei Museen gezeigt – dem Schlossmuseum, dem Historischen Museum und dem Museum der Natur. Das Schlossmuseum nutzt derzeit 38 Ausstellungsräume, die sich über den Haupt- und westlichen Seitenflügel erstrecken. Einbezogen sind die prachtvoll ausgestatteten Wohn- und Repräsentationsräume aus Barock, Rokoko und Klassizismus, die sich über vier herzogliche Appartements erstrecken. In dieser prachtvollen Kulisse werden die Bestände einer über 350-jährigen Sammlungstradition präsentiert.
Im Westflügel befindet sich das Museum für Regionalgeschichte und Volkskunst, das wohl bedeutendste Geschichtsmuseum Thüringens, die Schlosskirche sowie die Forschungs- und Landesbibliothek Gotha. Die Forschungsbibliothek bewahrt mehr als 700.000 gedruckte Werke, darunter etwa 350.000 Drucke des 16. bis 19. Jahrhunderts.

Eine besondere Sehenswürdigkeit ist das im Westturm befindliche Ekhof-Theater, das älteste Barocktheater der Welt samt noch funktionierender Bühnenmaschinerie mit Schnellverwandlungsmechanik. Sein Name erinnert an Conrad Ekhof, den zu Unrecht fast vergessenen „Vater der deutschen Schauspielkunst“, ein Zeitgenosse Goethes. An dieser Bühne wirkte auch sein berühmter Schüler August Wilhelm Iffland. Aufführungen finden alljährlich im Sommer im Rahmen des Ekhof-Festivals statt.

Schlossplatz 1
99867
Gotha

Gotha Schloss Friedenstein, Foto: Marcus Glahn, Lizenz: Stiftung Schloss Friedenstein für die Schatzkammer Thüringen
Schloss Friedenstein Luftaufnahme, Foto: Stefan Nink CMR, Lizenz: Thüringer Tourismus GmbH
Gotha Ekhof Theater Buehne, Foto: Marcus Glahn, Lizenz: Stiftung Schloss Friedenstein für die Schatzkammer Thüringen
Gotha Ekhof Festival, Foto: Gregor Lengler, Lizenz: Thüringer Tourismus GmbH

Wegbeschreibung

Nach dem Besuch des Schlosses Friedenstein geht es erneut durch den Park, der südlich des Schlosses als Englischer Garten angelegt ist. Unter den Wegen des Schlossgartens verbergen sich über 350 Jahre alte Verteidigungsanlagen, die Kasematten. Hier herrscht eine konstante Jahrestemperatur von 8 Grad Celsius. Sie sind seit wenigen Jahren im Rahmen von Führungen zu besichtigen: April – Oktober täglich 13 und 17 Uhr (Kontakt & Buchung: Gotha adelt – Tourist-Information, Telefon: 03621 / 510 450)

 

Kartenausschnitt Schloss Friedenstein mit Ekhof-Theater

Das Herzogliche Museum

Das Herzogliche Museum wurde zwischen 1864 und 1879 im Stil der Neorenaissance errichtet und 2013 neu eröffnet. Es zeigt es die Kunstsammlung der Herzöge von Sachsen-Gotha mit ägyptischen und griechisch-römischen Antiken, Malerei der Renaissance, ostasiatischer Kunst aus China und Japan sowie Skulpturen aus verschiedenen Epochen. Hinzu kommenden Ausstellungen zu wechselnden Themen. Ein Meisterwerk der Ausstellung ist das Gothaer Liebespaar, ein Gemälde der Vor-Dürer-Zeit vor 1480.

Zu den Höhepunkten zählen die niederländischen und deutschen Meister mit Werken von Peter Paul Rubens, Jan van Goyen, Lucas Cranach dem Älteren und Caspar David Friedrich. Ins rechte Licht gerückt sind auch Bildwerke von Conrad Veit und Adriaen de Vries, vor allem aber die Skulpturen Jean-Antoine Houdons. Bemerkenswert sind ferner die keramischen Sammlungen, darunter Böttgersteinzeug und Meissener Porzellan des 18. Jahrhunderts.

Schlossplatz 1
99867
Gotha

Herzogliches-Museum Gotha, Foto: Stefan Nink CMR, Lizenz: Thüringer Tourismus GmbH

Tourende am Gotha, Hauptbahnhof

Wegbeschreibung

Der Rückweg führt vorbei am Großen Parkteich mit seiner romantischen Insel zurück zum Bahnhof.

Kartenausschnitt Das Herzogliche Museum

Tourenkarte

Start/Ende

Gotha, Hauptbahnhof

Bahnhofstr. 13

99867 Gotha

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