Hier wurde Händels musikalisches Talent entdeckt: Schloss Neu-Augustusburg galt in Zeiten des Barock als kulturelle Hochburg der Region. Ende des 17. Jahrhunderts im Auftrag der Herzöge von Sachsen-Weißenfels als dreiflügelige Anlage erbaut, gingen in der prunkvollen Schlossresidenz über Jahrzehnte Künstler wie Komponisten ein und aus. So brachte Georg Händel, Leibarzt des Weißenfelser Herzogs Johann Adolf I. (1649-97), eines Tages seinen Sohn mit. Der kleine Georg Friedrich beeindruckte den Herzog mit seinem Orgelspiel so sehr, dass sein Vater ihn daraufhin musikalisch ausbilden ließ. Auch Johann Sebastian Bach brachte es auf Neu-Augustusburg zu Ruhm. Als „Weißenfelser Hofkapellmeisters von Hause aus“ komponierte er für Herzog Christian seine weltbekannten Jagd- und Schäferkantaten. Die Orgel, an der die Musikvirtuosen gewirkt haben, ist in Teilen rekonstruiert worden und kann in der frühbarocken Schlosskirche Sankt Trinitatis besichtigt werden. Für die Innenausstattung der Kirche ließ man Fresko-Maler und Stuckateure aus Italien kommen, sie gehört zu den schönsten ihrer Art in Mitteldeutschland. Einmal im Monat ist die Fürstenruft der Herzöge zu Sachsen-Weißenfels unterhalb des Altarraums für Publikum geöffnet. Der Schlossbau selbst diente in seiner wechselvollen Geschichte bereits als Kriegslazarett, Preußenkaserne und Flüchtlingsunterkunft - heute beherbergt er das Museum Weißenfels. Neben Wissenswertem zur Stadt und der Region ist es vor allem die einzigartige Sammlung an Schuhen von der Antike bis heute, die das Museum bekannt gemacht hat.