Ein markantes Gebäude grüßt vom anderen Ufer: das ehemalige Funkhaus der überregionalen DDR-Sender, das heute Plattenlabels als Aufnahmestudio dient. Direkt am Weg folgt eine alte Berliner Institution: das Eierhäuschen.
12437 Berlin
Wo Berlin am Wasser gebaut ist
Eine Wandertour für Naturliebhaber und Entdecker
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Ein markantes Gebäude grüßt vom anderen Ufer: das ehemalige Funkhaus der überregionalen DDR-Sender, das heute Plattenlabels als Aufnahmestudio dient. Direkt am Weg folgt eine alte Berliner Institution: das Eierhäuschen.
Lange Zeit war das „Eierhäuschen“ eins der beliebtesten Ausflugsziele der Berliner, speziell der Bewohner der Mietskasernen im Osten der Stadt. Für sie gab es für wenige Pfennige neben Bier die für Berliner Kneipen typischen Soleier. Der stattliche Bau mit dem markanten Turm stammt aus den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts. Umfangreiche Sanierungsarbeiten waren erforderlich, um das Haus wieder für eine zeitgemäße Nutzung herzurichten. Seit Anfang 2024 dient es als Restaurant und Ort für Kunst-Events. Neben dem „Eierhäuschen“ erwartet der Biergarten „Zum Anleger“ Gäste mit frisch gezapftem Bier, Bratwürsten und geräuchertem Fisch.
Kiehnwerderallee 2
12437
Berlin
Der Uferweg führt nun im großen Bogen am ehemaligen Spreepark vorbei. 1969 als „Kulturpark“ eröffnet, war er der einzige Freizeitpark der DDR. Nach der Insolvenz des damaligen Betreibers und Jahren des Stillstands wird das Gelände nun schrittweise saniert. Das 45 Meter hohe Riesenrad soll wieder zum Wahrzeichen des Parks werden. Passend zur wasserreichen Umgebung bittet eine besondere gastronomische Einrichtung zur Rast: das Restaurantschiff „Klipper“.
Fest vertäut am Ufer der Spree liegt das Restaurantschiff „Klipper“. Das Segelschiff wurde 1890 gebaut, um die friesischen Inseln vor der holländischen Küste zu versorgen. Seit 2001 dient der Laderaum des Zweimasters als Restaurant. Bei schönem Wetter nimmt man an Deck Platz. Serviert werden Gerichte der internationalen Küche.
Bulgarische Straße
12435
Berlin
Wenige Meter weiter folgt die geschwungene Fußgängerbrücke zur Insel der Jugend, ein Stück weiter ein Bootsverleih. Dann folgt das vielbesuchte „Haus Zenner“, wo an Wochenenden gern im Freien getanzt wird. Der Uferweg bieten einen Blick hinüber zur Halbinsel Stralau. Am üppig gestalteten Rosengarten endet er vorerst. Es beginnt das Gelände der Weissen Flotte Berlin, deren Fahrgastschiffe hier zu ihren Touren in die Umgebung von Berlin starten. Der Wanderweg führt nun geradewegs auf den S-Bahnhof Treptower Park zu. Hier besteht die Möglichkeit, die Wanderung abzukürzen.
Wer die Tour fortsetzen möchte, nutzt den Fußweg neben den Gleisen der Parkwegbrücke. Er führt zum Paul- und Paula-Ufer an der Rummelsberger Bucht. Der Name des Uferweges geht auf den gleichnamigen DEFA-Film um ein Berliner Liebespaar zurück. Traumsequenzen auf einem alten Dampfer wurden hier gedreht. Der Weg umrundet die Bucht und geht in die „Zillepromenade“ über. Hinter der Kita „Hoppetosse“ wendet sich die Route nach links in die Emma-Ihrer-Straße. Sie führt über die vielbefahrene Hauptstraße hinweg und unterquert die S-Bahn-Gleise.
Weiter geht es entlang der Schlichtallee zu der vom berühmten Architekten Max Taut errichteten Schule. Das Gebäude ist ein bedeutendes Beispiel für die Architektur des „Neuen Bauens“ Ende der 1920er-Jahre. Gegenüber der Schulaula entdeckt man ein kleines, bunt bemaltes Gebäude. Die Bilder erweisen sich als Zille-Motive. Auf diesem Gelände befand sich die erste Wohnung des Zeichners.
Über die Nöldnerstraße und die Stadthausstraße – erneut werden Bahngleise unterquert – geht es zum Tuchollaplatz, einem zentralen Ort in der zu Lichtenberg gehörenden Victoriastadt. Hier lohnt sich der Besuch des Museums Lichtenberg.
Das Museum Lichtenberg befindet sich im früheren Rathaus von Boxhagen-Rummelsburg. Das Museum zeigt In einer Dauerausstellung, wie der Bezirk Lichtenberg zu dem wurde, was er heute ist. Hier erfährt man auch, dass Zille mit seiner Familie von 1873 bis 1892 in der Victoriastadt wohnte. Seine verschiedenen Wohnungen sind durch Gedenktafeln gekennzeichnet. Hier entstanden seine ersten Millieu-Zeichnungen, denn er fand alles, was typisch für die Berliner Arbeiterbezirke war: die Mietskasernen, Kaschemmen und Hinterhöfe. Passend dazu gibt es seit 100 Jahren ein paar Häuser neben dem Museum die „Kleine Kneipe“.
Türrschmidtstr. 24
10317
Berlin
An der Ecke zur Geusenstraße Nr. 16 weist ein Bronzeschild darauf hin, dass sich in diesem Haus Zilles letzte Wohnung in der Victoriastadt befand, bevor er nach Charlottenburg umzog. Weiter führt der Weg zur Pfarrstraße. Vor der Nummer 134 gibt es erneut eine Spur von Heinrich Zille. Eine kleine Reliefplastik weist darauf hin, dass der „Pinselheinrich“ in den Jahren 1887/88 hier wohnte. Rechts um die Ecke bittet in der Kaskelstr. Nr. 15 die SchokoLadenEis Manufaktur zur Kostprobe (Samstag geschlossen). Durch die Marktstraße führt der Weg zum Bahnhof Ostkreuz, wo erneut die Möglichkeit besteht, die Wanderung abzukürzen.
Nun geht es dem Markgrafendamm entlang zurück zur Spree. Dort ist auf dem Gelände des früheren Osthafens ein moderner Standort für Medien- und Kreativunternehmen entstanden. Im Wasser zieht die 30 Meter hohe Metallskulptur „Molecule Men“ die Blicke auf sich. Auf der gegenüberliegenden Uferseite der Spree ist die Einmündung des Landwehrkanals mit der Oberschleuse zu erkennen. Die Reihe der Gebäude mit experimenteller Architektur wird abgeschlossen vom historischen Getreidespeicher, heute Ort für Veranstaltungen, und vom ehemaligen Eierspeicher, der zum Sitz eines Musikkonzerns umfunktioniert wurde.
Die Wanderroute stößt nun auf die Oberbaumbrücke, die markanteste Spreeüberführung in der Innenstadt. Sie entstand um 1900 im Stil der märkischen Backsteingotik. Zwischen den Stadtbezirken Kreuzberg und Friedrichshain gelegen, war sie zu Zeiten der Berliner Mauer ein Grenzort. Seit 1995 ist sie wieder für den Straßenverkehr und die U-Bahn geöffnet. Weiter geht es am Nordufer der Spree mit dem längsten noch existierenden Stück der Berliner Mauer.
Im früheren Mühlenspeicher an der Oberbaumbrücke wurde 2016 das privat betriebene The Wall Museum Berlin eröffnet. In13 Themenräumen wird die Geschichte der Berliner Mauer, des Kalten Krieges sowie die Ära der deutschen Teilung von 1961 bis 1990 dargestellt.
In den beiden Untergeschossen befindet sich das Restaurant „Pirates Berlin“. Es bietet u.a. typisch Berliner Gerichte. Im Sommer nehmen die Gäste auf der Außenterrasse mit Blick auf die Spree Platz.
Mühlenstr. 78-80
10243
Berlin
Der Wanderweg folgt weiter dem Uferweg, bis er durch Neubauten verstellt ist. Hier geht es auf der Mühlenstraße gegenüber dem Ostbahnhof weiter, der eine Möglichkeit bietet, die Tour abzukürzen und in die S-Bahn umzusteigen. Über die Schillingbrücke geht es auf die andere Seite des Flusses. Dort beginnt der Engeldamm, ein Stück Grün mitten in der Stadt. Er führt zum Engelbecken.
Pirates Berlin
Tel. 030 9700 2414 (Reservierungshotline)
Piratesberlin.com
Die quadratische Wasserfläche ist ein Rest des 1926 zugeschütteten Luisenstädtischen Kanals, einer 2,3 Kilometer langen Verbindung zwischen dem Landwehrkanal und der Spree. Dieser 1855 eröffnete Wasserweg wurde, wie auch der gesamte Landwehrkanal, vom Landschaftsgestalter Peter Joseph Lenné geplant. Der wurde dafür von den Berlinern mit dem Spitznamen „Buddel-Peter“ bedacht. Der ehemalige Verlauf des Kanals bis zum Urbanhafen wurde in den vergangenen Jahren zu einer attraktiven Grünanlage umgestaltet.
Am nördlichen Ende des Engelbeckens ist das „Café am Engelbecken“ eine Oase der Ruhe. Von einer Terrasse direkt am Wasser aus hat man eine Sicht auf die 16 wiederhergestellten Fontänen und viele Wasservögel.
Michaelkirchplatz / Engelbecken
10179
Berlin
Vom Engelbecken führt die Annenstraße zur Heinrich-Heine-Straße, die bald in die Brückenstraße übergeht. Der Name dieser Straße bezieht sich auf die Jannowitzbrücke, über die es wieder ans nördliche Ufer der Spree, durch ein Stück des alten Berlins geht. Vom Rolandufer aus überrascht der Blick hinüber zum Märkischen Museum und zu den Oldtimer-Schiffen im Historischen Hafen.
An der Botschaft der Niederlande verlässt die Wanderroute die Spree und folgt der Klosterstraße. Hier steht die barocke Parochialkirche, die vor allem wegen ihres Glockenspiels Berühmtheit erlangte. Es erklingt in der Regel täglich um 9, 12, 15 und 18 Uhr sowie zu den Gebetszeiten. Von der Kirche geht es in die Parochialstraße zur „Letzten Instanz“, dem ältesten Restaurant Berlins. Hier gibt es außer sonntags täglich ab 12 Uhr alles, was die Berliner Küche auszeichnet.
Auf der Rückseite der „Letzten Instanz“ ist noch ein Stück der mittelalterlichen Stadtmauer zu besichtigen. Entlang der Littenstraße, vorbei an der Ruine des Franziskaner-Klosters sowie dem Berliner Amtsgericht, geht es schließlich zum Alexanderplatz mit dem S-Bahnhof.
Start
S-Bahnhof Baumschulenweg12437 Berlin