Alles beginnt in den 1830er Jahren, zu Zeiten der preußischen Monarchie. Damals wurde die Königliche Pulverfabrik von ihrem ursprünglichen Standort in Berlin-Moabit ans Spandauer Havelufer verlegt. Der direkte Zugang zum Wasser und der Bahn ermöglichte einen schnellen Transport des Schießpulvers in die Kasernen der preußischen Armee im ganzen Land. Im Zweiten Weltkrieg war die Militärtechnik vorangeschritten. Das Gelände wurde zur Produktionsstätte für Waffen und anderer Kriegsgeräte, darunter Flak-Geschütze verschiedener Kaliber. Auf Monarchie, Diktatur und Krieg folgte das deutsche Wirtschaftswunder. Jetzt übernahm die Schwerindustrie mit ihren großen Namen das Gelände am Telegrafenweg – erst Mannesmann, später Thyssen-Krupp. Doch auch diese Ära fand ein Ende.
2012 gründeten sich schließlich die Havelwerke und überführten den alten Militär- und Industriestandort – erhalten ist heute noch das Verkohlungsgebäude der Alten Pulverfabrik – ins Zeitalter der Kreativwirtschaft. Seitdem werden hier Erfindungen gemacht, neues und altes Handwerk betrieben, craft beer gebraut, eine Boulderhalle betrieben und es entsteht Kunst.